Anstieg:
Von
Osten führt ein schöner Weg zum Riederecksattel und weiter zum
Plankensteinsattel unterhalb der Plankensteinnadel. Ausgangspunkt ist der
Bushalt Kistenwinterstube / Hufnagelstube an der Mautstraße von Rottach
zur Valepp (ebenfalls großer Parkplatz). Man geht die Forststraße
hoch, bis links eine Abzweigung kommt (ausgeschildert). Weiter über
einen Forstweg bis zur Siebli-Alm - dort oft frische Milch und andere Getränke
zur Selbstbedienung. Weiter Richtung Süden den steiler werdenden Weg
hinauf zum Riederecksattel (1500 m). Der Weg ist praktisch immer etwas
matschig, also nicht unbedingt nach ergiebigen Regenfällen zu empfehlen.
Kurz bevor man den Riederecksattel erreicht hat, kommt der Plankenstein
langsam in den Blick. Schritt für Schritt wird die Aussicht besser.
Der
Riederecksattel bietet eine der schönsten Aussichten in den Bayerischen
Voralpen: Die kühnen Zacken des Plankensteins neben dem behäbigen
Risserkogel, tief unten der kleine Riederecksee (Bild). Im Vordergrund
das Marterl als Erinnerung an ein Lawinenunglück, bei dem 1951 Mitglieder
und Freunde der Familie Hettlage zu Tode kamen. Vom Riederecksattel quert
man fast ohne Höhenunterschied in der Schneeböden genannten Mulde
nach Westen bis man den Plankensteinsattel unterhalb der Plankensteinnadel
erreicht hat. Von dort folgt man rechts dem Weg, der am Fuß des Plankensteins
östlich bis zum Einstieg der Vorgipfel Südwand und des Direkten
Ostgrats führt. Zur Westwand, links nach Westen Richtung Bergwachthütte
steigen.
Abstieg ins Tal:
Entweder
wie Aufstieg oder vom Plankensteinsattel nach Westen und über Röthensteinalm.
Auf dem Bild, das von Westen aufgenommen wurde, verläuft der Weg ganz
grob vom Plankensteinsattel in Bildmitte in Richtung linke untere Bildecke.
Bis dort ca. 30 Minuten. Danach Forststraße, auch bei Dunkelheit
einfach begehbar. Bei einer Einmündung nach Westen (links) wenden
(Rottach-Egern oder Enterrottach ausgeschildert), rechts (Osten) geht es
zur Blankenstein-Alm. Die Straße macht bald einen großen Bogen
und wendet sich dann nach Osten zurück zum Ausgangspunkt. Bis zur
Röthensteinalm kann man Auf- und Abstieg auch mit Mountain- oder Trekkingrad
machen.
Führer
M. u. E. Zebhauser: Bayerische Voralpen
Ost, AV-Führer, Rother
Eysell/Kolling/Ringmann: Topo-Führer Bayerische Voralpen,
Odyssee-Alpinverlag, 1991
Höfler, Horst: Klettern in den Nördlichen Kalkalpen
Karte
Topographische Karte 1:50 000 Mangfallgebirge (Bay. Landesvermessungsamt)
Charakter:
Schöne voralpine Tour. Alle Standplätze bequem, insgesamt
nicht sehr ausgesetzt (wie z.B. die Südwandrouten an der Kampenwand
oder den Ruchenköpfen). Absicherung nicht übertrieben, aber ausreichend,
insbesondere an den beiden Schlüsselstellen. Zusätzliche Absicherung
mit Bandschlingen und Klemmkeilen gut möglich (Rocks ca. 4-10). Da
der Routenverlauf oft die Richtung wechselt, ist zur Vermeidung von zu
hoher Seilreibung oft nötig, einen Stand zu machen.
Dadurch wirkt die Route etwas alpiner als die klettergartenmäßig
durchgehend mit Ringbohrhaken eingerichteten Südwandrouten an der
Kampenwand und den Ruchenköpfen im IV. Grad. Sie ist ideal für
Anfänger. Kurze und abwechslungsreiche Kletterstellen im III-IV. Grad
wechseln mit einfacherem Gelände.
Die Bewertung mit III und IV ist korrekt. Die beiden Schlüsselstellen (Kamin und Wand) eventuell auch IV+ (so Höfler). Die Bewertung mit V ist auf jeden Fall zu hoch gegriffen (so aber noch Zimmermann Bayerische Voralpen Ost, 2. A., 1980). Aber die Schwierigkeiten sind immer kurz und gut abgesichert. Bald steht man wieder fest auf beiden Füßen. M.E. deutlich einfacher als Dülfer-Riß an den Ruchenköpfen (IV+) und auch längst nicht so ausgesetzt. Im Nachstieg gute Anfängertour.
Einstieg:
An der Scharte zwischen dem Hauptmassiv und den Ostgrattürmen
befindet sich der Einstieg. Dort auch Einstieg zum Ostgrat und Südostband.
Von dort sollte man den ersten Standhaken erspähen (ein NH).
Routenverlauf:
1. SL: Diesen erreicht man unschwer leicht links querend
und aufsteigend. Sind nur ein paar Meter, aber man sollte dort Stand machen,
wegen Seilreibung. Geübte Kletterer können bis dort auch seilfrei
gehen.
2. SL: Dann geht es in eine längere, ausgesetzte
Querung nach rechts (1 NH, ca. 10 m) zu einem Standhaken (1 NH) am Fuß
der Rißverschneidung. Stand. Zusätzliche Absicherung des Stands
durch Klemmkeile möglich.
3. SL: Die Rißverschneidung zunächst ca. 10
m hinauf (schön, III, 2 NH), die dann in eine Rinne übergeht
(I-II), am Kopf der Rinne ein DAV-BH, noch etwas weiter durch einfaches
Gelände kommt ein stabiler Ring-BH. Stand. Ca. 25 m. Damit hat man
den Grat erreicht.
(Von hier kann unter Umgehung der folgenden etwas schwierigeren, aber
schönen Kletterstellen durch Querung in die Nordwand und über
eine Rinne einfach (I-II) der Gipfel erreicht werden.)
4. SL: Man wendet sich auf dem Grat nun nach links (Süden).
Der nächste Grataufschwung ist ein leicht überhängender,
mit einem Block gesperrter Kamin. Ein NH davor, ein DAV-BH unmittelbar
vor der Schlüsselstelle (IV). Diese ist etwas unangenehm, aber machbar.
Direkt danach Stand. Keine Standhaken, aber hervorragende Sicherungsmöglichkeit
an einem Felskopf.
5. SL: Der letzte Grataufschwung ist ein 7 m hohes kleingriffiges
Wandl. 3 NH. Kleine Tritte und Griffe. Kurze aber schöne Kletterei
(IV). Nicht ganz senkrecht, mit Feinarbeit unter Ausnutzung kleiner Griffe
und Tritte ohne besondere Kraftanstrengung zu bewältigen.
Danach folgt man dem Grat (I-II) bis zum Gipfelkreuz, keine Haken mehr,
kann ohne weiteres seilfrei gegangen werden.
Ca. 1 - 1,5 Stunden
Abstieg:
Der Abstieg vom Gipfel geht über den Normalweg. Zunächst
den durch unzählige Begehungen abgeschmierten Kamin (II, knapp 10
m) nach Westen hinab. Kein Abseilhaken. Sicherung um einen Block möglich.
Man kann auch das Seil um den Block legen und von unten abziehen. Dann
über den Vorgipfel auf Steigspuren zum Kopf der Blockrinne des Normalanstiegs.
Wir stiegen jedesmal durch die steile grasige Rinne westlich davon ab,
was einfacher ist, weiß ich nicht.