Schneeschuhtouren im Sellrain
Das Sellrain ist ein Eldorado für Skitourengänger und auch für
Schneeschuhgänger bieten sich zahlreiche interessante Tourenmöglichkeiten.
Kühtai im Sellraintal ist ein günstig hochgelegener Ausgangspunkt,
das Gebiet ist in der Regel schneesicher vom Frühwinter bis ins Frühjahr.
Sulzkogel (3016 m)
Der
Sulzkogel ist der Hauptgipfel von Kühtai. Die Tour sollte nicht unterschätzt
werden und nur bei sicheren Verhältnissen unternommen werden. Insbesondere
die lange Querung am Finstertaler Stausee und der steile Gipfelhang sind
lawinengefährdet. Dort ereignete sich zuletzt am 21.2.2005 bei LWS 3 ein schwerer Unfall mit drei Toten (siehe unten Meldung aus tirol.orf.at). Die lange Querung ist nicht ideal für Schneeschuhgänger,
aber in der Regel wird man eine gute Spur vorfinden, weil die Tour recht
beliebt ist. Das Bild zeigt die flache Mulde des Gamezkogelferner, darüber
der Gipfel.
Von
der Talstation des Dreiseenlifts zur Staumauer des Finstertaler Speichers
aufsteigen. Dann an der Ostseite des Sees queren (die Eisfläche des
Sees darf nicht betreten werden, wegen des schwankenden Wasserspiegels
ist sie nicht tragfähig). Das Bild zeigt den Speicher von Süden,
rechts ist die Spur zu erkennen. An der Südseite des Sees steigt man
in der Mulde des Schaflegers in südwestlicher Richtung. Ein markanter
Felsriegel wird links oder rechts in einer Steilstufe umgangen. Man erreicht
die Mulde des Gamezkogelferners. Weiter in sanfter Steigung nach Westen
bis zum Fuß des Gipfelhangs. Über den steilen Südosthang
zum Sattel südlich des Gipfels und über den Schneehang und Blockgrat
zum Gipfel mit dem großen Kreuz.
Vom
Gipfel hat man eine schöne Rundumsicht über die Ötztaler Alpen, Mieminger Kette, das
Karwendel und die umliegenden Stubaier Alpen. Auf dem Bild erkennt man
am Horizont knapp rechts der Mitte den Schrankkoffer (3496 m) und am rechten
Rand den Breiten Griesskogel (3287 m).
Karte: Tiris
Internet: Almenrausch.at
Hintere Karlesspitze (2636 m)
Die Hintere Karlesspitze zwischen Wörgltal und Mittertal ist ein
weiterer attraktiver Gipfel für Ski- und Schneeschuhtouren im Tourengebiet der Dortmunder Hütte.
Vom
Parkplatz an der Brücke über den Nederbach über den Sommerweg
im Wald steil hinauf zur Oberen Issalm (1929 m), je nach Verhältnissen
etwas unangenehm. Dann flacher im Wörgltal in südlicher Richtung.
Über den steileren Nordwesthang hinauf zum Wörgltalsattel (2570
m). Vom Sattel zunächst über den einfachen Rücken, dann
kurz steiler zum Gipfel. Das Bild zeigt den Blick vom Gipfel nach Süden
über den Wörgltalsattel auf den Acherkogel (3008 m).
Abstieg
auf der Aufstiegsroute oder durch das Mittertal. Der Hang vom Wörgltalsattel
ins Mittertal ist sehr steil und mit Schneeschuhen je nach Verhältnissen
unangenehm zu begehen. Dann einfach durch das Mittertal zum Speicher Längental.
Der Endpunkt liegt ca. 2 km östlich des Ausgangspunkts. Das Bild zeigt
Zwölferkogel und Sulzkogel (von links) über
dem Mittertal.
Karte: Tiris
Internet: Almenrausch.at
- Tourentipp.de
Gehzeiten:
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Kühtai (1967 m) - Sulzkogel (3016): 1050 m + ca. 100 m Gegensteigung,
4 Std.
-
Sulzkogel - Kühtai: 1050 m + 100 m Gegensteigung, 2 Std.
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Parkplatz nahe Marail - Hintere Karlesspitze (2636 m): 900 m, 2 Std.
-
Hintere Karlesspitze - Speicher Längental (1920 m): 720 Hm, 1,5 Std.
-
Alle Zeiten mit Schneeschuhen
Karte: AV-Karten 31/2 (Sellrain)
Online mit Geländeneigungen (TIRIS): Sulzkogel
/ Hintere
Karlesspitze
Buch: D. Seibert, Skitouren,
Stubaier Alpen, Steiger Verlag
Rudolf Weiss / Siegrun Weiss, Sellrain,
Skitouren für Einsteiger und Genießer, Rother,
2. Auflage 2002
Anfahrt
mit der Bahn nach Innsbruck, Bus bis
Kühtai (VVT B9
oder gratis Skibus)
Meldung vom 22.2.2005 - tirol.ORF.at (vgl. auch Passauer neue Presse mit Bild)
KÜHTAI
Drei Tote nach Lawinenabgang
Drei Tote hat ein Lawinenabgang am Dienstag im Kühtai gefordert. Am Sulzkogel
hatte es knapp unter dem Gipfel eine 17-köpfige Gruppe des Deutschen
Alpenvereins erwischt. Damit gibt es in Tirol in dieser Saison bereits
15 Lawinentote.
Sechs verschüttet
Gegen
14.20 Uhr wurden beim Aufstieg in 2.950 Metern Höhe sechs Tourengeher
von der Lawine mitgerissen. Drei von ihnen wurden ganz, drei andere
oberflächlich verschüttet. Sie wurden von den übrigen Mitgliedern aus
dem Schneemassen ausgegraben.
Ein Mann konnte nur noch tot
geborgen werden. Ein weiterer Skifahrer starb später in der Innsbrucker
Klinik. Ein dritter verunglückter Tourengeher wurde mit schweren
Verletzungen ins Krankenhaus geflogen, wo er dann ebenfalls seinen
Verletzungen erlag. Zwei der Verunglückten (69 und 66 Jahre) stammen
aus dem Münchner Raum, der Dritte (64 Jahre) aus dem Raum Berchtesgaden.
Schneebrett selbst ausgelöst
An
der Rettungsaktion waren drei Hubschrauber, fünf Alpingendarmen und ein
Hundeführer beteiligt. Die Gruppe ist laut DAV von zwei erfahrenen
Tourenleitern geführt worden.
Bereits 15 Lawinentote in Tirol
Mit
dem jetzigen Lawinenunglück steigt die Zahl der Lawinentoten in Tirol
auf 15. Die Schneelage ist heuer besonders ungünstig, sagt Rudi Mair
vom Lawinenwarndienst des Landes Tirol gegenüber ORF Radio Tirol. Vor
allem im Hochgebirge sei die Lawinengefahr gerade im steilen Gelände
immer noch erheblich.
Heuer störanfälliger Schneedeckenaufbau
Lawinenunglück wird untersucht
Durch
den störanfälligen Schneedeckenaufbau im heurigen Winter komme es auch
immer wieder zu großen Lawinenabgängen mit mehreren Toten, so Mair. Das
Unglück am Sulzkogel wird jetzt genau untersucht. Auch der deutsche Alpenverein hat einen Experten im Kühtai.