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Schneeschuhtouren im Sellrain

Das Sellrain ist ein Eldorado für Skitourengänger und auch für Schneeschuhgänger bieten sich zahlreiche interessante Tourenmöglichkeiten. Kühtai im Sellraintal ist ein günstig hochgelegener Ausgangspunkt, das Gebiet ist in der Regel schneesicher vom Frühwinter bis ins Frühjahr.

Sulzkogel (3016 m)

Sulzkogel über dem Gamezkogelferner (23.3.03) [Zum Vergrößern anklicken]Der Sulzkogel ist der Hauptgipfel von Kühtai. Die Tour sollte nicht unterschätzt werden und nur bei sicheren Verhältnissen unternommen werden. Insbesondere die lange Querung am Finstertaler Stausee und der steile Gipfelhang sind lawinengefährdet. Dort ereignete sich zuletzt am 21.2.2005 bei LWS 3 ein schwerer Unfall mit drei Toten (siehe unten Meldung aus tirol.orf.at). Die lange Querung ist nicht ideal für Schneeschuhgänger, aber in der Regel wird man eine gute Spur vorfinden, weil die Tour recht beliebt ist. Das Bild zeigt die flache Mulde des Gamezkogelferner, darüber der Gipfel.
Von der Talstation des Dreiseenlifts zur Staumauer des Finstertaler Speichers aufsteigen. Dann an der Ostseite des Sees queren (die Eisfläche des Sees darf nicht betreten werden, wegen des schwankenden Wasserspiegels ist sie nicht tragfähig). Das Bild zeigt den Speicher von Süden, rechts ist die Spur zu erkennen. An der Südseite des Sees steigt man in der Mulde des Schaflegers in südwestlicher Richtung. Ein markanter Felsriegel wird links oder rechts in einer Steilstufe umgangen. Man erreicht die Mulde des Gamezkogelferners. Weiter in sanfter Steigung nach Westen bis zum Fuß des Gipfelhangs. Über den steilen Südosthang zum Sattel südlich des Gipfels und über den Schneehang und Blockgrat zum Gipfel mit dem großen Kreuz.

Blick vom Gipfel des Sulzkogel (23.3.03) [Zum Vergrößern anklicken] Vom Gipfel hat man eine schöne Rundumsicht über die Ötztaler Alpen, Mieminger Kette, das Karwendel und die umliegenden Stubaier Alpen. Auf dem Bild erkennt man am Horizont knapp rechts der Mitte den Schrankkoffer (3496 m) und am rechten Rand den Breiten Griesskogel (3287 m).
Karte: Tiris
Internet: Almenrausch.at

Hintere Karlesspitze (2636 m)

Die Hintere Karlesspitze zwischen Wörgltal und Mittertal ist ein weiterer attraktiver Gipfel für Ski- und Schneeschuhtouren im Tourengebiet der Dortmunder Hütte.
Acherkogel von Norden (22.3.03) [Zum Vergrößern anklicken]Vom Parkplatz an der Brücke über den Nederbach über den Sommerweg im Wald steil hinauf zur Oberen Issalm (1929 m), je nach Verhältnissen etwas unangenehm. Dann flacher im Wörgltal in südlicher Richtung. Über den steileren Nordwesthang hinauf zum Wörgltalsattel (2570 m). Vom Sattel zunächst über den einfachen Rücken, dann kurz steiler zum Gipfel. Das Bild zeigt den Blick vom Gipfel nach Süden über den Wörgltalsattel auf den Acherkogel (3008 m).
Zwölferkofel und Sulzkogel über dem Mittertal (22.3.03) [Zum Vergrößern anklicken]Abstieg auf der Aufstiegsroute oder durch das Mittertal. Der Hang vom Wörgltalsattel ins Mittertal ist sehr steil und mit Schneeschuhen je nach Verhältnissen unangenehm zu begehen. Dann einfach durch das Mittertal zum Speicher Längental. Der Endpunkt liegt ca. 2 km östlich des Ausgangspunkts. Das Bild zeigt Zwölferkogel und Sulzkogel (von links) über dem Mittertal.
Karte: Tiris
Internet: Almenrausch.at - Tourentipp.de

Gehzeiten:

Karte: AV-Karten 31/2 (Sellrain)
Online mit Geländeneigungen (TIRIS): Sulzkogel / Hintere Karlesspitze
Buch: D. Seibert, Skitouren, Stubaier Alpen, Steiger Verlag
Rudolf Weiss / Siegrun WeissSellrain,  Skitouren für Einsteiger und Genießer, Rother, 2. Auflage 2002
Anfahrt mit der Bahn nach Innsbruck, Bus bis Kühtai (VVT B9 oder gratis Skibus)


Meldung vom 22.2.2005 - tirol.ORF.at (vgl. auch Passauer neue Presse mit Bild)

KÜHTAI
Drei Tote nach Lawinenabgang
Drei Tote hat ein Lawinenabgang am Dienstag im Kühtai gefordert. Am Sulzkogel hatte es knapp unter dem Gipfel eine 17-köpfige Gruppe des Deutschen Alpenvereins erwischt. Damit gibt es in Tirol in dieser Saison bereits 15 Lawinentote.

Sechs verschüttet
Gegen 14.20 Uhr wurden beim Aufstieg in 2.950 Metern Höhe sechs Tourengeher von der Lawine mitgerissen. Drei von ihnen wurden ganz, drei andere oberflächlich verschüttet. Sie wurden von den übrigen Mitgliedern aus dem Schneemassen ausgegraben.

Ein Mann konnte nur noch tot geborgen werden. Ein weiterer Skifahrer starb später in der Innsbrucker Klinik. Ein dritter verunglückter Tourengeher wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus geflogen, wo er dann ebenfalls seinen Verletzungen erlag. Zwei der Verunglückten (69 und 66 Jahre) stammen aus dem Münchner Raum, der Dritte (64 Jahre) aus dem Raum Berchtesgaden.

Schneebrett selbst ausgelöst
An der Rettungsaktion waren drei Hubschrauber, fünf Alpingendarmen und ein Hundeführer beteiligt. Die Gruppe ist laut DAV von zwei erfahrenen Tourenleitern geführt worden.

Bereits 15 Lawinentote in Tirol
Mit dem jetzigen Lawinenunglück steigt die Zahl der Lawinentoten in Tirol auf 15. Die Schneelage ist heuer besonders ungünstig, sagt Rudi Mair vom Lawinenwarndienst des Landes Tirol gegenüber ORF Radio Tirol. Vor allem im Hochgebirge sei die Lawinengefahr gerade im steilen Gelände immer noch erheblich.

Heuer störanfälliger Schneedeckenaufbau
Lawinenunglück wird untersucht
Durch den störanfälligen Schneedeckenaufbau im heurigen Winter komme es auch immer wieder zu großen Lawinenabgängen mit mehreren Toten, so Mair. Das Unglück am Sulzkogel wird jetzt genau untersucht. Auch der deutsche Alpenverein hat einen Experten im Kühtai.