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Bayerische Voralpen - Tegernseer Berge

Überblick Bayerische Voralpen - Überblick Tegernseer Berge - Hirschberg - Halserspitze - Schildenstein - Schönberg - Hochplatte - Seekarkreuz - Kampen - Fockenstein - Roßstein und Buchstein - Schinder - Risserkogel - Plankenstein

Überblick

Blick vom Risserkogel über das Grubereck auf die westlichen Tegernseer Berg [Zum Vergrößern anklicken]Als Tegernseer Berge bezeichnet man den Teil der Bayerischen Voralpen zwischen der Isar im Westen und dem Tegernsee im Osten (bzw. südlich des Tegernsees die Flüsse Rottach und Weiße Valepp). Die Tegernseer Berge bilden den westlichen Teil des Mangfallgebirges, wie man die Voralpen zwischen Isar und Inn nach dem Fluß, der das Gebiet zum Inn entwässert auch nennt. Die Mangfall verläßt bei Gmund den Tegernsee und sammelt auf ihrem Weg zum Inn das Wasser der Schlierach und der Leitzach ein. Im Gebiet der Mangfall wird ein Großteil des hervorragenden Trinkwassers für die Stadt München gewonnen. Das Bild zeigt den Blick vom Risserkogel nach Westen auf den westlichen Teil der Tegernseer Berge. Von links nach rechts erkennt man im Mittelgrund Roß- und Buchstein, Schönberg, Seekarkreuz, Kampen und Hirschberg, davor der kecke Zacken des Leonhardstein, im Hintergrund das Massiv der Benediktenwand jenseits der Isar.
Die Tegernseer Berge bieten ein fast unerschöpfliches Potential für einfache und zum Teil auch etwas anspruchsvollere Wanderungen. Viele Ziele sind auch im Winter erreichbar, insbesondere Hirschberg, Seekarkreuz, Schönberg, Hochplatte, Schildenstein, Fockenstein und Risserkogel. Außerdem finden sich zwei bedeutende Klettergebiete in den Tegernseer Bergen: Das doppelgipflige Massiv von Roß- und Buchstein und der Plankenstein.
Das Gebiet ist durch die zwei Linien der Bayerischen Oberlandbahn nach Lenggries im Westen und Tegernsee im Osten gut erschlossen. Außerdem gibt es rund um den Tegernsee ein recht dichtes Netz von Buslinien nach Gmund, Bad Wiessee, ins Rottach- und Weißachtal.

Hirschberg (1670 m)

HirschbergDer Hirschberg südlich vom Tegernsee ist der klassische Vierjahreszeiten-Berg. Das Hirschberghaus ist fast das ganze Jahr geöffnet (privat, nur über Weihnachten und 3 Wochen im April geschlossen). Im Winter ist der Hirschberg eine attraktive Skitour, aber auch zu Fuß gut zu erreichen. Der Hirschberg kann auf verschiedenen einfachen Wegen erreicht werden. Im Winter und Frühjahr empfiehlt es sich, den Weg von Scharling (Busverbindung nach Tegernsee) zu wählen. Zunächst auf der Forststraße, die bei entsprechender Schneelage auch als Rodelbahn dient, bis zum Hirschlache. Von dort führt der ausgeschilderte und teilweise mit Drahtseilen gesicherte Winterweg über den Kratzer recht steil zum Hirschberghaus. Der Sommerweg ist lawinengefährdet und daher im Winter zu meiden. Unter Umständen können Grödeln hilfreich sein. Der Rest des Weges vom Vorgipfel (Fotostandpunkt) über den breiten, langen Wiesenrücken zum sichtbaren Gipfel ist  einfach (2 h von Scharling). Das Foto zeigt den Blick vom Vorgipfel auf den Gipfel, rechts im Hintergrund die Kampen, darunter ist das Dach des Hirschberghauses erkennbar.
Die Aussicht vom Gipfel ist trotz seiner bescheidenen Höhe erstaunlich. Sie reicht von der Zugspitze im Westen über zahllose Karwendelgipfel bis zum Kaisergebirge im Osten und selbstverständlich über die gesamten Tegernseer Berge.
Schneewächte am HirschbergMan kann entweder über den Aufstiegsweg wieder absteigen oder den Weg über die Ostflanke und Rauheckalm nach Kreuth wählen. Dies ist im Winter der Weg der Skitourengänger, aber bei gut gesetzten Schnee auch zu Fuß machbar. Selbstverständlich darf man diesen Weg nur bei sicheren Lawinenverhältnissen machen (ca. 2 h für den Abstieg nach Kreuth). Während im Tal schon der Frühling Einzug hält, ist es am Hirschberg Anfang April noch recht winterlich. Das Bild zeigt eindrucksvolle Schneewächten am Abstiegsweg. [8.4.2000 - LLB vom 8.4.2000]
Anfahrt mit der Oberlandbahn nach Tegernsee und von dort mit dem Bus nach Scharling oder Kreuth.

Halserspitze (1862 m), Blauberge

Halserspitze [Zum Vergrößern anklicken]Im Blaubergkamm südlich von Wildbad Kreuth erreichen die Tegernseer Berge ihre größte Höhe. Der Kamm bildet die Grenze zwischen Bayern und Tirol. Die Überschreitung des gesamten Kammes einschließlich der Halserspitze ist für Voralpenverhältnisse eine recht lange und anspruchsvolle Tour. Empfehlenswert ist die Überschreitung von Westen nach Osten, da man dann die Wolfschlucht im Aufstieg begehen kann. Das Bild zeigt die Halserspitze von Westen.
Wolfsschlucht [Zum Vergrößern anklicken] Ausgangspunkt ist Wildbad Kreuth (gute Busverbindung nach Tegernsee). Auf einem einfachen Weg geht es an den Sieben Hütten vorbei im Tal der Felsweißach zur berühmten Wolfsschlucht. In der Wolfsschlucht führt der stellenweise mit Drahtseilen versicherte Steig steil hinauf. Der Anstieg erfordert Trittsicherheit und kann insbesondere bei Nässe heikel sein. An schönen Wochenende zieht die Wolfschlucht die Wanderer in Massen an. Zum Glück gehen die meisten zum Schildenstein (1613 m). Wenn die schwierigen Stellen überwunden sind, sind es nur noch wenige Minuten bis zur Blaubergalm, die idyllisch auf der Südseite des Blaubergkammes gelegen ist (2 Stunden von Wildbad Kreuth). Auf einen Schlag öffnet sich eine prachtvolle Aussicht nach Süden, insbesondere auf Karwendel und Rofan.
Noch ein Stück steil hinauf und man hat den Kamm erreicht. Nun folgt ein höchst genußvoller Gratspaziergang hinüber zur Halserspitze. Der Steig ist stellenweise etwas ausgesetzt, aber wegen des dichten Latschenbewuchses ist die Steilheit der nördliche Flanke des Kammes kaum erkennbar. Nach ca. 1,5 Stunden hat man den Gipfel der Halserspitze erreicht. Von dort kann man bei einer ausgiebigen Brotzeit die umfassende Aussicht genießen, die weit in die Zentralalpen reicht. Großglockner und Großvenediger stehen majestätisch am Horizont. Im Westen erkennt man das Karwendelgebirge und weiter hinten das Wetterstein mit der deutlich erkennbaren Zugspitze. lediglich nach Süden ist der Blick durch die düstere Nordwand des mächtigen Guffert versperrt.
Um die Runde komplett zu machen, sollte man über den Nordgrat der Halserspitze wieder hinab nach Wildbad Kreuth steigen. Wenige Meter zurück Richtung Westen und bald steht man an der bezeichneten Abzweigung. Die Querung durch die Nordseite der Halserspitze ist noch einmal etwas ausgesetzt. Bald hat man den Nordgrat erreicht und über einen guten Steig geht es weiter hinunter über die Hohlenstein Alm nach Wildbad Kreuth (2,25 Stunden). [7.10.2007]

Gehzeiten:

Anfahrt mit der Oberlandbahn nach Tegernsee und von dort mit dem Bus nach Wildbad Kreuth.

Schildenstein (1613 m)

Schildenstein von Osten [Zum Vergrößern anklicken]Der Schildenstein (Wikipedia, im Bild von Osten, vom Anstieg zur Halserspitze) südlich von Wildbad Kreuth kann sich über mangelndes Interesse des bergsteigenden Publikums wahrlich nicht beklagen. Wer die Begehung der Wolfsschlucht mit einem Gipfel krönen will, aber die lange Überschreitung des Blaubergkammes zur Halserspitze scheut, wählt den kurzen Anstieg zum Schildenstein und rundet das Tagesprogramm mit dem Abstieg über die Königsalm ab. Entsprechend viel ist Sommer und Herbst auf dem Gipfel des Schildenstein los. Ganz anders sieht es im Winter aus. Für Skitourengeher sind die sanften Hänge nicht besonders attraktiv. Für Winterwanderer und Schneeschuhgeher ist der Schildenstein dagegen eine unproblematische und weitgehend lawinensichere Genußtour. So kann es durchaus sein, daß man auf der ganzen Tour niemandem begegnet.
Schildenstein (17.2.2007) [Zum Vergrößern anklicken] Der Winteranstieg führt nicht durch die wilde Wolfschlucht, sondern über Königs- oder Geißalm auf den Gipfel. Bei Klamm (an der B307, westlich von Wildbad Kreuth, Busanschluß von Tegernsee) startet der Anstieg über die Königsalm. Zunächst geht man auf der Fahrstraße (im Winter Rodelbahn) in mäßiger Steigung hinauf.
Wichtiger Hinweis: Die Forststraße wird natürlich vereist und vom Rodelclub Kreuth als Rodelbahn genutzt (Kartenskizze). Aus Sicherheitsgründen ist die Rodelbahn für Fußgänger und Skiläufer in der Zeit vom 1.12.2001 bis 30.4.2002 gesperrt (Kartenskizze, Auflage der Gemeinde). Es ist möglich und üblich, abseits der Rodelbahn im Wald aufzusteigen (Im März 2003 war die Skispur bezeichnet und verlief zunächst links der Forststraße und später rechts). Insbesondere während des Trainings und während Wettkämpfen sollte man unbedingt vermeiden, auf der Rodelbahn laufen (ggf. beim Rodelclub nachfragen).Königsalm unterhalb des Schildenstein (1.3.03) [Zum Vergrößern anklicken]Bald verläßt man den Wald und erreicht das weiter offene Almgelände der Königsalm (1114 m), den weiteren Wegverlauf zum Schildenstein kann man völlig überblicken. Im Bild sieht man am rechten Bildrand die Königsalm, auf der linken Seite den Schildenstein, dazwischen der Westhang des Graseck. Im Norden schöne Blicke auf das Gipfelpaar Roß- und Buchstein und den steilen Zahn des Leonhardsteins. Die Königsalm besteht aus einem eigenartigen langen Holzblockbau und einem von König Max I. errichteten Kavaliershaus. Man wendet sich nun nach Osten, überschreitet auf einer Brücke den kleinen Klammbach und steigt über die Flanke auf den Rücken des Grasecks. Über diesen Rücken zunächst in südlicher, später östlicher Richtung zum Schildenstein, dessen Gipfel man erst relativ spät wieder sieht. Über die Schrofen des Südwestgrates unproblematisch zum Gipfelkreuz.
Die Aussicht vom Gipfel ist vergleichbar mit derjenigen von der Halserspitze. Im Süden tief unten der fjordartige Achensee, eingequetscht zwischen Karwendel und Rofan. Im Norden bilden die steilen Südwände von Roß- und Buchstein (Bild dort) sowie des Leonhardsteins (allesamt Kletterberge) den Blickfang. Im Osten überblickt man den Blaubergkamm (Bild oben).
Geissalm (17.2.2007) [Zum Vergrößern anklicken] Statt auf der Aufstiegsroute wieder abzusteigen, kann man den Rücken des Grasecks weiter nach Norden bis zur Geißalm verfolgen und von dort direkt nach Wildbad Kreuth absteigen. Dieser Abstieg ist allerdings im Winter nicht zu empfehlen. Im steilen Wald nördlich des Gernwandkopfs waren im März 2001 nach sehr milden Temperaturen alle Gräben mit den Resten von Naßschneelawinen verfüllt. [18.3.2001, 1.3.2003, 17.2.2007]

Gehzeiten:

Anfahrt mit der Oberlandbahn nach Tegernsee und von dort mit dem Bus nach Wildbad Kreuth oder Klamm (Aufstieg Königsalm).

Schönberg (1620 m) und Hochplatte (1592 m)

Schönberg von der Hochplatte [Zum Vergrößern anklicken] Der Schönberg ist ein recht unscheinbarer Waldbuckel östlich von Lenggries. Im Sommer lohnt er nicht unbedingt einen Besuch, aber in der kalten Jahreszeit bildet er ein lohnendes Ziel für Skitouren- und Schneeschuhgänger. Die Skitouristen schätzen die steilen Süd- und Nordosthänge. Wer nicht wegen des Abfahrtgenusses kommt, kann mit Schönberg und Hochplatte eine großzügige Rundtour in den westlichen Tegernseer Bergen unternehmen, die in ihren landschaftlichen Reizen ihresgleichen sucht. Man schreitet durch parkartige Almlandschaften und kann faszinierende Nah- und Fernblicke genießen. Das Bild zeigt den Blick von der Hochplatte auf die steilen Osthänge des Schönbergs. IM Hintergrund links die Zugspitze, rechts die Benediktenwand.
Los geht's in Fleck, einem kleinen Örtchen an der B13 4 km südlich von Lenggries. Beim Edeka beginnt der Fahrweg Richtung Röhrelmoosalm und Roßsteinalm (Mariaeck und Schönberg sind ebenfalls ausgeschildert). Bei einer Brücke über den Almbach nimmt man den Fahrweg, der links abzweigt (Abzweigung ausgeschildert). Man folgt diesem Weg jedoch nicht lange, sondern quert die freie Almfläche in ostsüdöstlicher Richtung, bis man auf 900 Hm bei einer Brücke wieder auf den Fahrweg stößt. Diesem kurz bis zu der bezeichneten Abzweigung auf 950 Hm folgen. Nun stets in östlicher Richtung durch Wald und über parkähnliche freie Almflächen zum Sattel Mariaeck (1469 m). Dann in südlicher Richtung zwischen bizarren Felsen hindurch, kurz etwas steiler ansteigend zum Gipfel des Schönbergs. Der Weg ist meist gespurt, aber auch wegen der zahlreichen Schilder (gelb, Mariaeck, Schönberg) kaum zu verfehlen.
Roß- und Buchstein vom Schönberg [Zum Vergrößern anklicken]Vom Gipfel hat man eine erstaunlich umfassende Aussicht. In der unmittelbaren Nähe im Osten die felsigen Geschwister Roß- und Buchstein (Bildmitte). Auf dem Bild kann man auch den Weiterweg über den markanten Rücken hinab zur Amperthalalm , auf die Hochplatte (im Bild links) und weiter zur Roßsteinalm verfolgen. Im Hintergrund links Plankenstein und Risserkogel (dahinter die Schlierseer Berge) und rechts die Blauberge und Guffert. Ebenfall greifbar nah (nicht im Bild): Seekarkreuz, Kampen, Hirschberg. Im Westen dominiert die Brauneck-Benediktenwandgruppe, dahinter das Estergebirge und schließlich das Wetterstein. Im Süden ist das Karwendel mit seinen markanten Gipfel der nördlichen und der Hauptkette gut erkennbar.
Amperthalalm unter der Ostwand des Schönbergs [Zum Vergrößern anklicken]Die Skifahrer schwingen vom Schönberg entweder über die Südhänge zur Schönbergalm oder über die sehr steilen Nordosthänge zur Amperthalalm ab (siehe Bild). Für Schneeschuhgänger ist der Weg über den Südostrücken (im Bild links) zu empfehlen. Vom Gipfel direkt über den Rücken an dem kleinen Wäldchen vorbei in südöstlicher Richtung absteigen. Wenn man rechts (in Abstiegsrichtung, südlich) die Schönbergalm sieht, kann man über die nun weniger steilen Südhänge zu der Fahrstraße absteigen (der Weiterweg auf dem Rücken ist etwas heikel, da er recht steil abbricht). Über die Fahrstraße (dort wo sie unter dem steilen Abbruch des Südostrückens quert, besteht u.U. Lawinengefahr) im Bogen zu der wunderbar aussichtsreich gelegenen Amperthalalm, die zu einer (selbst mitgebrachten) Brotzeit einläd. Auf dem Fahrweg weiter südlich das Plattel (1504 m) queren und weiter über den breiten Westrücken einfach hinauf zur Hochplatte (1592 m). Von der Hochplatte in südsüdöstlicher Richtung zur Roßsteinalm (Vorsicht Wächten). Von der Roßsteinalm in westlicher Richtung hinunter zur Fahrstraße, dieser kurz folgen, bis bei der nächsten scharfen Linkskurve ein Steig abzweigt, der im Wald die Kehren der Forststraße abkürzt (Alternativ auf der Forststraße bleiben). Bald erreicht man die weite Fläche der Röhrelmoosalm, von der man noch einmal den Blick auf Roßstein und Roßsteinnadel genießen kann. Der Rest ist ein Forststraßenhatscher zurück nach Fleck.
Die Tour ist recht lawinensicher, da sie zum Teil durch dichten Wald, zum Teil auf sicheren Geländeformen wie Rücken verläuft. Einzelne kritische Stellen können je nach Verhältnissen oberhalb des Mariaecks beim Gipfelanstieg zum Schönberg vorhanden sein. Man hält sich nicht direkt auf dem Kamm, sondern etwas in der Westflanke, um sich zwischen den Felsen durchzumogeln. Die letzten Meter zum Gipfel sind etwas steiler. Der Übergang bis zur Hochplatte ist wie oben beschrieben recht unkritisch. Beim Abstieg von der Roßsteinalm quert man die Nordwesthänge des Roßsteins, die rund 30 Grad steil sind (bei kritischen Verhältnissen evtl. Umgehung zunächst in südlicher Richtung und dann direkt nach Westen über einen schwach ausgeprägten Rücken). [20.1.2002 - LLB vom 20.1.2002, 3.1.2004]

Alternativ: Über das Seekarkreuz nach Lenggries:

Übergang zum Seekarkreuz: Zunächst zurück zum Mariaeck. Im Sommer von dort direkt über den Südgrat zum Seekarkreuz (Trittsicherheit erforderlich, Versicherungen angeblich wieder demontiert). Im Winter besser zur Rauhalm absteigen (die grünen Schilder des DAV-Projekts Skibergsteigen umweltfreundlich beachten) und über den schwach ausgeprägten Rücken zum Sattel zwischen Brandkopf und Seekarkreuz. vor dort über den breiten Rücken zum Gipfel des Seekarkreuzes. [3.1.2004]

Gehzeiten:

Karte: Topographische Karte Bad Tölz und Umgebung 1:50.000 des Bayerischen Landesvermessungsamts
Buch: Schneeweiß, Schneeschuhtouren Nr. 23 (bei Schneeweiß ist die Tour etas anders beschrieben, der Schönberg wird nordseitig umgangen).
Anfahrt mit der Bahn nach Lenggries. Weiter mit dem Bus nach Fleck, im Winter kostenloser Skibus.

Seekarkreuz (1601 m)

Schönberg vom Seekarkreuz [Zum Vergrößern anklicken] In den letzten Jahren hielt der Winter meist Anfang bis Mitte November Einzug im Gebirge. Unterstrichen wird dieser Umbruch durch das Ende der Sommerzeit am letzten Sonntag im Oktober. Ende Oktober waren oft noch traumhafte Herbsttouren zu den höchsten Gipfeln des Karwendels oder Wettersteins möglich, die praktisch schneefrei waren. Der starke Herbstföhn ließ zwischenzeitlich gefallenen Schnee wieder dahinschmelzen. Der Schnee, der Anfang November fällt, ist dagegen meist Grundlage der winterlichen Schneedecke und verschwindet  zumindest in den höheren Lagen nicht mehr vollständig bis zum nächsten Sommer. Solange noch nicht genügend Schnee zum Skilauf liegt, ist diese Übergangszeit ideal für einfache Gipfelziele in den Bayerischen Voralpen. Das Bild zeigt den Blick vom Seekarkreuz auf den Schönberg (halb links im Mittelgrund).

Von Lenggries

Seekarkreuz von der Lenggrieser Hütte [Zum Vergrößern anklicken]Das Seekarkreuz ist der perfekte Gipfel für diese Übergangszeit. Von Lenggries führen verschiedene Wege auf das Seekarkreuz. Besonders empfehlenswert ist der Grasleitensteig. Er führt von Mühlbach südöstlich von Lenggries über das Gehöft Tradln und gleichmäßig ansteigend im Wald hinauf zur Lenggrieser Hütte (1338 m, DAVS Lenggries, ganzjährig geöffnet). Das Bild zeigt den Blick von der Lenggrieser Hütte auf den wenig spektakulären Grasgipfel des Seekarkreuzes. Von der Lenggrieser Hütte geht man weiter über den breiten Rücken im Wald und schließlich über den grasigen Grat zum Gipfel (2:30 vom Bahnhof Lenggries). Der einfache, gut bezeichnete Steig ist auch bei Schneelage gut zu begehen. Alternativ von Lenggries Hohenburg über den Sulzersteig zur Seekaralm und weiter auf dem Fahrweg zur Lenggrieser Hütte. Im Winter auch direkt von der Seekaralm hinauf zum Gipfel.
Blick vom Seekarkreuz auf das Karwendel [Zum Vergrößern anklicken]Vom Gipfel schöne Rundumsicht, zum Beispiel auf das Karwendel (im Bild), etwa in der Mitte die Birkkarspitze.

Von Südosten über Schwarzentennalm

Im Winter ist der Anstieg von Südosten über die Schwarzentennalm eine beliebte Skitour und auch für Schneeschuhgänger empfehlenswert. Vom Parkplatz Winterstube an der B307 zwischen Kreuth und Achenpaß (gut Busverbindung nach Tegernsee) zunächst auf der gerräumten Forststraße bis zur Schwarzentennalm (1027 m, im Winter geöffnet). Alternaitv auch links des Baches durch den Wald, kurz vor der Schwarzentennalm erreicht man wieder die Forststraße (nicht bei Lawinengefahr). Kurz hinter der Alm links hinauf in den Wald und in westlicher Richtung weiter, das Gelände flacht wieder ab, bald öffnet sich das Gelände und man erreicht den Rücken, der vom Brandkopf nach Süden zieht. Auf der linken Seite des Rückens zum Sattel nordöstlich des Seekarkreuzes und über den breiten Nordostrücken hinauf zum Gipfel. Meist wird man eine Spur finden, daher ist die Orientierung in der Regel unproblematisch.
Rauhalm [Zum Vergrößern anklicken]Überschreitung nach Lenggries wie oben oder schöner und etwas länger zunächst über den markanten Ostrücken direkt hinunter zur Rauhalm, die zu einer gemütlichen Rast einläd (im Bild, 1400 m, im Sommer Alm, im Winter Selbstversorgerhütte der Sektion München des DAV). Von dort zum Mariaeck, dem Sattel zwischen Seekarkreuz und Schönberg und von weiter hinunter nach Fleck/Lenggries (wie Aufstieg zum Schönberg s.o.).

Abstieg zum Tegernsee

Wenn man mit der Bahn angereist ist und nicht zum Ausgangspunkt zurück muß, bietet sich auch die Überschreitung zum Tegernsee an, wobei man noch einige Gipfel mitnehmen kann. Vom Gipfel des Seekarkreuzes geht man zunächst zum Hirschtalsattel (1224 m). Bei Schneelage wählt man sicherheitshalber die Forststraße, ansonsten bietet sich die Gratüberschreitung der Kampen an. Vom Hirschtalsattel kann man über Neuhüttenalm, Fockenstein und Aueralm nach Bad Wiessee absteigen (ca. 3:30 vom Seekarkreuz). [5.11.2000, 3.1.2004; 28.1.2006]
Anfahrt mit der Bahn nach Lenggries bzw. über Tegernsee nach Klamm (Aufstieg Königsalm, Bus). Bei Überschreitung zum Tegernsee gute Busverbindung von Bad Wiessee nach Gmund und von dort mit der Oberlandbahn zurück nach München.

Kampen-Überschreitung:
Spitzkamp (1604 m) - Auerkamp (1607 m) - Ochsenkamp (1594 m)

Die Kampen bilden eines dicht mit Latschen bestandenen Kamm mitten in den Tegernseer Bergen zwischen Seekarkreuz, Fockenstein, Hirschberg und Roß-/Buchstein. Die Überschreitung ist lohnend und aussichtsreich, insbesondere in Kombination mit dem Seekarkreuz im Zuge einer Überschreitung von Lenggries nach Bad Wiessee am Tegernsee.
Die eigentliche Überschreitung der Kampen beginnt am Hirschtalsattel. Auf gutem Steig (bez.) hinauf zum Kamm und weiter nach links in wenigen Minuten auf den Ochsenkamp (1594 m, Kreuz, 45 Minuten). Auf Spuren Richtung Auerkamp. Die Spuren leiten in die Nordwestflanke, der direkte Grat ist wegen des dichten Latschenbewuchs ungangbar (Nicht in die Südostflanke ausweichen). Der Auerkamp ist ein wenig prominenter latschenbewachsener Kopf (kein Kreuz). Weiter auf dem Grat (kurz in die Südostflanke ausweichend, etwas ausgesetzt) und steil hinauf zum Spitzkamp (1604 m, Kreuz, 30 Minuten). Vom Spitzkamp sehr steil (z.T. künstliche Stufen und Versicherungen) hinab zur Forststraße und weiter westlich in den Sattel nordöstlich des Seekarkreuzes. Über den Forstweg zurück zum Hirschtalsattel (1 Stunde vom Spitzkamp). Gesamt-Überschreitung: 2:15.
Zum Hirschtalsattel: Von Lenggries über Forstweg (auch mit dem Radl). Von Bad Wiessee durch das Söllbachtal bis zur Abzweigung Stinkergraben. Im Stinkergraben (Schwefelquellen, Geruch von Schwefelwasserstoff, "faulen Eiern") zunächst noch auf Forstweg, dann auf Steig hinauf zum Hirschtalsattel. Bis in den Stinkergraben (ca. 1000 m) gut mit dem Radl zu befahren (30 Minuten von Bad Wiessee). Weitere 30 Minuten bis zum Sattel.
Da die Tour recht kurz ist, bietet sich die Kombination mit dem Seekarkreuz zu einer Überschreitung Lenggries nach Bad Wiesee am Tegernsee an. Ansonsten schön auch als kombinierte Rad-Bergtour. Der Radanteil läßt sich beliebig ausbauen. Von Bad Wiessee zum Stinkergraben wie oben beschrieben, zurück zum Söllbachtal und weiter nach Süden zur Schwarzen Tenn (beliebte Radlstrecke) und über Wildbad Kreuth und Kreuth zurück nach Bad Wiessee (größtenteils Radwege abseits der Straßen). Bei Anreise mit der Bahn, besser in Gmund oder Tegernsee starten (Bahnhöfe) oder gleich in Holzkirchen (letzter MVV-Halt). Die Radlrouten abseits der viel befahrenen B13 sind in der Topographischen Karte des Bay. LVA grün eingezeichnet. Empfehlenswert ist die Route westlich der Bundesstraße nach Bad Wiessee über Kleinhartpenning, Reutberg, Sachsenkam, Schaftlach, Finsterwald, Holz oder östlich der Bundesstraße nach Tegernsee über Warngau, Bernloh, Festenbach, Gmund. Direkt am Tegernsee läßt sich die Bundesstraße leider nicht immer vermeiden.
Im Winter ist nur der Ochsenkamp vom Hirschtalsattel begehbar.
Mit der Oberlandbahn nach Gmund und von dort gute Busverbindung nach Bad Wiessee. Überschreitung nach Lenggries (Bahnhof) möglich.

Fockenstein (1564 m)

Fockenstein von Aueralm [Zum Vergrößern anklicken] Der Fockenstein ist ein Sommers wie Winters beliebter Wanderberg in den Tegernseer Bergen. Am schnellsten erreicht man ihn von Bad Wiessee über die Aueralm (1260 m). Von dort ein kurzes Stück auf der Straße zur Neuhüttenalm und dann auf einem stellenweise lehmigen und recht steilem Steig über einen bewaldeten Kamm und den Gipfelgrat hinauf zum Gipfel. Alternativ kann man weiter über die Straße zur Neuhüttenalm und von dort im Bogen nach Westen und Norden den Gipfel erreichen. Eine kurze felsige Stelle kurz vor dem Gipfel ist kein ernsthaftes Hindernis. Beide Anstiege kann man zu einer Überschreitung kombinieren. Trotz seiner geringen Höhe kann man vom Gipfel des Fockensteins überraschenderweise das Kaisergebirge hinter dem Sattel zwischen Wallberg und Setzberg fast in seiner gesamten Ausdehnung sehen. Das Bild zeigt den Fockenstein hinter der Aueralm.
Im Winter ist der Weg über die Neuhüttenalm zu empfehlen. Eine einfache und beliebte Winterwanderung, im Bereich der Neuhüttenalm ist eine Lawinengefährdung aus den Südhängen des Fockensteins nicht ganz auszuschließen. Die Auerlam ist auch im Winter bewirtschaftet und für viele ein ausreichendes Ziel. [5.11.2000, 4.3.2006]
Von Lenggries führt ein schöner Weg über den Geierstein (1491 m) auf den Fockenstein. Die Überschreitung von Lenggries nach Bad Wiessee oder umgekehrt ist Teil des Europäischen Fernwanderwegs E4. Etwas länger aber ebenso lohnend ist es, bei der Überschreitung von der Isar zum Tegernsee das Seekarkreuz und ggf. die Kampen mitzunehmen.
Mit der Oberlandbahn nach Gmund und von dort gute Busverbindung nach Bad Wiessee. Überschreitung nach Lenggries (Bahnhof) möglich.

Roßstein (1698 m) und Buchstein (1701 m)

Das doppelgipflige Massiv von Roß- und Buchstein bildet mit der Tegernseer Hütte im Sattel zwischen den Gipfel ein Bilderbuchmotiv der Bayerischen Voralpen (Bild vom Schönberg s.o.).  Ausgangspunkt für eine Besteigung ist Bayerwald an der B 307 zwischen Wildbad Kreuth und der Grenze nach Tirol. Der Weg führt durch den schönen Mischwald in steilen Serpentinen über den Sonnberg-Alm Niederleger zum Hochleger. Dort öffnet sich der Blick auf die Südwände der Gipfel. Zum Roßstein folgt man dem Weg nach Westen links um den Kessel, dann den bezeichneten und teilweise versicherten Steig zum Gipfel. Von dort zur Tegernseer Hütte. Der Anstieg von der Hütte auf den Buchstein ist etwas schwieriger (I+) und stark abgegriffen, daher bei Nässe eventuell heikel. Man kann den Klettersteig auf den Roßstein auf dem sogenannten Altweibersteig umgehen. Das Massiv wird westlich umgangen und man erreicht zunächst die Tegernseer Hütte und in wenigen Minuten den Gipfel des Roßsteins.
Anfahrt mit der Bahn nach Tegernsee und von dort mit dem Bus nach Bayerwald (allerdings nur zwei Verbindungen am Tag am Wochenende, es bleiben lediglich 6 Stunden). Abstieg nach Bad Wiessee, Kreuth möglich.

Schinder (1808 m)

Der Name ist nicht gerade einladend, aber eine Tour auf den Schinder ist nicht gerade eine Schinderei. Am einfachsten ist der Weg über die Trausnitzalm zum Gipfel. Er beginnt nahe der Stelle, wo die Rote und Weisse Valepp zusammenfließen (Nähe Forsthaus Valepp). Ein guter Steig verläuft durch die Südostflanke zur Trausnitzalm und weiter auf den Gipfel. Der Weg ist recht früh im Jahr (Mai) gut gangbar. Die Überschreitung zum bayerischen Schinder und Abstieg durch das Schinderkar erfordert etwas Trittsicherheit.
Anfahrt mit der Bahn nach Tegernsee und von dort mit dem Bus zum Forsthaus Valepp.

Risserkogel (1826 m)

Eigene Seite.

Plankenstein (1768 m)

Plankenstein vom Riederecksattel [Zum Vergrößern anklicken]Der Plankenstein direkt nördlich des Risserkogels bleibt den Kletterern vorbehalten. Der einfachste Anstieg weist immerhin kurze Stellen des II. Grades auf und ist extrem abgegriffen. Ein Beschreibung der beliebtesten Genußklettereien findet sich hier.