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Partenkirchener Dreitorspitze (2633 m)

Blick von der Partenkirchener Dreitorspitze [Zum Vergrößern anklicken] Die Partenkirchener Dreitorspitze (Karte - Wikipedia) ist ein lohnendes und nicht ganz so überlaufenes Gipfelziel im Wettersteingebirge. Steigt man von der Leutasch durch das Berglental zur Meilerhütte auf, kann man die Tour an einem langen Tag schaffen. Schöner ist jedoch die Überschreitung von Norden nach Süden. Das Bild zeigt links den Mittelgipfel (2622 m) vom Westgipfel (2633 m), dem höchsten und am einfachsten zu erreichenden Gipfel. Die Überschreitung vom West-, über den Mittel- zum Nordostgipfel ist eine Gratkletterei (II). Rechts sieht man den der Musterstein, Wettersteinwand und dahinter das Karwendel (Soierngruppe und Nördliche Kette).
Dreitorspitze von Meilerhütte [Zum Vergrößern anklicken]Der Sonnenaufgang taucht den Nordöstlichen Gipfel der Partenkirchener Dreitorspitze (2626 m) in ein tiefrotes Licht (Bild).

Zustiege zur Meilerhütte

Meilerhütte [Zum Vergrößern anklicken]Die Meilerhütte (2366 m, DAV S. Garmisch-PartenkirchenKarte - Wikipedia) ist noch ein typischer Bergsteigerstützpunkt im Hochgebirge. Der leider im Vordringen begriffene Trend zur Komforthütte ist zum Glück an ihr spurlos vorübergegangen. Die Waschgelegenheiten sind in einem kleinen separaten Häuschen untergebracht. Bei Kälte und stürmischem Wind, der im Dreitorspitzgatterl wegen des Düseneffekts oft herrscht, kostet der Gang dorthin etwas Überwindung. Die Meilerhütte hat einen gemütlichen Winterraum (alte Meilerhütte), man kann die Tour je nach Schneelage auch noch im Herbst (etwa Mitte Oktober) gut durchführen.
Musterstein [Zum Vergrößern anklicken]In 5 Minuten kann man von der Hütte die Westliche Törlspitze (2427 m) erreichen und von dort Sonnenauf- und untergang genießen. Das Bild zeigt den Musterstein bei Sonnenuntergang. Der Standort der Meilerhütte - das sogenannte Dreitorspitzgatterl - ist neben dem Gatterl am unteren Ende des Zugspitzplatts der einzige Ort, an dem der lange Wettersteinhauptkamm einfach überschritten werden kann.

Über Wettersteinalm und Ange

Von der Partnachklamm über den Schachen

Ausgangspunkt ist das Olympiastadion in Partenkirchen (ca. 20 Minuten zu Fuß vom Bahnhof). Von dort geht es zunächst durch die eindrucksvolle Partnachklamm (Wikipedia) und über den Kälbersteig zum Schachen (1866 m, ca 3,5 Stunden, ), dem Jagdschloß von Ludwig II (Wikipedia). Zunächst verläuft der Weg im Wald und erst wenn man den letzten flachen Teil des Weges erreicht hat, kann man die Aussicht auf Alpspitze und Blassenkamm genießen (siehe hier). Das Schachenhaus neben dem Schloß ist im Sommer bewirtschaftet. Lohnend ist der kurze Abstecher zum Pavillion, ein Aussichtspunkt über dem Oberreintal, von dem man eindrucksvolle Tiefblicke dorthin hat.
Frauenalpl [Zum Vergrößern anklicken]Vom Schachen gelangt man auf einen guten Weg über das Frauenalpl zur Meilerhütte (knapp 5 Stunden von Garmisch). Das Bild zeigt das Frauenalpl, im Hintergrund Zugspitzplatt, Blassenkamm und Alpspitze (von links).

Über Wettersteinalm und Angerlloch

Wettersteinalm (15.10.2006) [Zum Vergrößern anklicken]Alternativ kann man über Wettersteinalm (1464 m) und Angerloch zur Meilerhütte aufsteigen. Die Wettersteinalm erreicht man auf verschiedenen Wegen, z.B. von Elmau. Wenn man von Garmisch kommt, steigt man erst den Kälbersteig hinauf Richtung Schachen wie oben beschrieben, bis auf ca. 1350 m. Dann nimmt man den Fahrweg, der den Kälbersteig schneidet, kurz Richtung Osten und kann dann auf einer sehr schwachen Pfadspur (in der AV-Karte gepunktet eingezeichnet) praktisch ohne Höhengewinn zur Wettersteinalm rüberqueren (Weg nur mit guter Karte zu finden, nicht bezeichnet).
Von der Wettersteinalm in südwestlicher Richtung durch das Hochtal "in der Nadel", zunächst gemeinsam mit dem Weg zum Schachentor, später davon links abzweigend. Bald steht man vor den mächtigen Plattenwänden der Hirschbichlschlucht. Durch diese führt ein gut markierter und an den schwierigen Stellen versicherter (eine Leiter) Steig hinauf zum Angerlloch. Diesen unter den Nordwänden des Mustersteins eingelagerten Schuttkessel auf Spuren in westlicher Richtung zum Frauenalplsattel queren, wo man auf den Weg trifft, der vom Schachen hinaufkommt. In wenigen Minuten zur sichtbaren Hütte.

Der Hermann-von-Barth-Weg auf den Westgipfel (2633 m)

Partenkirchener Dreitorspitze von Osten [Zum Vergrößern anklicken]Von der Meilerhütte führt der Hermann-von-Barth-Weg auf den Westgipfel der Partenkirchener Dreitorspitze. Zunächst quert man unterhalb des Bayerländer-Turms in das Leutascher Platt und steigt dann auf dem Geröll zu den Felsen, wo der einfache versicherte Klettersteig beginnt. Im Bild erkennt man von links nach rechts die drei Gipfel der Dreitorspitze (Westlicher, Mittlerer, Nordöstlicher) und den Bayerländerturm über dem Leutascher Platt. Im Geröllkar sind gut die Spuren zu erkennen, die zum Einstieg des versicherten Steigs durch die Felsen leiten.
Ostwand der Partenkirchener Dreitorspitze in der Morgensonne (15.10.2006) [Zum Vergrößern anklicken]Eindrucksvoll zeigt sich die stark gegliederte Ostwand der Partenkirchener Dreitrorspitze im ersten Sonnenlicht (Bild).
Einstieg zum Hermann-von-Barth-Weg [Zum Vergrößern anklicken]Die zahlreichen Bänder ausnutzend schlängelt sich der fast durchgehend drahtseilversicherte, aber unschwierige Klettersteig auf den Gipfel. Das Bild zeigt eine Klammernserie am Einstieg, im weiteren Verlauf ist der Steig meist einfacher (wenig Klettergelände, eher ausgesetztes Gehgelände). Klettersteigsicherung ist für Geübte verzichtbar, Steinschlaghelm ist gerade auf einer solchen - außer nach Schließung der Hütte - relativ gut frequentierten Route aber stets zu empfehlen. In einer guten Stunde erreicht man den Westlichen Gipfel von der Meilerhütte. 

Zugspitze von der Partenkirchener Dreitorspitze [Zum Vergrößern anklicken]Der Blick vom Westgipfel ist überwältigend. Praktisch das gesamte Wettersteingebirge liegt einem zu Füßen. Darüber hinaus sieht man das Estergebirge und die Ammergauer Alpen im Norden, das Karwendelgebirge im Osten und die Firngipfel der Zentralalpen im Süden.  Das Bild zeigt den Blick auf die Zugspitze (etwa in der Bildmitte), links ist im Schatten die Nordwand des Hochwanners zu erkennen.

Leutascher von der Partenkirchener Dreitorsptize (15.10.2006) [Zum Vergrößern anklicken]Ebenso eindrucksvoll sind die Nahblicke, z.B. auf die Leutascher Dreitorspitze, oder auf den Mittelgipfel der Partenkirchener Dreitorspitze (s.o.).
Abstieg: Man kann selbstverständlich auf dem Anstiegsweg über den Schachen nach Garmisch zurückkehren. Als Variante bietet sich der Abstecher ins Oberreintal, dem Eldorado der Wettersteinkletterer, an. Vom Pavillon in der Nähe des Schachens führt ein steiler Steig mit wenigen Versicherungen hinunter ins Oberreintal. Nach der langen Querung nach Süden auf ca. 1480 m zweigt - kaum erkennbar - ein schmaler Pfad ab, über den man in wenigen Minuten die Oberreintalhütte (1525 m, Selbstversorgerhütte, Getränke erhältlich) ohne großen Höhenverlust erreicht. Die Oberreintalhütte ist das Reservat der Kletterer, aber ein erfrischendes kühles Bier wird auch dem Wanderer nicht vorenthalten.
Wenn man nicht nach Garmisch zurück möchte oder muß, bieten sich zwei schöne Abstiege in die Leutasch an. Man kann entweder über den einfachen Steig durch das Berglental (einfacher) oder über den Söllerpaß und den steilen und stellenweise rutschigen Steig ins Puittal und weiter in die Leutasch (bei Nässe nicht zu empfehlen) absteigen.

Gehzeiten

(14./15.10.1995, 17.8.1997, 29./30.9.2000, 14./15.10.2006)
Anfahrt mit der Bahn zum Bahnhof Garmisch-Partenkirchen. Von dort zum Olympiastadion, wo der Weg zur Partnachklamm beginnt. Bei Abstieg in die Leutasch nach Unterleutasch-Reindlau oder -Puitbach (Bus nur im Winter) oder Anhalter nach Mittenwald.