Ausgangspunkt der Tour ist Resgia (1660 m) im Oberengadin, nahe der
Bahnstation Cinuos-chel der Rhätischen
Bahn. Von dort geht es durch die idyllische Val Susauna (Bild) gemächlich
ansteigend zur Alp Funtauna. Weiter durch die Val Funtauna und Val dal
Tschüvel bis zur Keschhütte
(Chamanna digl Kesch, 2632 m).
ca. 1000 Höhenmeter, 4 Stunden |
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Die Keschhütte des SAC (Sektion Davos) ist ein typischer Bergsteigerstützpunkt einfacher Ausstattung nördlich des Piz Kesch auf einem Hügel nahe der Fuorcla da Funtana gelegen. Die Wirtsleute verbreiten eine angenehme Atmosphäre, es fehlt die geschäftige Betriebssamkeit mancher österreichischer Schutzhäuser. Die Halbpension mit Lager, Abendessen, Frühstück, Marschtee kostet 48 Sfr.; Teewasser gibt es kostenlos. Die alte Hütte soll übrigens leider abgerissen werden, sobald der Neubau, der gerade entsteht, fertiggestellt ist. | |
Von der Hütte sieht man das ganze Massiv des Piz Kesch über dem Vadret da Porchabella. In der Nordansicht zeigt sich der Hauptgipfel (rechts) unnahbar, der Zugang über die obere Zunge des Vadret da Porchabella und die Ostwand ist von der Hütte nicht einsehbar. | |
Vor dem Aufbruch: Die Ostwand des Piz Ela (3338 m) erstrahlt im Westen im ersten Sonnenlicht. Der Piz Ela gehört zu den Bergünerstöcken, einer Dolomitinsel im Urgestein der umgebenden Berge. | |
Von der Keschhütte nimmt man den Pfad zum Vadret da Porchabella. Auf dem Gletscher hält man sich zunächst links auf die Porta d'Es-cha (etwa Bildmitte links des kleinen Zackens) zu und wendet sich dann nach Westen und steigt in der vom hufeisenförmigen Keschgrat eingeschlossene oberen Gletschermulde soweit wie möglich hinauf. Der Gletscheranstieg ist sanft und ohne Schwierigkeiten. Ca. 3240 m, gut 2 Stunden. | |
Die Schwierigkeit des Gipfelanstiegs hängt von den Verhältnissen ab. Nach Neuschnee im Juli war das steile Firnfeld am Einstieg kein Problem, dafür waren die Felsen oberhalb eingeschneit, so daß wir vorsichtig mit Steigeisen steigen mußte. Auf dem Bild, das die Ostwand des Piz Kesch aufgenommen von der oberen Gletschermulde des Vadret da Porchabella zeigt, läßt sich der Verlauf des Normalwegs verfolgen. Durch das steile Firnfeld rechts hoch an die Felsen, dann etwas links halten, das nächste Schneefeld und über Felsen steil hinauf (Stellen II). Auf dem verschneiten Band weit nach links queren. Dann etwa in Gipfelfalllinie über einen weiteren kurzen Steilaufschwung und Firn zum Gipfel. Eine Alternative ist der weniger steinschlaggefährdete Weg über den Nordgrat. Vom Einstieg ca. 1:15 Stunden mit Einrichtung von Fixseilen an 3 Stellen. | |
Vom Gipfel des Piz Kesch hat man dank seiner Höhe und zentralen
Lage in den Bündner Alpen eine umfassende Aussicht. Im Süden
hat man - bei entsprechender Witterung - freien Blick auf die Berninagruppe
mit Piz Palü und Piz Bernina, im Norden auf die Silvretta
mit dem Piz Linard. Das Bild zeigt den Blick nach Westen über den
Vadret da Porchabella.
Die im Bild sichtbare Spur führt zur Porta d'Es-cha (3008 m), durch die der kürzeste Übergang ins Inntal möglich ist (bis dort ca. 1:30 Stunden). Auf der Ostseite der Scharte eine kurze Steilpassage (20 m), die mit Ketten gesichert ist. Dann geht es auf einfachem Weg durch Blockgewirr hinunter zur Chamanna d'Es-cha (2594 m, SAC Sektion Bernina, 1 Stunde von der Scharte). Von dort geht man in ca. 1:30 hinunter nach Madulain im Inntal (1695 m, Bahnstation der Rhätischen Bahn). Gesamtgehzeiten: Hüttenzustieg: 1000 Höhenmeter, 4 Stunden Gipfelaufstieg: 900 Höhenmeter, 3:30 Stunden Abstieg: 1830 Höhenmeter, 4 Stunden |
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Sektionstour der Alpenvereinssektion
München mit Tourenleiter Ulrich Schmid
Clubführer Bündner Alpen, Band 6: Albula, Rn. 9, 11, 623, 632 Schweizer Landeskarte 1:25.000: 1237 Albulapass |