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Hochtouren in den Ötztaler Alpen:
Rund um den Gurgler Ferner

Hochwilde - Annakogel - Hochwildehaus - Hinterer Spiegelkogel - Ramolhaus

Zwischen Ramolkamm - einem Zweigkamm des Hauptkamms - und Ötztaler Hauptkamm, der an der Hochwilde einen scharfen Knick macht, liegt der mächtige Gurgler Ferner. Der Ferner und die ihn umgebenden Gipfelketten bieten ein schönes Tourengebiet für Hochtouren, das durch durch zwei hochgelegende Schutzhütten des Alpenvereins - Hochwildehaus und das Ramolhaus - gut erschlossen ist.

Hochwilde Nordgipfel (3461 m) und Annakogel (3336 m)

Gurgler Ferner vom Ramolhaus [Zum Vergrößern anklicken]Die Hochwilde (auch Hohe Wilde - ital.: Altissima) liegt genau an der Stelle, wo der Ötztaler Hauptkamm ein scharfen Knick macht. Von der Weißkugel bis zur Hochwilde verläuft der Kamm etwa in W-O-Richtung. Bei der Hochwilde schenkt er um nahezu 90 Grad nach Norden um und läuft dann zum Timmelsjoch aus. Die Hochwilde weist zwei Gipfel auf, die durch einen Felsgrat (II, versichert) miteinander verbunden sind. Von Süden (Stettiner Hütte am Eisjöchl, 2875 m) führt ein markierter Steig ohne Gletscherberührung auf den Südgipfel (3482 m) der Hochwilde. Die Besteigung des Nordgipfels von Norden ist eine klassische kombinierte und landschaftlich reizvolle Hochtour, insbesondere, wenn man zunächst noch den vorgelagerten Annakogel überschreitet. Beide Anstiege können zu einer schönen Überschreitung des Hauptkamms kombiniert werden. Das Bild zeigt den Gurgler Ferner vom Ramolhaus: ganz links der felsige Schwärzenkamm, dann Hochwilde, Annakogel und Mitterkamm, Bankkogel und Falschunggspitze (der Gipfel mit der von rechts sonnenbeschienenen Firnflanke).
Das Hochwildehaus [Zum Vergrößern anklicken]Hüttenzustieg Hochwildehaus (2883 m): Das Hochwildehaus der DAV Sektion Karlsruhe steht "Am Steinernen Tisch" östlich über der Zunge des Gurgler Ferners. Das Bild zeigt das Hochwildehaus von Süden, links im Hintergrund der Hintere Spiegelkogel und die Ramolkögel (dazwischen unsichtbar tief unten der Gurgler Ferner). Von Obergurgl (1910 m, oder mit Sessellift zum Unteren Bruggboden, 2064 m) auf dem Fahrweg über Schönwieshütte und Langtalereckhütte (DAVS Karlsruhe, 2450 m) in ca. 4-5 Stunden zu erreichen. Bis zur Langtalereckhütte Fahrweg. Dann wird auf Steig der Abfluß des Langtaler Ferners gequert und recht steil im nördlichen Ausläufer des Schwärzenkamms bis ca. 2600 m angestiegen. Dann wieder flach auf einer altern Seitenmoräne zur Hütte.
Hochwilde, Annakogel und Mitterkamm spiegeln sich in der Lacke vor dem Hochwildehaus [Zum Vergrößern anklicken]Gipfelanstieg: Sobald man am frühen Morgen vor die Hütte tritt, erblickt man das Ziel des Tages gleich doppelt, denn Hochwilde, Annakogel und Mitterkamm spiegeln sich in der Lacke vor der Hütte (Bild). Von der Hütte über den deutlichen Steig (Steinmandl) in südlicher Richtung ohne Höhenverlust zum Gurgler Ferner, den man auf ca. 2900 m erreicht. Auf dem Ferner in Richtung SSO, den felsigen Mitterkamm links liegen lassend zum Annajoch (3150 m) zwischen Mitterkamm und Annakogel. Nun kann man direkt, den Annakogel südwestlich umgehend, über den Gletscher zum Ansatz der Firnschneide gehen, die zum Gipfel der Hochwilde führt. Schöner ist es, den Annakogel (3336 m) zum überschreiten. Über die mäßig steile Firnflanke und Felsen zum höchsten Punkt (Steinmann). Über den felsigen SO-Grat wieder hinab. Der erste Abbruch (ca. 5 m) vom Gipfel ist ziemlich steil, aber gut gestuft (I-II). Dann weiter recht steil, aber einfacher hinab bis zu einem Firnsattel, zu dem eine Zunge des Gurgler Ferners hinaufführt. Über diese kann man unter Umgehung der letzten Gratzacken zum Gurgler Ferner absteigen. Weiter zum Beginn der markanten Firnschneide.
In der weniger steilen Westflanke der Firnschneide hinauf bis zu ersten Gratturm, der im Firn rechts umgangen wird. Dann erkennt man an den Felsen die Drahtseile, die fast durchgehend bis zum Gipfel führen. Über zum Teil recht steile plattige Felsen (anscheinend durch geschlagene Tritte teilweise künstlich gangbar gemacht) und ausgesetzte Querungen in der Ostflanke zum großen Gipfelkreuz des Nordgipfels. Insbesondere bei Vereisung wird man die Drahtseile dankbar benutzen (ein Klettersteigset ist nicht erforderlich, aber eine behelfsmäßige Eigensicherung mit einer Bandschlinge kann insbesondere bei eisigen Verhältnissen nicht schaden).
Aussicht: Der Blick kann in alle Richtungen frei schweifen, insbesondere über die Ötztaler und Stubaier Alpen. Im Südwesten und Westen sind Ortler-, Zebrú, Königspitze und Berninagruppe zu sehen.
Abstieg: Wie Aufstieg unter westlicher Umgehung des Annakogels.

Gehzeiten:

Hinterer Spiegelkogel (3426 m)

Der Hintere Spiegelkogel ist ein Gipfel im Ramolkamm zwischen Ramoljoch und Spiegeljoch. Der steile Hängegletscher (Spiegelferner) nach Nordwest hat wohl für den Namen Pate gestanden. Zum Ramolhaus und Gurgler Ferner zeigt es sich als Felsgipfel. Ein Besuch des Spiegelkogels ist ein lohnender Abstecher vom Ramoljoch beim Übergang von Vent oder von der Martin-Busch-Hütte zum Ramolhaus. Seil ist nicht erforderlich, da der Spiegelferner am Grat begangen wird, allerdings sind Steigeisen und Pickel je nach Verhältnissen sinnvoll.
Ramolhaus vor dem Gurgler Ferner [Zum Vergrößern anklicken]Hüttenzustieg Ramolhaus (3006 m): Das Ramolhaus der DAV Sektion Hamburg (Hütteninfo)ist nach dem Brandenburger Haus (3272 m) und der Similaunhütte (3019 m) die dritte Hütte in den Ötztaler Alpen über der magischen 3000m-Marke. Sie liegt hoch über dem Gurgler Ferner auf dem sogenannten Köpfle. Auf dem Bild sieht man hinter dem Ramolhaus die Berge rund um den Gurgler Ferner: Hochwilde, Bankkogel, Falschunggspitze, Karlesspitze und Schalfkogel (von links). Der einfachste Zugang ist der einfache, aber lange Hüttenweg von Obergurgl. Vom Hochwildehaus kann man in 2,5 Stunden zum Ramolhaus queren. Man muß dazu ein Stück Richtung Norden bis zur markierten Abzweigung auf ca. 2700 m absteigen. Dann auf dem markierten Steig, teilweise über glatt geschliffene Platten, hinab zur Zunge des Gurgler Ferners. Diese wird auf ca. 2500 m zum gegenüberliegenden Ufer gequert. Bei der Mündung eines Bach beginnt der jenseitige Anstieg (markiert). Recht steil und entbehrungsreich wieder 500 m hinauf zum stets sichtbaren Ramolhaus.
Von Vent über das Ramoljoch: Von Vent durch schönen Zirbenwald in angenehmer Steigung hinauf zur verfallenen Ramolalm (2218 m), weiter über steile Wiesenhänge zur Langeben (2583 m), einer Geländeverflachungen (schöner Rastplatz mit guter Sicht auf Wildspitze und Similaun). Weiter auf dem zunächst noch guten Steig, später über Schutt und Blockwerk, den Spiegelferner kurz berührend, hinauf zum Ramoljoch (3186 m). Der ostseitige steile Abstieg vom Joch ist gut versichert (2 Varianten, eine steile Metallleiter, die fast senkrecht 30 m hinabführt und eine gemäßigtere Route). Über den kleinen spaltenlosen Ramolferner nach Süden und auf Steig um den Ostpfeiler des Spiegelkogels herum (teilweise ausgesetzt, Vorsicht bei Vereisung) zum Ramolhaus.
Spiegelkogel vom Ramoljoch (17.8.2002) [Zum Vergrößern anklicken]Gipfelanstieg: Vom Ramolhaus zum Ramoljoch (vgl. oben). Vom Ramoljoch zunächst direkt über den Felsgrat (I) oder in die Ostflanke auf erdige schmale Bänder ausweichend (etwas ausgesetzt) relativ flach in südlicher Richtung, bis zu dem Punkt, wo der Grat nach SW schwenkt (dort setzt der Ostpfeiler an, der direkt vom Ramolhaus hinaufführt (II)). Dann meist über Firn am oberen Rand des steilen oberen Spiegelferners zum Gipfel (Vorsicht: Wächten, ausreichend Abstand von der Gratkante halten!). Auf dem Bild kann man die Route verfolgen (aufgenommen vom Ramoljoch).
Vom Gipfel schaut man nach Norden direkt in die mächtige Südwand der Ramolkögel. Markant außerdem im Nordwesten die Wildspitze und im Nordosten die Stubaier Hauptgipfel: Zuckerhütl, Pfaffenschneid, Sonklarspitze usw.

Gehzeiten

Weitere Informationen

Karte: Alpenvereinskarte Ötztaler Alpen/Gurgl 30/1
Freytag und Bernd: Wanderkarte 251
Führer: Klier, Alpenvereinsführer Ötztaler Alpen, Rother Verlag
Sepp Schnürer, Ötztaler Alpen, Silvretta, Ferwall
Internet: Hochwilde von Süden (W. Leonhard)