Jahreszeitenkalender
für Bergtouren in den Münchner Hausbergen
Januar | Februar | März
| April | Mai | Juni
| Juli | August | September
| Oktober | November | Dezember
| Links
Traditionellerweise ging man nur im Sommer und Herbst zu Fuß auf
Tour, wenn die Berge weitgehend schneefrei sind. Im Winter überlies
man die Berge den Skitourengängern. Das Tourenverhalten hat sich in
den letzten Jahren jedoch deutlich gewandelt. Immer mehr Bergsteiger zu
Fuß wagen sich auch in die winterlich verschneiten Berge. Diese Entwicklung
führte in den letzten Jahren zu einem Comeback des Schneeschuhs, der
die Fortbewegung im verschneiten Gelände erheblich erleichtert. Die
"Münchner Hausberge" bieten für praktisch jede Jahreszeit viele
interessante Tourenmöglichkeiten.
Im folgenden habe ich Tourenvorschläge für die einzelnen
Monate des Jahres zusammengestellt. Die einschlägigen Führerwerke
geben für die einzelnen Tourenvorschläge oft eine beste Jahreszeit
an, die sich an langjährigen Durchschnittswerten orientiert und tendenziell
eher konservativ ist. Oft kann man über die angegebene Zeitspanne
erheblich hinausgehen, vorausgesetzt man kann die aktuellen Verhältnisse
- insbesondere die Schneeverhältnisse - selbst beurteilen.
Von Mitte Mai bis Ende Oktober oder Anfang November (manchmal auch
noch bis in den Dezember) ist Sommersaison. Man trifft zwar in schattigen
Mulden und Rinnen oft noch auf (manchmal gefährliche) Altschneefelder,
aber ansonsten ist das Gebirge weitgehend schneefrei. Im Hochwinter und
Frühling ist das Gebirge in der Regel komplett verschneit. Der Schnee
erschwert die Fortbewegung und die im verschneiten Gebirge stets bestehende
Lawinengefahr ist stets zu berücksichtigen.
Alle angegebenen Touren habe ich zu den genannten Terminen durchgeführt,
die dabei festgestellten Besonderheiten habe ich vermerkt. Die Tourenvorschläge
erfassen das gesamte Spektrum von einfachen Bergwanderungen über große
Bergtouren und Klettersteigen und bis zu echten Klettertouren. Die meisten
Tourenvorschläge sind mit näheren Beschreibungen verknüpft.
Bei der jahreszeitlichen Tourenplanung sind insbesondere zu berücksichtigen:
-
Schneelage, Vereisung:
Schnee im Gebirge erschwert je nach Menge und Beschaffenheit die Fortbewegung.
Außerdem kann er Passagen, die schneefrei völlig unproblematisch
sind, wegen Ausrutschgefahr praktisch unpassierbar machen. Schnee
ist ein äußerst veränderlicher Stoff. Pulvriger Neuschnee
kann sich im Sommer nach einem einzigen warmen Tag und einer klaren Nacht
in eine gefährliche Harsch- oder Eisschicht verwandeln (vgl. unten
21.-22.7.2001).
Eine geringe Auflage matschigen Schnees auf einem exponierten Grasband
kann eine extreme Ausrutsch- und damit Absturzgefahr begründen. Bei
großflächiger Schneebedeckung im Winter besteht stets mehr oder
minder große Lawinengefahr, die bei jeder
Tourenplanung zu berücksichtigen ist!
-
im Winter
Bei der winterlichen Tourenplanung steht die Lawinengefahr
im Vordergrund. Der Ausrutschgefahr kann man durch entsprechende Tourenwahl
ausweichen. In den Voralpen finden sich genügend Touren ohne exponierte
Stellen, die bei Schneelage eine erhöhte Absturzgefahr begründen
würden. Besondere Vorsicht ist jedoch stets angebracht. Auch ein Ausrutscher
auf einem vereisten Weg im steileren Wald kann gefährlich sein.
-
im Sommer
Bis in den Frühsommer und oft noch länger liegt in den Nördlichen
Kalkalpen Schnee. Wie lange sich der Schnee hält, hängt von der
Schneefallmenge des Winters, vom Frühlingswetter, der Geländeform
und -exposition ab. Die Tourenvorschläge machen ungefähre Angaben
zu den vorgefundenen Schneemengen. Gut verfestigter Schnee ist nicht immer
störend. Bei Altschneeresten im Frühsommer ist immer große
Vorsicht geboten. Während ein weiches Altschneefeld mit Spur oft einfach
zu queren ist, kann ein hartgefrorenes Schneefeld für den Wanderer
ohne Eisausrüstung (Steigeisen, Pickel, Grödeln und Teleskopstöcke
sind kein vollwertiger Ersatz) praktisch unüberwindlich sein. Teleskopstöcke
sind eine wertvolle Hilfe beim Queren von Schneefeldern. Wenn der Auslauf
nicht garantiert sicher ist, im Zweifel umkehren! Verhalten im Falle eines
Ausrutschens (Liegestütztechnik) üben.
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Die Schneemengen nehmen von Westen nach Osten generell ab. Die Allgäuer
Alpen bekommen in der Regel mehr Schnee als das Kaisergebirge ab.
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Hitze: Südexponierte Latschenhänge im Sommer meiden und
in der kalten Jahreszeit suchen.
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Wetter: Gewittergefahr im Hochsommer, oft stabile Hochdrucklage
im Herbst mit sehr guter Sicht
-
Tageslänge: Ab Oktober merkbar kürzer, mit Ende der Sommerzeit
ein stets zu berücksichtigender Faktor. Die Tourenmöglichkeiten
sind dann sowieso auf niedrigere Berge beschränkt. Früher Aufbruch
ist jedoch erforderlich, um die verbleibende Stunden Tageslicht optimal
zu nutzen. Eine kleine Taschen- oder Stirnlampe sollten stets mitgeführt
werden.
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Hüttenöffnungszeiten: Die meisten Hütten öffnen
Anfang bis Mitte Juni und schließen spätestens Anfang Oktober.
Einige Hütten, insbesondere die wenig hoch gelegenen in den Bayerischen
Voralpen und solche in klassischen Skitourengebieten haben auch im Winter/Frühsommer
oder sogar ganzjährig geöffnet. Einige Beispiele im Tourengebiet:
Vorderkaiserfelden, Rotwandhaus, Hirschberghaus, Pleisenhütte. Viele
Hütten haben Winterräume oder zumindest Noträume. Die genauen
Informationen zu jeder Hütte finden sich im Hüttenverzeichnis
des OeAV.
Links:
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Aktuelle Wettervorhersagen
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Der allgemeine
Wettercharakter der einzelnen Monate
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Webcams geben einen ungefähren Eindruck über die Schneelage.
Aber man lasse sich nicht täuschen: den Altschnee in schattigen Mulden
und Rinnen, der bis in den Sommer hinein heikel sein kann, sieht man dort
nicht. Übersichtskarte: Deutschland
(G. Rampe), Tirol
(Tiscover), Webcam auf Zugspitze
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Schneelagen für Skifahrer in
den Wintermonaten während der Öffnungszeiten der Skigebiete
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Schneehöhenmessungen
(automatische Meßstationen an verschiedenen Stellen in Tirol)
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Niederschlagsmengen der letzten Tage / Wochen auch bei Wetteronline.
Diese Daten stehen allerdings nicht für alle Orte unter Rückblick
zur Verfügung. Im Tourengebiet z.B. für Kufstein und Innsbruck.
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Lawinenlageberichte: Bayern,
Tirol