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Karwendelgebirge

Einführung
Hermann von Barth: Der große Karwendelerschließer
Überblick: Ketten und Gipfel Gipfel nach Höhe sortiert
Charakter
Tourengebiete und Verkehrsanbindung Tourenmöglichkeiten Hütten
Links
Karte

Einführung

 
Bild (c) Heinz Gebhardt. Das Karwendelgebirge ist eine der größten Gebirgsgruppen der Nördlichen Kalkalpen. Vier mächtige Ketten ziehen von West nach Ost; hinzu kommen zahlreiche Seitenketten und -gruppen und nach Norden ein weitläufiges Vorgebirge. Die großen Ketten werden nach einer von Hermann von Barth, dem großen Karwendelerschließer, begründeten Tradition nach den Tälern benannt, die sie im Süden begrenzen: Karwendeltal, Hinterautal und Vomper Loch, Gleiersch- und Halltal, Inntal: (Nördliche) Karwendelkette, Hinterautal-Vomper-Kette, Gleiersch-Halltal-Kette und Inntalkette. Ursprünglich bezog sich der Begriff Karwendel nur auf das Karwendeltal. Heute wird er für das gesamte Gebirge zwischen Isar, Inn und Achensee verwendet.
Blick von der Theresienwiese auf das Karwendel [Zum Vergrößern anklicken]
Das Bild zeigt ein Karwendel-Panorama aufgenommen von der Theresienweise zur Oktoberfest-Zeit in München. Erkennbar sind von links nach rechts: Bockkarspitze, Sonnenspitze (über dem Kirchturm mit vergoldeter Kugel), Moserkarspitze, Unbenannter Gipfel, Rauhkarlspitze, Kaltwasserkarspitze (über den beiden Kirchtürmen), Birkkarspitze und Ödkarspitzen, Östliche Karwendelspitze, Vogelkarspitze (teilweise verdeckt durch das Riesenrad), Seekarspitze (knapp links vom Kran), Breitgrieskarspitze, Große Riedlkarspitze, Hochkarspitze, Wörner, Tiefkarspitze, Westliche Karwendelspitze

Hermann von Barth: Der Karwendelerschließer

Hermann von Barth [Zum Vergrößern anklicken]Der wichtigste Erschließer des Karwendels war Hermann von Barth (1845 - 1876, Bild), der im Sommer 1870 als Alleingänger 88 Gipfel bestieg, davon 12 erstmals. Seine Erlebnisse hat er in dem Buch "Aus den Nördlichen Kalkalpen", 1874, festgehalten, das noch heute höchst lesenswert ist. Als Kostprobe gibt es hier das Kapitel über die Besteigung der Östliche Karwendelspitze und der Vogelkarspitze sowie 2 Aufsätze (Ein Tag auf den Spitzen der Hinterautaler Kette - Im Roßloch) im Volltext. Wer eine Karwendeltour auf den Spuren von Barths machen möchte, dem sei die Vogelkarspitze anempfohlen. Der Weg ist auch heute nicht markiert, nicht immer einfach zu finden, so daß man noch den Pioniergeist des großen Erst- und Alleingängers gut nachempfinden kann. Einfacher ist das schlichte Hermann-von-Barth-Denkmal im Kleinen Ahornboden zu erreichen. Ein Porträt Hermann von Barths findet sich unter dem Titel „Einsam auf einem Fels zu thronen“ im Heft 6/2000 des DAV Panorama (pdf). Viele Namen für Hütten, Wege etc. bezeugen die großen Verdienste des Hermann von Barth für die Erschließung der Nördlichen Kalkalpen. Der gesicherte Steig auf die Partenkirchener Dreitorspitze und eine Hütte im Allgäu tragen seinen Namen. Im Karwendel begegnet uns sein Name auf Schritt und Tritt: Barthgrat (vom Katzenkopf zur Mittleren Jägerkarspitze, Gleiersch-Halltalkette, III, Erstbegehung 1870 durch von Barth), Barthspitze (2461 m, in der Hauptkette, zu Ehren von von Barth so benannt) und Barthkamin (in der Südwand des Risser Falken, III, Erstbegehung am 1.7.1870 durch von Barth).

Anatomie eines vielgestaltigen Gebirges: Überblick über Ketten und Gipfel

Hinterautal-Vomper-Kette

Blick von der Ödkarspitze [Zum Vergrößern anklicken]Am längsten ist die Hinterautal-Vomper-Kette, auch Karwendel-Hauptkette genannt (der westliche Teil wird auch als Hinterautal-Kette, der östliche als Vomperkette bezeichnet). Der charakteristische Bau des Karwendels ist im östlichen Bereich der Hauptkette besonders gut zu erkennen. Senkrechte bis zu 1000 Meter hohe Wände auf der Nordseite, mächtige Grate und weite Geröllkare auf der Südseite. In den Lalidererwänden zeigt sich die Nordseite in einer besonders eindrucksvoll geschlossenen Felsmauer. Die Hauptkette trägt den höchsten Karwendelgipfel, die Birkkarspitze, und zahlreiche andere Gipfel über 2500 m. In dieser mächtigen Kette sind nur wenige Gipfel auf relativ einfachen und guten Wegen zu erreichen, nämlich lediglich Pleisenspitze, Birkkarspitze und Ödkarspitzen, Lamsenspitze und Hochnissl. Zahlreiche weitere Gipfel (z.B. Lalidererspitze, Grubenkarspitze, Moserkarspitze, Dreizinkenspitze) sind weglos, mühsam und langwierig, aber zumeist relativ unschwierig von Süden aus dem Hinterautal und dem Roßloch zu erreichen. Der westliche Teil der Hauptkette bis zur Birkkarspitze ist auf der Nordseite weniger geschlossen, es sind Kare eingelagert (Neunerkar, Marxenkar), die den Zugang aus dem Karwendeltal ermöglichen (z.B. auf die Breitgriesskarspitze oder Große Seekarspitze). Auf 25 km gibt es nur zwei relativ einfache, aber sehr lange und anstrengende Übergänge. Zum einen vom Hinterautal über den Schlauchkarsattel ins Karwendeltal, zum anderen vom Vomper Loch über die Lamsenscharte oder den Brudertunnel zur Lamsenjochhütte.
Etwa in der Mitte bei der Grubenkarspitze entsendet der Hauptkamm nach Süden einen markanten Zweigkamm, der das Roßloch umschließt und daher als Roßlochkamm bezeichnet wird. Die Suntiger Spitze im Roßlochkamm ist von der Hallerangerhaus einfach zu erreichen und bietet eine hervorragende Aussicht in das Herz des Karwendels.

Nördliche Karwendelkette

Hochkarspitze und Wörner [Zum Vergrößern anklicken]Die Nördliche Karwendelkette zieht von Scharnitz zunächst in nördlicher Richtung nach Mittenwald und wendet sich beim Wörner nach Osten. Der westliche Abschnitt ist von Mittenwald und Scharnitz gut zu erreichen und zusätzlich durch die Karwendelbahn erschlossen. Die Gipfel dort - Westliche Karwendelspitze und Mittenwalder Höhenweg, Wörner, Brunnsteinspitze und Rotwandlspitze - erhalten dementsprechend gerne und häufig Besuch. Erheblich ruhiger geht es im östlichen Teil der Nördlichen Karwendelkette zu. Wegen der relativ langen Talhatscher und der mühsamen weglosen Gipfelanstiege ist es auf der Östlichen Karwendelspitze und der Vogelkarspitze - ein markantes Gipfelpaar, das vom Alpenvorland und den Voralpengipfeln gut zu erkennen ist - fast noch so ruhig wie zu Hermann von Barths Zeiten. Gänzlich einsam ist es im östlichsten Teil der Kette, wo noch nicht mal ein Steinmandl den Weg zu den Gipfeln weist (z.B. auf den Kuhkopf oder die Grabenkarspitze). Direkt nördlich unter der gewaltigen Torwand tummeln sich auf der beliebten Tortal-Rontal-Runde über die Torscharte etliche Wanderer. Die Grenze zwischen Bayern und Tirol verläuft von der Brunnsteinspitze bis zur Östlichen Karwendelspitze über den Kamm der Nördlichen Karwendelkette. Der bayerische Karwendelanteil ist mit dem Nord-Westhang der Nördlichen Kette und Teilen des Vorgebirges, insbesondere der Soierngruppe, recht klein.

Falken-, Gamsjoch- und Sonnjochgruppe

Der nördlichen Karwendelkette östlich vorgelagert sind drei Gruppen mit durchaus selbständigem Charakter, die über relativ niedrige und einfach zu überschreitende Jöcher an die Hauptkette anschließen: Die einsame Falkengruppe (im Bild gesehen von der Birkkarspitze) mit Laliderer Falk, Risser Falk und Steinfalk; die Gamsjochgruppe mit dem Gamsjoch (2452 m) und und die Sonnjochgruppe mit dem Sonnjoch. Die drei letztgenannten Gipfel lassen sich von Süden relativ einfach erreichen und sind ideale Frühsommertourenziele ab etwa Mitte bis Ende Mai. Ebenfalls lohnend ist die Besteigung der Schaufelspitze (weglos) zwischen Sonnjoch und Bettlerkarspitze. Durch die Mautstraße in die Eng (ab Juni 2001 neue gute Busverbindung) zwischen Gamsjoch- und Sonnjochgruppe sind die genannten Gipfel gut zu erreichen und als Tagestouren leicht machbar (Steinfalk etwas länger).

Gleiersch-Halltal-Kette

Speckkarspitze von Norden [Zum Vergrößern anklicken]Südlich der Hauptkette folgt eine fast ebenso mächtige Kette: die Gleiersch-Halltal-Kette. Ihr höchster Gipfel ist der Große Bettelwurf (2725 m), der 2200 m über dem Inntal aufragt. Weitere berühmte Gipfel sind die beiden Eckpfeiler des Lafatscher Jochs: Die Speckkarspitze (im Bild von Norden) und der Kleine und Große Lafatscher (2696 m). Von Scharnitz kann man den westlichen Eckpfeiler der Kette, den Hohen Gleiersch, gut erreichen. Die Gipfel im mittleren Teil der Gleiersch-Kette zwischen Möslalm und Pfeishütte (Jägerkarspitze , Praxmarerkarspitze, Kaskarspitze) sind mühsam, teilweise weglos und mit leichter Kletterei im nicht immer festen Fels zu erreichen. Die Pfeishütte bietet einen guten Stützpunkt für Touren im mittleren Teil der Gleiersch-Halltal-Kette, z.B. auf die Kaskarspitze, Sonntagkarspitze, Bachofenspitze und die Stempeljochspitzen. Das Lafatscher Joch bildet den einzigen einfachen Übergang vom Hinterautal zum Halltal.

Inntal- oder Nordkette

Solsteine hinter Eppzirler Scharte (Anklicken zum Vergrößern)Die südlichste Kette wird als Inntalkette oder häufiger - wegen ihrer Lage nördlich von Innsbruck - als Nordkette bezeichnet. Im Westen schließt sie am Erlsattel (Standort des Solsteinhauses) an die Erlspitzgruppe an, im Osten über das Stempeljoch an die Gleiersch-Halltal-Kette. Aus Münchener Perspektive ist es die hinterste Kette, daher ist sie hier erst mit 2 Gipfeln, den beiden Solsteinen (im Bild von der Eppzirler Scharte gesehen), vertreten.  Die Inntalkette ist die kürzeste der vier Hauptketten. Lohnend ist auch der Innsbrucker Klettersteig, eine rassige gesicherte Gratüberschreitung im mittleren Teil der Kette. Durch die Nordkettenbahn erschlossen, ist eine Begehung des Innsbrucker Klettersteiges ein bequemes Tagesvergnügen.

Erlspitzgruppe

Im Eppzirler Tal [Zum Vergrößern anklicken]Die Erlspitzgruppe oder Seefelder Gruppe ist eine kleine Seitengruppe, die den südwestlichen Außenposten des Karwendelgebirges bildet. Von der Nordkette nur durch den Erlsattel (dort steht das Solsteinhaus) getrennt, umschließt sie in Form eines Hufeisen das idyllische Eppzirler Tal (Bild). Zahlreiche Gipfel zwischen 2100 und 2400 m gruppieren sich um das Eppzirler Tal. Hauptgipfel und namensgebend ist die Erlspitze (2404 m). Die westliche Seite - Seefelder Spitze, Reither Spitze, Nördlinger Hütte - ist von Seefeld aus durch mehrere Bergbahnen gut erschlossen und entsprechend überlaufen, während es im Eppzirler Tal noch recht ruhig zugeht. Sehr lohnend ist auch der Höhenweg über die Freiungen (ggf. mit Abstecher auf die Kuhljochspitze).
Im Gegensatz zu den großen Ketten, deren Gipfel zumeist aus waagrecht geschichteten Kalkbänken besteht, ist die Erlspitzgruppe aus Dolomit aufgebaut. Die meist senkrecht aufgestellten Schichten sind stark erodiert und präsentieren sich heute als eine bizarre Felslandschaft aus Türmchen, die stark an die Dolomiten erinnert. Besonders eindrucksvoll ist Landschaft des Kuhlochs, des gewaltigen Geröllkars nördlich unterhalb der Eppzirler Scharte.

Rauhe-Knöll-Verzweigung

StanserJoch-Kamm (3.8.2003) [Zum Vergrößern anklicken]Rauhe-Knöll-Verzweigung nennt man den Teil im östlichen Karwendel zwischen Achensee, Stallen- und Falzthurntal. Da sie von bekannteren Bergen wie Lamsenspitze und Sonnjoch umrahmt wird, liegt sie etwas im Abseits des Interesses. Der Hauptgipfel der Gruppe, der Rauhe Knöll (2277 m), ist nicht ganz leicht erreichen (II). Einfach und wegen der schönen Rundumsicht besonders lohnend ist hingegen die Überschreitung des Stanser-Joch-Kammes. Im Bild der westliche Teil des Stanser-Joch-Kammes: Rappenspitze, Kaserjochspitze und Schlössl vom Seierjoch. Dahinter in der rechten Bildhälfte: Sonnjoch (zwischen Rappenspitze und Kaserjochspitze), Schaufelspitze und Bettlerkarspitze.

Soierngruppe und Vorkarwendel

Soiernspitze von Norden [Zum Vergrößern anklicken]Nördlich ist dem Karwendel ein weitläufiges Vorgebirge vorgelagert, das sich bis zur Isar (Sylvensteinstausee) erstreckt. Seine Gipfel überschreiten teilweise noch deutlich die 2000 m Grenze. Im Westen bei Krün befindet sich die eigenständige Soierngruppe, in der sich mehrere Gipfel um den pittoresken Soiernkessel reihen, der höchste von ihnen die gern besuchte Soiernspitze. Das Bild zeigt die gesamte Soierngruppe von Süden (von der Östlichen Karwendelspitze).
Das Vorkarwendel östlich des Rißtals ist vielgestaltig und kompliziert gegliedert. Insbesondere Schafreuter, Schönalmjoch und Kompar sind erwähnenswert, vorzügliche Aussichtsgipfel für die Frühsommer und Spätherbst, wenn's höher noch nicht oder nicht mehr geht. Auch sehr lohnend ist die Überschreitung des Grasbergkammes: Fleischbank, Hölzelstaljoch, Grasbergjoch. Weitere bekannte Gipfel sind die Montscheinspitze, Juifen, Demeljoch, Dürrnbergjoch im Norden, Seebergspitze und Seekarspitze westlich des Achensees.

Die wichtigsten Gipfel nach Höhe sortiert

Eine vollständige Liste aller Karwendelgipfel mit über 2000 m Höhe findet sich hier. Die Gipfel ohne Link und mit kursiver Beschreibung habe ich noch nicht bestiegen.
Birkkarspitze 2749 m Der höchste Gipfel des Karwendel, in der zentralen Hauptkette gelegen
Ödkarspitze, mittlere 2745 m gut mit der Besteigung der Birkkarspitze zu verbinden
Kaltwasserkarspitze 2733 m am einfachsten wohl vom Kasten über den Südgrat (II)
Bettelwurf, Großer 2725 m Höchster Gipfel der Gleiersch-Halltal-Kette
Großer Lafatscher 2696 m Weglos, nicht einfach zu finden vom Wilde-Bande-Steig über Bachfallenkar und Südrücken
Große Seekarspitze 2677 m Am besten vom Übergang Pleisenhütte zum  Karwendelhaus
Bachofenspitze 2668 m
Gipfel im Gebiet der Pfeishütte
Grubenkarspitze 2663 m Teilweise weglos und unschwierig aus dem Roßloch
Solstein, Kleiner 2637 m Höchster Gipfel der Nordkette
Speckkarspitze 2621 m der östliche Eckpfeiler des Lafatscher Jochs, Hausberg des Halleranger Hauses
Dreizinkenspitze 2603 m Markanter Roßlochgipfel mit bezeichnetem Steig
Breitgriesskarspitze 2590 m Am Übergang Pleisenhütte zum  Karwendelhaus
Laliderer Spitze 2583 m Von Norden anspruchsvolle Kletterrei, von Süden einfach, aber mühsam zu erreichen
Kaskarspitze 2580 m
Gipfel im Gebiet der Pfeishütte
Jägerkarspitze, südl. 2579 m Einsames Gipfelziel in der Gleiersch-Halltal-Kette
Sonntagkarspitze 2575 m Der einfachste Gipfel im Hauptkamm der Gleiersch-Halltal-Kette über der Pfeis
Pleisenspitze 2567 m Westlichster Gipfel der Hauptkette
Hochnissl 2546 m Östlichster Gipfel der Hauptkette
Stempeljochspitze 2543 m Schöner Aussichtsgipfel im Bereich der Pfeishütte
Solstein, Großer 2540 m Niedriger und einfacher als der Kleine Solstein
Östliche Karwendelspitze 2537 m Höchster Gipfel der Nördlichen Karwendelkette
Moserkarspitze 2533 m Relativ unscheinbarer Gipfel in der Hauptkette, überragt von Kaltwasserkarspitze und Sonnenspitzen
Vogelkarspitze 2523 m Westlicher Nachbar der Östlichen Karwendelspitze
Lamsenspitze 2508 m Beliebter Klettersteig in der östlichen Hauptkette
Hoher Gleiersch 2491 m Westlichster Gipfel der Gleiersch-Halltal-Kette
Wörner 2476 m Weglos mit kurzer Kletterei (II) von Mittenwald
Grabenkarspitze 2471 m Östlicher Nachbar der Östlichen Karwendelspitze
Sonnjoch 2457 m Hauptgipfel der gleichnamigen Gruppe
Gamsjoch 2452 m Hauptgipfel der gleichnamigen Gruppe
Risser Falk 2414 m Zweithöchster Gipfel der Falkengruppe
Erlspitze 2404 m Hauptgipfel der gleichnamigen Gruppe
Kuhkopf 2390 m Einsamer Gipfel im Osten der Nördlichen Karwendelkette
Westliche Karwendelspitze 2385 m Direkt über Mittenwald gelegen, wird gern mit dem Mittenwalder Höhenweg verbunden
Reither Spitze 2373 m
Einfach von Seefeld zu erreichen
Steinfalk 2348 m Am häufigsten besuchter Gipfel der Falkengruppe
Freiungen, Westgipfel 2332 m Schöner Höhenweg in der Erlspitzgruppe
Suntiger Spitze 2321 m Aussichtsgipfel des Halleranger Hauses
Schaufelspitze 2308 m Einsamer Nachbargipfel des Sonnjochs
Kuhljochspitze 2293 m
Abstecher vom Freiungen-Höhenweg
Soiernspitze 2259 m Hauptgipfel der gleichnamigen Gruppe
Rotwandlspitze 2192 m Fleißaufgabe am Ende des Mittenwalder Höhenweg
Brunnsteinspitze 2180 m nur wenige Meter von der Rotwandlspitze entfernt
Seierjoch 2148 m
Gipfel im Stanser-Hoch-Kamm
Schafreuter 2105 m Schöner Aussichtsgipfel im Vorkarwendel
Stanser Joch 2102 m Gipfel im Stanser-Hoch-Kamm
Fleischbank 2026 m Grasbergkamm
Grasbergjoch 2020 m Grasbergkamm
Torkopf 2012 m Kurzer Abstecher von der Torscharte an der beliebten Tortal-Rontal-Runde
Hölzelstaljoch 2012 m Grasbergkamm
Kompar 2011 m Einfacher Gipfel östlich des Rißtals
Gumpenkarspitze 2010 m Einfacher Gipfel in der Soierngruppe
Juifen 1988 m Aussichtsgipfel im Vorkarwendel
Schönalmjoch 1986 m Schöne Schneeschuhtour
Demeljoch 1924 m Aussichtsgipfel im Vorkarwendel
Stierjoch 1909 m Aussichtsgipfel im Vorkarwendel
Dürrnbergjoch 1835 m Aussichtsgipfel im Vorkarwendel
Torjoch 1818 m Aussichtsgipfel im Vorkarwendel

Charakter

Das Karwendel hat einen ursprünglicheren und wilderen Charakter als die benachbarten Gruppen der nördlichen Kalkalpen. Dies wird ganz besonders bei Touren im zentralen Bereich der beiden mittleren Ketten spürbar. Schon die Hüttenzustiege sind lange Talhatscher. Von den Gipfeln schweift der Blick über eine weite wilde Kalklandschaft aus schottrigen Karen, Graten, Türmen, Wänden. Das Grün der Täler liegt weit unten, der Siedlungs- und Verkehrsraum mit seinem Lärm ist weit entfernt. Dies macht eine Tour auf die Birkkarspitze oder Laliderer Spitze durch das hinterste Roßloch zu einem anderen Erlebnis als eine Gipfeltour im Wilden Kaiser. Nur wenige Gipfel der beiden mächtigen mittleren Ketten sind durch gute Weganlagen erschlossen. Die meisten anderen Gipfel sind zwar auch von Süden ohne allzu große klettertechnische Schwierigkeiten erreichbar. Die Anstiege durch steile Schrofen, Latschen- und Geröllfelder sind jedoch nicht immer einfach zu finden, langwierig und mühsam (z.B. die Anstiege auf die Gipfel der Roßlochumrahmung, Laliderer Spitze, Grubenkarspitze, Dreizinkenspitze)
So findet man im Karwendel sehr belebte bis überlaufene Stellen und extrem einsame Rückzugsgebiete. Auf der Hauptroute für die Gebietsdurchquerung in West-Ost-Richtung Scharnitz - Karwendelhaus - Falkenhütte - Lamsenjochhütte - Pertisau folgt Wandergruppe auf Wandergruppe. Dagegen wird man auf dem Weg vom Karwendelhaus zur Vogelkarspitze selbst an schönen Tagen vermutlich niemandem begegnen.

Jahreszeiten im Karwendel

Im Frühjahr, sobald die Lawinenkegel von den Hüttenzugängen geräumt oder weggeschmolzen sind, machen sich die Moutainbiker wieder auf zum Karwendelhaus und Hallerangerhaus. Die begeisterten Skitourengänger können ihre Saison oft noch bis in das später Frühjahr ausdehnen. Nach Öffnung der Straße in die Eng tummeln sich zahllose Skitourengänger im Hochglückkar, das Schlauchkar geht meist sogar noch länger. Auch für Gipfelbesteigungen mit Schneeschuhen sind März und April die beste Jahrezeit.
Besonders schön ist die Frühsommersaison, je nach Schneelage ab Mitte / Ende Mai. Jetzt werden auch für die Fußgänger die ersten richtigen Gipfel (d.h. deutlich oberhalb der 2000er-Grenze) wieder zugänglich. Klassische Frühsommertouren wegen ihrer südseitigen Zustiege sind für mich Gamsjoch, Sonnjoch, Steinfalk, alle gut von der Eng zu erreichen. Insbesondere auf dem Weg zur Steinfalk wandert man lange durch bunte Blumenwiesen. Auch der Südanstieg auf die Brunnsteinspitze von Scharnitz ist früh im Jahr machbar.
Im Sommer ist von der Schneelage her praktisch alles möglich, wenn's nicht zu heiß für größere Unternehmungen ist. Früher Aufbruch und ausreichender Wasserversorgung sind essentiell. Wegen der eigentümlichen Topographie des Gebirge (steile Wände nach Norden, recht sanfte Schutt- und Latschenhänge nach Süden) verlaufen die meisten Normalwege auf die Gipfel mehr oder weniger auf der Südseite. Eine Ausnahme wäre z.B. der Wörner.
Höhepunkt der Karwendelsaison sind Spätsommer und Herbst, wenn die Sicht am klarsten und der Ahorn bunt verfärbt ist. Auf den Hauptrouten herrscht entsprechender Verkehr, so daß man lieber auf die abgelegeneren Gipfel ausweichen sollte. Die schönsten Tage beginnen etwa Mitte Oktober, wenn die Hütten wieder geschlossen haben und die Massen verschwunden sind. Ein Karwendeltour im Spätherbst mit Übernachtung in einem Winterraum ist ein ganz besonderes Erlebnis. Nach den typischen herbstlichen Föhneinbrüchen können auch nach zwischenzeitlichen Schneefällen selbst die höheren Gipfel wieder schneefrei sein (so Ende Oktober / Anfang November 1999 und 2000).
Wenn das Karwendel schließlich flächendeckend eingeschneit ist und die langen Ost-West-Täler wochenlang keine Sonne sehen, ist der Winter angebrochen und es wird still im Karwendel. Die Skitourengänger beschränken sich im Hochwinter eher auf die bescheideneren Ziele im Vorkarwendel (Schafreuter, Schönalmjoch, Juifen, Demeljoch) oder im Randbereich der großen Ketten (Pleisenspitze). Die große Skitourenzeit ist dann eher der Frühling, wenn die Firn- und Lawinenverhältnisse sicherer sind. Die Mautstraße in die Eng wird ab Hinterriß (die einzige ganzjährig bewohnte Siedlung im Innern des Karwendels) gesperrt und eine Loipe bis zur Eng eingerichtet, sicherlich eine der landschaftlich schönsten Langlaufstrecken in den nördlichen Kalkalpen. Wenn man nicht in Schatten und klirrender Kälte fahren will, sollte man sich dieses Vergnügen für die Zeit ab Mitte Februar aufsparen. Die Eng-Loipe ist oft bis Ende März oder sogar Anfang April befahrbar. Auch die Loipen von Pertisau in die östlichen Täler sind sehr schneesicher und landschaftlich attraktiv.

Die Tourengebiete und Verkehrsanbindung

Aufgrund der Größe des Karwendels sind viele Touren, insbesondere im zentralen Bereich der mittleren Ketten mit langen Anmarschwegen verbunden, und als Tagestouren kaum machbar. Durch den Einsatz des Fahrrads für die Anfahrt durch die langen Täler werden klassische Zweitagestouren (z.B. Birkkarspitze) vermehrt als Tagestouren unternommen. Für bequeme Tagestouren bieten sich die verkehrsmäßig gut erschlossenen Randgebiete und das Gebiet rund um das Rißtal / Eng an.
Insbesondere die West- und Südseite des Karwendels ist durch die Bahnlinie Garmisch - Innsbruck mit den Bahnhöfen Mittenwald, Scharnitz, Gießenbach, Seefeld, Reith, Hochzirl und Innsbruck sehr gut erschlossen. Die Fahrzeiten von rund 1:45 bis 2:30 Stunden sind bei der umsteigefreien Verbindung von München leicht zu ertragen. Und auch wenn man die Strecke schon häufiger gefahren ist, ist der Abschnitt von Murnau bis Innsbruck äußerst kurzweilig. Stets wechselnde Ausblicke auf das Estergebirge, die Ammergauer Alpen, Wetterstein und Karwendel wecken Erinnerungen an frühere Bergtouren oder das Interesse an neuen Tourenzielen.
Für große Touren im zentralen Bereich der mittleren Ketten ist ein Stützpunkt erforderlich. Die beiden wichtigsten sind das Karwendelhaus im Karwendeltal am Fuß der Birkkarspitze und das Hallerangerhaus im Hinterautal. Beide sind von Scharnitz über lange Hüttenanstiege zu erreichen (teilweise auf gut mit dem Fahrrad zu befahrenden Forststraßen). Das Karwendelhaus kann schöner auch von Hinterriß durch das Johannestal, das Hallerangerhaus von Hall durch das Halltal und über das Lafatscher Joch erreicht werden.

Mittenwald

Zwischen Wetterstein und Karwendel im Isartal gelegen ist Mittenwald ein idealer Ausgangspunkt für Touren im westlichen Teil der Nördlichen Karwendelkette und in der Soierngruppe.
Mit der Bahn von München ist Mittenwald im Stundentakt in ca. 1:50 zu erreichen.
Tagestouren: Westliche Karwendelspitze und Mittenwalder Höhenweg - Wörner - Soiernspitze
Ausgangspunkt für den interessanten, aber langen Hüttenzustieg zum Karwendelhaus über Wörnersattel und Bärnalpl.

Scharnitz

Scharnitz liegt im Isartal im Westen des Karwendels dort, wo die drei großen Karwendeltäler zusammentreffen: Karwendeltal, Hinterautal, Gleierschtal.
Mit der Bahn von München ist Scharnitz im Stundentakt in ca. 1:50 zu erreichen.
Tagestouren: Die westlichsten Gipfel der Nördlichen Karwendelkette, der Hauptkette und der Gleiersch-Halltal-Kette können von Scharnitz als Tagestouren bestiegen werden: Brunnsteinspitze und Rotwandlspitze - Pleisenspitze - Hoher Gleiersch.
Außerdem ist Scharnitz Ausgangspunkt für die Hüttenzugänge durch die drei großen Karwendeltäler: Karwendelhaus im Karwendeltal, Hallerangerhaus im Hinterautal und Pfeishütte im Samertal (Fortsetzung des Gleierschtals). Diese Hüttenzustiege brauchen 4-5 Stunden zu Fuß und lassen sich sehr gut mit dem Fahrrad abkürzen. Die Forststraßen sind für den allgemeinen Autoverkehr gesperrt.

Rißtal / Eng / Großer Ahornboden

Von Norden (Sylvensteinstausee) führt eine Mautstraße durch das Rißtal bis tief in das Karwendel hinein. Man kann mit dem Auto bis zum Großen Ahornboden / Alpengasthof Eng, hinter dem sich unmittelbar die Hauptkette erhebt, fahren. Wenn man die Blechkolonnen und Ausflüglerbusse sieht, die die Straße durch das Rißtal zur Eng verstopfen, bedauert man, daß das Rißtal für den allgemeinen Autoverkehr freigegeben worden ist. Andererseits sind hierdurch zahlreiche schöne und große Gipfelziele von München aus gut als Tagestouren zu machen. Im Sommer gibt es eine gute Busverbindung nach Lenggries.
Der Bergsteigerbus in die Eng fährt von Lenggries im Sommer (Juni - Oktober) an den Wochenenden und Feiertagen zu sehr bergsteigerfreundlichen Zeiten. Die Fahrtzeit beträgt von München rund 2 Stunden.
Der Bushalt Eng ist idealer Ausgangspunkt für Touren in der Falken-, Gamsjoch- und Sonnjochgruppe (Steinfalk - Gamsjoch - Sonnjoch) und der östlichen Hauptkette (Lamsenspitze)
Die weiteren Bushalte im Isar- und Rißtal (Fall, Tölzer Hütte, Hinterriß und Haglhüttn) sind Ausgangspunkte für zahlreiche Touren im Vorkarwendel, darunter Schafreuter, Schönalmjoch, und Kompar.
Das Rißtal ist ebenfalls ein guter Ausgangspunkt, um zu den Hütten nördlich der Hauptkette zu gelangen. Von Hinterriß erreicht man durch das Johannestal und über den kleinen Ahornboden am schnellsten das Karwendelhaus. Von der Eng führen bequeme Hüttenwege zur Falkenhütte und Lamsenjochhütte.

Gießenbach / Seefeld / Hochzirl

Gießenbach, Seefeld und Hochzirl an der Bahnlinie München - Innsbruck sind ideale Ausgangspunkt für Touren in der Erlspitzgruppe (Erlspitze - Freiungen - Reither Spitze) und der westlichen Inntalkette (Solsteine). Es bestehen gute Überschreitungsmöglichkeiten ggf. mit Übernachtung auf der Nördlinger Hütte oder dem Solsteinhaus.
Die Bahnhöfe Gießenbach, Seefeld, Hochzirl sind in gut 2 Stunden Fahrtzeit von München zu erreichen. In Gießenbach, dem Ausgangspunkt für das Eppzirler Tal, halten leider nicht alle Züge. Der Fußweg nach Scharnitz entlang der Bahnlinie von ca. 2,5 km läßt sich jedoch leicht in 30 Minuten bewältigen.

Inntal: Innsbruck / Hall

Im Süden wird das Karwendel zwischen Zirl und Jenbach durch das verkehrsmäßig gut erschlossenen Inntal begrenzt. Die Nordkette und der östliche Teil der Gleiersch-Halltal-Kette (Speckkarspitze, Bettelwürfe) sind aus dem Inntal gut zu erreichen, insbesondere durch die Bahnhöfe Innsbruck und Hall, sowie durch Busverbindungen von Innsbruck. Das Hallerangerhaus hat aus dem Inntal zwei landschaftlich sehr eindrucksvolle Zugänge: von Schwaz durch das Vomper Loch oder von Hall durch das Halltal und über das Lafatscher Joch. Auch der östliche Teil der Hauptkette (Lamsenspitze, Lamsenjochhütte, Hochnissl) kann aus dem Inntal (Schwaz) erreicht.
Die Bahnhöfe sind Innsbruck, Hall und Schwaz. In Hall und Schwaz halten allerdings nicht alle Schnellzüge, daher umsteigen in Wörgl erforderlich.

Achensee / Pertisau

Der Achensee trennt das Karwendel im Osten vom Rofangebirge. Insbesondere bieten die von Pertisau aus mit dem Auto befahrbaren Täler (Falzthurntal und Gerntal) einen schnellen Zugang zur östlichen Hauptkette (Lamsenspitze) und Sonnjochgruppe. Die neue RVO-Busverbindung (ab 8.6.2002) von Tegernsee zur Gramaialm macht endlich auch diesen Teil des Karwendel für Bergsteiger ohne Auto zugänglich.
Mit der Bahn nach Tegernsee und weiter mit dem Bergsteigerbus über Pertisau bis zur Gramaialm. Vom Bahnhof Jenbach im Inntal besteht ebenfalls Busverbindung nach Pertisau.

Tourenmöglichkeiten

Das Karwendel bietet alles: Kurze und lange Gipfeltouren für einen Tag, schöne Zweitagestouren mit großen Gipfelmöglichkeiten und lange Gebietsdurchquerungen, die sich praktisch beliebig zusammenstellen lassen.

Anforderungen

Auch was die technischen Anforderungen betrifft, ist das Spektrum ebenfalls groß: von einfachen Wanderungen (z.B. Schafreuter), über lange Bergtouren mit versicherten Passagen (z.B. Birkkarspitze) bis zu schwierigen Klettersteigen (z.B. Bettelwurf-Überschreitung).

Wegloses Bergsteigen im Karwendel

Auf viele Karwendelgipfel führt kein markierter oder bezeichneter Steig; allenfalls Steigspuren und Steinmandl - und manchmal nicht mal diese - erleichtern die Wegfindung. Diese Anstiege (es sind wohl tausende) sind im Alpenvereinsführer Karwendel alpin von Klier (Rother-Verlag, 15. Auflage 2005) zumindest knapp, aber in der Regel ausreichend beschrieben. Daß auf dieser Seite einige weglose Touren beschrieben wurden, rief einige Kritiker auf den Plan. Bei der Beschreibung von weglosen Touren auf diesen Seiten wird deshalb mehr Zurückhaltung geübt. Die Beschreibung ist in der Regel nicht detaillierter als diejenige im Alpenvereinsführer. Mit etwas Erfahrung und Gespür lassen sich die "Wege" finden. Wer einen zusätzlichen Tipp wünscht, Erfahrung mitteilen möchte oder seine Meinung zu dieser Frage kundtun möchte, kann mir gerne eine E-mail schreiben (Kontakt).
Jede Tour im weglosen Gelände erfordert große alpine Erfahrung, die Fähigkeit zum sicheren Umgang mit der AV-Karte und Gespür für den richtigen Wegverlauf, den keine Beschreibung ersetzen kann. Diese Touren sind meist lang und mühsam. Auch wenn die klettertechnischen Schwierigkeiten nicht hoch sind, ist eine weglose Bergtour keine Wanderung. Die klassischen Gipfel im Karwendel sind gut bezeichnet und durch teilweise versicherte Steiganlagen gut erreichbar. Jeder Einsteiger wird sich zunächst auf diese Ziele konzentrieren. Erst, wer dort Erfahrungen gesammelt hat, sollte sich ins weglose Gelände wagen. Ich empfehle dringend, bei Planung wegloser Touren stets den Alpenvereinsführer zu konsultieren (käuflich zu erwerben in allen Münchner Sportgeschäften und Buchhandlungen, einsehbar und entleihbar z.B. in den Servicestellen der Sektionen München und Oberland), den diese Webseite selbstverständlich nicht ersetzen kann.

Tagestouren

Bei den einzelnen Tourengebieten sind oben die zahlreichen Möglichkeiten für kurze und lange Tagestouren genannt.

Die klassische Zweitagestour zur Birkkarspitze

Die Hauptgipfel des gesamten Gebirges sollte man im Rahmen einer Zweitagestour mit Übernachtung auf dem Karwendelhaus besuchen. Von Hinterriß (Bus) zum Karwendelhaus. Von dort am Nachmittag auf die Östliche Karwendelspitze oder Vogelkarspitze. Am nächsten Tag über den Brendelsteig auf die westliche Ödkarspitze. Überschreitung der mittleren und östlichen Ödkarspitze. Schließlich als Höhepunkt auf die Birkkarspitze (2749 m) und Abstieg durch das Schlauchkar zum Karwendelhaus und nach Scharnitz (Bahn). Eine grandiose Zweitagestour zu den Hauptgipfeln von zwei Karwendelketten.

Von Hall nach Scharnitz in 2 Tagen

Lohnend ist durch die Durchquerung von Hall nach Scharnitz mit Besteigung der Bettelwürfe (2650, 2725 m), Übernachtung auf der Bettelwurfhütte, Speckkarspitze (2621 m) und Abstieg nach Scharnitz.

Die einfache West-Ost-Durchquerung

Bei Wanderern beliebt ist die einfache Durchquerung des Karwendels von Westen nach Osten oder umgekehrt: Scharnitz - Karwendelhaus - Falkenhütte - Lamsenjochhütte - Pertisau oder Eng.
Von Scharnitz über die Forststraße zum Karwendelhaus (Übernachtung, alternativ, aber deutlich schwieriger und länger von Mittenwald über das Bärnalpl zum Krwendelhaus), Falkenhütte, Eng, Lamsenjochhütte (eine lange Tagesetappe). Bei Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, am besten Rückkehr in die Eng (Bus). Einfache Hüttenwanderung auf Forststraßen und guten Wanderwegen, die jedoch schon deshalb lohnend ist, da sie an einigen der landschaftlichen Glanzpunkte des Gebiets (Großer und Kleiner Ahornboden, Lalidererwände) vorbeiführt.
Es bestehen zahlreiche Gipfelmöglichkeiten, so daß man die Tour mit zusätzlichen Übernachtungen praktisch beliebig ausbauen kann. Vom Karwendelhaus: Birkkarspitze und Ödkarspitzen (2749 m) - Vogelkarspitze (2523 m) - Östliche Karwendelspitze (2537 m); von der Falkenhütte: Steinfalk (2348 m) - Gamsjoch (2452 m); von der Eng oder Lamsenjochhütte: Sonnjoch (2457 m) - Lamsenspitze (2508 m).

Die großen Nord-Süd-Durchquerungen

Wegen der Ost-West-Richtung der großen Ketten, die kaum einfache Überschreitungen erlauben, sind Nord-Süd-Durchquerungen des Karwendels besonders anspruchsvoll und mühsam: Die klassische Route ist: Mittenwald (ggf. zunächst in die Soierngruppe) - Bärnalpl - Karwendelhaus - Übergang über Schlauchkarsattel mit Besteigung der Birkkarspitze zum Hallerangerhaus. Weiter über das Lafatscher Joch (Gipfelmöglichkeit: Speckkarspitze) in das Halltal absteigen oder auf schönem Höhenweg hinüber in die Inntalkette oder Pfeis.
Im östlichen Teil der Hauptkette erlaubt der Lamsentunnel oder die Lamsscharte eine weitere großartige Überschreitung von Nord nach Süd (z.B. von der Lamsenjochhütte zum Halleranger Haus).

Und und und ...

Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Am besten die große Freytag&Berndt-Karte rausgekramt und drauf los geplant. Wenn man nicht mit dem eigenen Auto anreist, kann man einfach irgendwo starten und jederzeit bei Wetterumschwung von der letzten Hütte in 2-5 Stunden zu einem Bahnhof oder Bushalt absteigen.

Hütten

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Weitere Informationen:

Es gibt einen sehr schönen Bildband Karwendel von Heinz Zak im Verlag J. Berg