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Hochtouren in den Zillertaler Alpen

In den Zillertaler Alpen ist der Rückgang der Vergletscherung besonders auffällig. Die Gletscher an der Nordseite des Zillertaler Hauptkamms sind steil, spaltenreich und kurz. Eine großflächige Vergletscherung wie in den Ötztaler Alpen findet man nicht mehr. Das macht die Zillertaler Alpen als Hochtourengebiet weniger reizvoll als die Ötztaler oder Stubaier Alpen. Dennoch lassen sich auch in den Zillertaler Alpen schöne Hochtouren unternehmen. Der höchste Gipfel der Zillertaler Alpen, der Hochfeiler (3510 m), läßt sich von Süden unschwer ohne Gletscherberührung ersteigen oder von Norden über eine steile Eiswand. Klassische Zillertaler Gletschertouren sind hingegen der Große Möseler und der Große Löffler im Hauptkamm und der Olperer im Tuxer Kamm.

Großer Löffler (3379 m)

Großer Löffler von Norden [Zum Vergrößern anklicken]Der Große Löffler (Karte) ist der fünfthöchste Gipfel im Zillertaler Hauptkamm (nach Hochfeiler, Großer Möseler, Hochferner, Turnerkamp) und der achthöchste in den Zillertaler Alpen (neben den genannten noch Olperer, Schrammacher und Fußstein). Das Bild zeigt den Großen Löffler von Nordwesten, vom Gipfel des Gigalitz. Der Normalweg verläuft über das schmale Becken des Floitenkeeses, das im Bild zwischen dem Westgrat, der direkt vom Gipfel ausstrahlt, und dem Felsgrat, der zu der Firnschulter rechts des Gipfels hinaufführt, sichtbar ist. Der Große Löffler kann von Norden (Floitengrund) und von Süden (Ahrntal, auch mit Ski mit Winter) bestiegen werden.
Wasserfall im Floitengrund unterhalb der Greizer Hütte [Zum Vergrößern anklicken]Hüttenzustieg Greizer Hütte: Von Ginzling (bze. Tristenbachalm) zunächst lange flach auf der Fahrstraße im Floitengrund nach Süden, dann auf gutem Steig, zuletzt steil auf Kehren die Ostflanke hinauf zur Hütte (bezeichnet und markiert, 3 - 3,5 Stunden). Der vergletscherte Talschluß mit den Floitenspitzen ist stets im Blick. Kurz vor der Hütte kommt man an einem schönen Wasserfall vorbei (Bild). Die kleine Hütte steht in schöner, aussichtsreicher Lage auf einer Geländestufe in den steilen Seitenhängen des Floitengrundes. Sie ist nicht nur Stützpunkt für Hochtouristen (Großer Löffler, Schwarzenstein), sondern auch für Hüttenwanderer auf dem Weg von der Kasseler zur Berliner Hütte (östliche Verlängerung des Berliner Höhenwegs). Wir haben den Normalweg von Norden gewählt.
Gipfelanstieg: Von der Greizer Hütte auf dem Steig in Richtung Südosten, der Abzweigung Schwarzenstein folgen (der Weg zum Schwarzenstein ist wegen der fortschreitenden Ausaperung des Floitenkeeses bis zum Gletscher identisch mit demjenigen zum Großen Löffler, man muß dann auf dem Gletscher nach Westen queren, vgl. AVF Zillertaler Alpen). Auf dem zunächst undeutlichen, dann besseren Steig (rote Markierungen, Steinmandl) auf die Moräne, die in südöstlicher Richtung zum Floitenkees leitet. Im Bild das Floitenkees (links der Tribbachsattel, rechts Schwarzensteinsattel. Auf ca. 2600 m wird der Gletscher betreten. Man steigt knapp südlich der Felsen des Westgrats des Großen Löfflers auf dem recht steilen Gletscher hinauf. Zahlreiche große Spalten erzwingen einen Zickzack-Kurs. In der Regel gespurt. Wenn keine Spur vorhanden sein sollte, könnte es recht problematisch sein, den besten Durchschlupf durch das Spaltenlabyrinth zu finden. Im oberen Teil links haltend so weit wie möglich auf dem Firnfeld zum Südgrat hinauf. Dann auf dem Südgrat, oder knapp drunter in der Westflanke, zwei flache Schneefelder querend über grobe Blöcke und Schutt zum Gipfel.
Bei guten Verhältnissen unschwierig, bei Blankeis schwierig, erhebliche Spaltengefahr.
Verhältnisse: Durchgehende Firnauflage auf dem Gletscher, kein Blankeis, gut gangbar. Spalten größtenteils offen. [21.7.2002]

Gigalitz (3002 m)

Diese knappe Dreitausender (Karte) ist der Hüttengipfel der Greizer Hütte. Der Besuch ist wegen der schönen Rundumsicht lohnend. Auf dem nördlichen Gipfel findet man einen metallenen Richtungskreis. Der Gigalitz ist im Floitenkamm gelegen, der vom Hauptkamm am Großen Löffler nach Norden ausstrahlt und Floiten- und Stillupgrund trennt. Von der Hütte auf dem Weg zur Lapenscharte (Übergang Kasseler Hütte) bis zur bezeichneten Abzweigung auf ca. 2480 m. Links zum wenig ausgeprägten Südwestgrat des Gigalitz. Zunächst an seiner Nordseite, dann auf dem Grat auf grasigen Schrofen mit kurzen Stellen I auf den Gipfel. Durchgehend markiert und deutliche Spuren. [20.7.2002]

Gehzeiten:

Karte: AV-Karte 35/2, Zillertaler Alpen Mitte
Online mit Geländeneigungen (TIRIS)
Buch: Klier, AVF Zillertaler Alpen, Rother-Verlag
Ritschel/Heller, Zillertaler Alpen, Bildband, Rother-Verlag
Internet: Infoseite Greizer Hütte
Tourenbeschreibung auf Bergfieber.de (mit Karte) und AVS Ahrntal
Berliner Höhenweg: Ausführliche Beschreibungen auf den Seiten der DAVS Berlin
Über Jenbach nach Mayrhofen (Zillertalbahn), weiter mit dem Bus nach Ginzling (Fahrplan). Langwierig, ca. 4-5 h je nach Anschluß von München bis Ginzling, als Wochenendtour daher schwierig.