Berchtesgadener Alpen und Steinernes Meer

Watzmann - Schönfeldspitze - Hochkalter - Schärtenspitze - Hoher Göll - Karte

Watzmann (2713 m)

Gratüberschreitung Hocheck - Mittelspitze - Südspitze

Watzmann von BerchtesgadenSchon am Bahnhof grüßt die berühmte Nordansicht des Watzmann. Von links: Kleiner Watzmann oder Watzmannfrau, Watzmannkinder und Großer Watzmann (2713 m). Bis zum Gipfel ist der Weg aber noch weit. Wenn man den Gipfel nicht über die berühmte Ostwand erklimmen will, führt die erste Etappe zum Watzmannhaus auf dem Falzkopf (1930 m). Der schönste Weg auf zum Watzmannhaus ist der Rinnkendlsteig von St. Bartholomä. Mit dem Boot über den Königssee erreicht man St. Bartholomä.Watzmann OstwandIn St. Bartholomä kann man die berühmte Aussicht auf die Ostwand genießen (Bild), bevor man sich auf den etwas ausgesetzten und steilen Weg zur Archenkanzel macht. Von dort bietet sich eine vorzügliche Aussicht über den Königssee und die Berchtesgadener Alpen. Schönfeldspitze und Hochkönig grüßen über dem Steinernen Meer. Der weitere Weg über die Kühroint zum Watzmannhaus (der DAVS München) ist weniger beschwerlich und am Nachmittag schattig und kühl. Von St. Bartholomä bis zum Watzmannhaus muß man mit gut 3 Stunden rechnen.
Hochkalter im ersten MorgenlichtAm nächsten Morgen sollte man möglichst früh aufstehen und in der ersten Dämmerung den Aufstieg zum Hocheck beginnen. Der Hochkalter erstrahlt sanft rötlich in den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne (Bild). Der Weg bis zum Hocheck (2651 m) ist einfach, gut markiert und in 1:30 h gut zu schaffen. Dort sollte man verschnaufen, ein zweites Frühstück einlegen, bevor man die Gratüberschreitung zur Südspitze beginnt. Der Grat ist stellenweise sehr ausgesetzt und der Stein durch die zahlreichen Begehungen extrem glatt poliert. Die schwierigen Stellen sind mit Drahtseilen gut versichert. Der Weg führt zum Teil direkt über die Gratschneide, zum größeren Teil aber in der Westflanke des Watzmannmassivs. Die Überschreitung dauert ca. 0:45 h bis zur Mittelspitze (2713 m) und weitere 1:30 h zur Südspitze (2712 m).
Blick vom Watzmann
Von dort bietet sich eine umfassende Aussicht auf die Berchtesgadener Alpen, Loferer und Leoganger Steinberge, Chiemgauer Alpen, Kaisergebirge und bis zu den Hohen Tauern. In fernen Westen kann man sogar noch das Karwendelgebirge erahnen. Großglockner und Großvenediger sind im Bild schemenhaft am Horizont links und rechts von der Mitte zu erkennen.
Der Abstieg von der Südspitze durch die stark erodierte Südflanke des Watzmann ins Wimbachgries ist ziemlich unangenehm. Viel feiner, rutschiger Schutt, kurze Passagen in Schrofen abklettern. Auf keinem Fall sollte man den ausreichend bezeichneten Weg verlassen (ca. 2:30 h bis ins Wimbachgries). Im Aufstieg ist der Weg nicht empfehlenswert. Im Wimbachgries angekommen, bieten sich verschiedene Optionen für den Weiterweg. Wer den Watzmann als Zweitagestour geplant hat, wird durch das Wimbachgries zur Straße zurückkehren. Will man dagegen weitere Touren in den Berchtesgadener Alpen unternehmen, bietet sich die Übernachtung in der Wimbachgrieshütte an. Wenn man durch die Überschreitung noch nicht zu sehr ausgelaugt ist (Man muß mit mindestens 6 eher 7 Stunden vom Watzmannhaus bis zum Wimbachgries rechnen), kann man den Übergang zum Kärlingerhaus am Nordrand des Steinernen Meers anhängen. Vom hinteren Wimbachgries über den Trischübelpaß und Oberlahner Alm (verfallen) zum Kärlinger Haus muß man mit weiteren 3 Stunden Gehzeit rechnen. Ca. 500 Höhenmeter Gegensteigung sind noch zu bewältigen. Der Weg ist teilweise ein wenig ausgesetzt. Da die Wasservorräte inzwischen erschöpft sein dürften, ist man froh, auf eine Quelle zu stoßen (kurz vor der Abzweigung zur Oberlahner Alm befindet sich eine Quelle, auf der Karte 1:25.000 des Bayerischen Landesvermessungsamtes eingezeichnet). Das Kärlinger Haus (1630 m) ist ein gemütlicher Stützpunkt in idyllischer Lage über dem Funtensee. Sie ist ein idealer Ausgangspunkt um am nächsten Tag in Steinerne Meer und zur Schönfeldspitze zu starten.
Den Anstieg zum Watzmannhaus kann man am Bushalt Wimbachbrücke in Ramsau beginnen. Dorthin kommt man auch wieder zurück, wenn man durch das Wimbachgries absteigt. Steigt man über den Rinnkendlsteig auf, ist St. Bartholomä (mit dem Boot über den Königssee) der Ausgangspunkt. Bahn bis Berchtesgaden, Bus zum Königssee.
 

Schönfeldspitze (2653 m), Steinernes Meer

Schönfeldspitze über dem Steinernen MeerDie Schönfeldspitze (2653 m) ist die formschöne Pyramide am Südrand des Steinernen Meers und wird oft als das Matterhorn der Berchtesgadener Alpen bezeichnet. Schon vom Königssee ist der markante Gipfel leicht auszumachen. Vom Kärlinger Haus nimmt man zunächst den schönen Weg zum Riemannhaus. Hinter dem Baumgartl erreicht man das Hochplateau des Steinernen Meers mit seinen charakteristischen Karrenfeldern, die Schönfeldspitze ist stets vor Augen und wird immer größer (Bild). Nach ca. 2:30 h erreicht man das Riemannhaus. Von dort führt der gut bezeichnete Weg zur Schönfeldspitze am Wurmkopf vorbei. Etwas anregende Kletterei durch die Festflanke (einige wenige Eisenstifte) bevor man auf einem erdigen Band durch die Südflanke zu den Schrofen der Ostflanke quert. Eine kurze ausgesetzte plattige Stelle ist mit mehreren Eisengriffen gesichert. Noch wenige Minuten über mäßig steile Schrofen und der Gipfel mit seiner eigenwilligen Pieta an Stelle eines Kreuzes ist erreicht (ca. 1:30 h vom Riemannhaus).
Zunächst ein kurzes Stück über den Aufstiegsweg zurück, bevor der Weg zur Buchauer Scharte abzweigt. Dieser ist deutlich blau markiert und führt über mäßig steile Schrofen hinab. Am Grat eine interessante Querung auf Felsbändern. Kurz vor der Buchauer Scharte kann man auf den Weg hinüberqueren, der entlang der Nordseite der Schönfeldspitze zurück zum Riemannhaus führt (ca. 2:15 h für den Abstieg).
Vom Riemannhaus führt der ausgesetzte Ramseidersteig hinab nach Maria Alm oder Saalfelden.
Günstigster Stützpunkt ist das Riemannhaus, das am schnellsten von Saalfelden (ÖBB) zu erreichen ist. Das Kärlinger Haus erreicht man am schnellsten durch die Saugasse von der Salletalm an der Südspitze des Königssees. Bahn bis Berchtesgaden, Bus zum Königssee und Boot bis zur Salletalm.

Weitere Informationen:

Speziell zu den Berchtesgadener Alpen

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