Ammergauer Alpen: Kreuzspitzgruppe
Die Kreuzspitzgruppe im Zentrum der Ammergauer Alpen ist zwar nicht die
höchste Gruppe der Ammergauer Alpen, aber sie bietet einige der
schönsten Touren in hochalpiner Umgebung. Um den Hauptgipfel, die
Kreuzspitze (2185 m), reihen sich mit Frieder, Schellschlicht und
Geierköpfen weitere attraktive Tourenziele. Die Südseite ist
durch die Außerfernbahn (Haltestelle Griesen an der Grenze
zwischen Bayern und Tirol) sehr gut mit der Bahn zu erreichen,
während man die Ausgangspunkte im Norden an der
Ammerwaldstraße nur mit dem privaten PKW erreicht, es gibt keinen
Bus.
Kreuzspitze (2185 m) und Kreuzspitzl (2089 m)
Die Kreuzspitze erreicht man am schnellsten und einfachsten über den Normalweg von
Norden durch das Hochgrießkar. Schöner und abwechslungsreicher ist es
jedoch, das südlich vorgelagerte Kreuzspitzl mitzunehmen und
über den schönen Grat den Hauptgipfel zu erreichen. Das Bild
zeigt den Blick vom Kreuzspitzl auf die Kreuzspitze. Über den Grat
von links nach rechts erreicht man den Gipfel. Die kurze
Hauptschwierigkeit liegt beim Abstieg in die Scharte zwischen beiden
Gipfeln, die man in der linken unteren Ecke erahnen kann.
Vom Parkplatz an der Ammerwaldstraße zunächst das breite Griesbett des Neualplbaches vor, dann
rechts hinauf auf den Steig, der in der steilen Ostflanke der Geierköpfe etwas
ausgesetzt sich heraufwindet und dann nach lange in südlicher Richtung quert
(einige Gräben werden überschritten). Schließlich erreicht man flacheres Gelände
und nach einem kurzen weiteren Anstieg den Neualmsattel (1670 m). Von dort
führt kein markierter Steig, aber gute Steigspuren über den Westrücken auf das
Kreuzspitzl (2089 m, Gipfelkreuz). Ca. 2,5 bis 3 Std. Das
Kreuzspitzl hat man schon eine schöne Rundumsicht, im Norden kann
man den weiteren Wegverlauf gut einsehen (siehe Bild oben).
Dann weiter auf dem Grat Richtung
Kreuzspitze, nun gibt es nur noch Spuren und Steinmandl, zum Teil sind
mehrere Varianten möglich. Erst auf guten Spuren, dann im Schutt
durch die Nordwestflanke
des Kreuzspitzl hinunter in die Scharte. Das Gelände wird wilder, entweder kurz
abklettern (I – II, schwierigste Stelle) oder links
halten durch eine steile Schuttrinne hinunter und über Spuren
wieder ein paar Meter hinauf zum Scharte. Nun über den
Südgrat der Kreuzspitze, zunächst auf
guten Spuren und wenig ausgesetzt empor. Kurz vor dem Gipfel kurze
Kletterstellen (teilweise versichert) und zum Schluß wenige Meter
über den nun recht schmalen und
ausgesetzten Grat zum Gipfelkreuz (45 Minuten vom Kreuzspitzl).
Vom Gipfel großartige Rundumsicht auf die Ammergauer Alpen:
Ammergauer Hochplatte und Klammspitzenkamm im Norden, Geierköpfe
im Osten, Zugspitze und Wetterstein im Süden.
Abstieg: Der Normalweg ist durchgehend gut markiert (einige Stellen I).
Kurz auf dem Grat Richtung Kuchelbergkopf, dann durch die Nordflanke
hinunter,
zunächst ein paar einfache Kletterstellen (max. I), dann nahezu
waagrecht auf
dem Latschengrat zum Schwarzenköpfl (1897 m) und steil durch das
Hochgrießkar hinunter und
zurück zum Ausgangspunkt (1,5 - 2 Stunden). [24.10.2004]
Gehzeiten:
- Parkplatz (1120 m) - Kreuzspitzl (2089 m): 970 Hm Aufstieg, 3 Std.
-
Kreuzspitzl - Kreuzspitze (2185 m): ca. 150 Hm Abstieg und 250 Hm Aufstieg, 45 Minuten
-
Kreuzspitze - Hochgriesskar - Parkplatz: 1070 Hm Abstieg, 1 Std. 45 Min.
-
Gesamt: 1245 m hoch, 1245 m runter: Gesamtgehzeit ca. 5,5 Stunden.
Schellschlicht (2053 m)
Die Schellschlicht ist ein interessantes
Gipfelziel in der südlichen Kreuzspitzgruppe. Auf die
Schellschlicht führen zwei gute Steige, die eine landschaftlich
sehr reizvolle und abwechslungsreiche Überschreitung des Gipfels
ermöglichen. Zudem ist die Tour sehr gut mit der Bahn zu machen. Das Bild zeigt den Blick vom Frieder auf Schellschlicht, Kreuzspitzl und Kreuzspitze (von links nach rechts).
Vom Bahnhof Griesen kurz auf der Straße nach Westen, dann auf dem
breiten
Forstweg nach Norden. Drei Abzweigung werden rechts liegen gelassen,
bis die Abzweigung zur Schellschlicht kommt (ausgeschildert). Auf ca.
1000 m muß man sich dann entscheiden. Beide Alternativen sind von
der Schwierigkeit vergleichbar, die Wahl der Richtung.
Links führt der Weg über Schellalm (1479 m, schöner
Rastplatz mit Zugspitzblick), Hohen Brand und über den Grat zum
Gipfel (größtenteils guter Steig, kurze ausgesetzte Stellen
und eine kurze versicherte Kletterpassage). Ca. 2,5 Stunden bis
zum Gipfel.
Vom
Gipfel hat man eine schöne Rundumsicht. Im Süden dominiert
die Zugspitze, im Osten ist der Doppelgipfel von Frieder und
Friederspitz zum Greifen nah, im Nordwesten die Geierköpfe,
im Norden die Kreuzspitze, dazwischen im Hintergrund die Ammergauer
Hochplatte. Das Bild zeigt die Geierköpfe (der mittlere Gipfel ist
mit 2167 m der höchste, die drei Gipfel können
überschritten werden).
Abstieg: Vom Gipfel steil hinab über z.T. etwas unangenehm
rutschiges Gelände und mit etwas Gegensteigung zum Sunkensattel
(1672 m) zwischen Schellschlicht und Sunkenkopf. Dann einfach auf einem
guten Steig einen sehr steilen Grashang runter. Die Schelllaine wird
überquert, dann etwas ausgesetzt querend (Versicherungen)
und schließlich durch steilen Wald hinunter, bis man wieder auf
den Aufstiegsweg trifft. [3.10.2004]
Mit
der Außerfernbahn (umsteigen in Garmisch-Partenkirchen) nach Griesen.
Frieder und Friederspitze (2049 und 2050 m)
Frieder
und Friederspitz bilden ein Paar nahezu gleichhoher Gipfel, die recht
einfach aus dem Loisachtal bestiegen werden können. Besonders
schön ist die Überschreitung von Süden nach Osten.
Ausgangspunkt ist der Bahnhof Griesen an der Grenze zwischen Bayern und
Tirol. Das Bild zeigt den Frieder (links) und den Friederspitz (rechts)
von der Schellschlicht.
Anstieg: Vom
Bahnhof Griesen kurz auf der
Straße nach Westen, dann auf dem
breiten
Forstweg nach Norden. Die erste Abzweigung rechts nehmen
(ausgeschildert). Die Abzweigung Rotmoosalm rechts liegen lassen und
über das Kiesbett des Friedergrießes weglos nach Norden. Am Ende des Grießes nicht
unmittelbar rechts des markanten Grabens (dort leiten deutliche Spuren in die Irre), sondern etwas weiter rechts den
Weg nehmen (beschildert). Erst bis ca. 1100 m hoch, dann quert man fast ohne
Höhengewinn nach
Westen. An dem Weg, der direkt hinaufführt (auf
der Karte des Bayerischen Landesvermessungsamts rot eingezeichnet)
läuft man leicht vorbei, da auch weiter nach Westen Spuren
führen. Man kann diesen noch lange nach Westen querend folgen (teilweise etwas ausgesetzt),
dann
geht es auf z.T. etwas schwächeren, aber größtenteils
guten Spuren hinauf (auf der Karte gestrichelt eingezeichnet). Erst
recht spät kommt man aus dem Wald raus, es geht in die grasige
Mulde südlich des Gipfels am Lausbichel vorbei und über
den steilen Grashang hinauf zum Gipfel des Friederspitzes (2049 m, ca.
2,5 bis 3 Stunden vom Bahnhof). Im Bild der Blick von kurz vor dem
Gipfel des Friederspitzes hinüber zum Frieder.
Der
Übergang vom Friederspitz zum einen Meter höheren Frieder ist
dann nur noch ein Kinderspiel (ca. 80 m Gegensteigung, 20 Minuten).
Dort ist es meist etwas ruhiger als auf dem Friederspitz, da sich viele
mit dem Friederspitz zufrieden geben.
Die Aussicht vom Gipfel ist derjenigen von der Schellschlicht vergleichbar. Im Gipfelbereich tummeln sich oft Gämsen (siehe Bild).
Abstieg: Vom
Gipfel des Friederspitzes nach Osten (Im Bild: der Blick zurück auf
den Friederspitz) zur Friederalm und weiter hinab
zur Forststraße, der man in südwestlicher Richtung folgt.
Die Forststraße muß man aber rechtszeitig rechts wieder
verlassen, um über das Friedergrieß zurück zum
Ausgangspunkt zu kommen (ca. 2,5 Std. vom Gipfel). Wenn man die
Abzweigung verpaßt, kann man auch auf dem Forstweg bis zur
Straße laufen und dort
(am besten auf dem Radweg jenseits der Bahnlinie) zum Bahnhof laufen.
Auf- und Abstieg:
1225 + knapp 200 m Gegensteigungen, Aufstieg: ca. 3 Stunden, Abstieg, ca. 3
Stunden
[26.9.1998, 12.11.2005]
Mit
der Außerfernbahn (umsteigen in Garmisch-Partenkirchen) nach Griesen.