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Bayerische Voralpen - Wendelsteingebiet

Überblick - Wendelstein - Brünnstein - Breitenstein

Überblick

Der östlichste Teil der Bayerischen Voralpen erstreckt sich zwischen Leitzach, Inn und Leitzachtal. Der bei weitem bekannteste, wenn auch nicht höchste Berg dieses Gebietes ist der Wendelstein. Daneben werden auch zahlreiche andere Gipfel, wie z.B. der Brünnstein und der Breitenstein, gerne besucht.
Das Gebiet ist durch die Bayrischzeller-Linie der Bayerischen Oberlandbahn und die Bahnlinie durch das Inntal von Rosenheim nach Kufstein gut erschlossen. Die Wendelstein-Ringlinie verkehrt auf der Sudelfeldstraße und verbindet Bayrischzell und Oberaudorf.

Wendelstein (1837 m)

Der Wendelstein ist der bayerische Symbolberg und bietet eine vorzügliche Aussicht. Leider ist der Gipfel mit einer Sendeanlage und einem Observatorium zugebaut. Wenn man den Gipfel nicht mit den Massen teilen will, sollte man während der Revisionspause der Zahnradbahn und der Seilbahn aufsteigen, also November oder Anfang Dezember. Der Weg ist auch bei reichlich Schnee gut machbar, teilweise verläuft er über Skipisten und der Gipfelanstieg ist durch ein durchgehendes Geländer perfekt gesichert. Ausgangspunkt ist entweder Osterhofen oder Bayrischzell. Von Osterhofen über Hochkreut, Siegelalm (1334 m), Wendelsteinalm, Zeller Scharte zum Wendelsteinhaus und weiter über den gesicherten Steig zum Gipfel (ca. 2:30). Von Bayrischzell kann man über die Hochkreut gehen oder von der Sudelfeldstraße direkt zur Wendelsteinalm.
Blick vom Wendelstein nach WestenDer Gipfel bietet nicht nur eine schöne Rundumsicht auf die umliegenden Voralpenberge, sondern erstaunlicherweise weit in die Zentralalpen hinein, da in südlicher Richtung keine hohen Kalkberge die Sicht sperren. Die Brandenberger Alpen zwischen Rofan und Wildem Kaiser übersteigen nie die Zweitausendermarke. Im Bild sieht man im Hintergrund aus dem Nebelmeer das Kaisergebirge herausragen [6.12.1997]
Anfahrt: Mit der Bayerischen Oberlandbahn nach Osterhofen oder Bayrischzell.

Brünnstein (1619 m)

Für Voralpenverhältnisse hat der Brünnstein schon einiges zu bieten: eine absolut phänomenale Aussicht auf Kaiser und Zentralalpen, eine Kapelle auf dem Gipfel, eine eigene Hütte zu seinen Füßen und einen Klettersteig. Was will man mehr? Der Brünnstein läßt sich im Sommer und Winter auf verschiedenen abwechslungsreichen Wegen aus dem Inntal oder vom Tatzelwurm an der Sudelfeldstraße besteigen.
Wendelstein von der Seelacher Alm [Zum Vergrößern anklicken]Einer der einfachsten Wege führt vom Tatzelwurm über Seelacher und Himmelmoos Alm auf den Gipfel. Ausgangspunkt ist der Parkplatz an der Sudelfeldstraße etwa 300 m westlich - bei Anfahrt von Bayrischzell vor - der Abzweigung nach Oberaudorf. Der gut markierte und mit Nr. 353 bezeichnete Weg führt zunächst nach Südosten Richtung Schoißer-Alm. Die langgezogene spitze Kehre um den Auerberg kann man interessanter umgehen. Dazu verläßt man die Forststraße auf die man bald stößt und steigt weglos nach Süden an bis man auf ca. 1100 m wieder auf die Forststraße trifft. Nun geht's gemächlich ansteigend weiter hinauf zur Seelachen Alm. Die Abzweigung zur Baumoos-Alm / Rosengasse läßt man rechts liegen. Kurz vor der Seelachen Alm verläßt man den Wald und kann die freie Sicht auf den Wendelstein genießen. Weiter Richtung Süden (die Brünnsteinschanze, 1547 m, ein Ziel der Skitourengänger, im Winter oft verspurt, links liegen lassend) zur Rotwandlscharte (1450 m).
Blick von der Himmelmoos Alm auf das Kaisergebirge [Zum Vergrößern anklicken]Auf der Südseite recht steil hinunter und im breiten Bogen nach Osten in das freie Almgelände der Himmelmoos Alm hinunter. Eine prachtvolle Aussicht auf das gesamte Kaisergebirge im Osten und die Zentralalpen im Süden (u.a. Venediger) öffnet sich. Ein idealer Ort für eine Verschnaufpause, bevor man den Gipfelanstieg in Angriff nimmt.
Der Normalweg auf den Gipfel führt vom letzten Haus der Himmelmoos-Alm in östlicher Richtung leicht ansteigend zu dem sichtbaren Gipfel. Teilweise im Wald, teilweise im freien Gelände, die letzten paar Meter im schrofigen Gelände sind mit einigen Drahtseilen versichert.
Brünnstein GipfelMan erreicht den Gipfel (1619 m) nahe der Kapelle, wenige Schritte westlich befindet sich das Gipfelkreuz. Der höchste Punkt (1634 m) liegt übrigens ein ganzes Stück weiter im Westen und wird recht selten besucht (über den schrofigen Grat zu erreichen).
Kaisergebirge vom Brünnstein [Zum Vergrößern anklicken]Die Aussicht kann man gar nicht genug rühmen. Jenseits des Inntals im Osten ist praktisch das gesamte Kaisergebirge zu überblicken. Das Bild zeigt den Wilden Kaiser, gut zu erkennen ist der Haltstock (Kleine, Gams-, Ellmauer Halt) im linken Bilddrittel, rechts davon Sonneck und etwas verdeckt der Treffauer und dann bis zur Kapelle der Gratverlauf Wiesberg, Hackenköpfe, Scheffauer. Im Süden bietet sich ein erstaunliches Panorama zahlloser Firngipfel der Zentralalpen (darunter u.a. die stumpfe Pyramide des einfach zu erkennenden Großvenedigers).
Brünnsteingipfel mit Traithen [Zum Vergrößern anklicken]Das zweite Bild zeigt den Blick nach Westen auf den Großen Traithen, mit 1852 m der höchste Gipfel im Wendelsteingebiet.
Abstieg auf dem Aufstiegsweg.
Der beschriebene Weg kann auch im Winter, mit oder ohne Schneeschuhe, gut begangen werden (vgl. Schneeweiß, Schneeschuhtouren, 2000, S. 102). Im recht steilen Gipfelhang Lawinengefahr beachten. Etwas Vorsicht erfordern die letzten Meter zum Gipfel, wenn die Drahtseile im Schnee verschwunden sind. Ein Ausrutscher könnte hier fatal sein. Im Februar 2001 bei recht geringer Schneelage waren die Drahtseile größtenteils frei und die Begehung unproblematisch.
[11.2.2001]
Alle Anstiege auf den Brünnstein sind auf den Webseiten der DAV Sektion Rosenheim, der die Brünnsteinhütte gehört, ausführlich beschrieben.

Gehzeiten:

Anfahrt: Mit der Bayerischen Oberlandbahn nach Bayrischzell und weiter mit der Wendelstein-Ringlinie zur Haltestelle Tatzelwurm. Auch von Oberaudorf gibt es schöne Wege auf den Brünnstein.

Breitenstein (1622 m)

Der Breitenstein ist der letzte Ausläufer des vom Wendelstein nach Nordwesten ziehenden Kammes. Seine Besteigung ist auch im Winter je nach Schneelage möglich. Ausgangspunkt ist Fischbachau-Birkenstein. Von dort geht es über den Forstweg (im Winter Rodelbahn) zur Kesselalm und weiter zum Sattel zwischen Schweinsberg und Breitenstein. Über die Hubertushütte (auch im Winter geöffnet) weiter zum Gipfel (ca. 1:30). Steigt man über die Bucheralm nach Nordwesten ab, ergibt sich ein schöne Rundweg (1 Stunde).
Bitte im Gipfelbereich die Empfehlungen des DAV-Projekts "Skibergsteigen umweltfreundlich" beachten (auch als Fußgänger und Schneeschuhwanderer).
Anfahrt: Mit der Bayerischen Oberlandbahn nach Fischbachau. Vom Haltepunkt in Hammer geht man über die Straße und durch den Kothgraben ca. 30 Min bis nach Birkenstein.

Trainsjoch (1707 m)

Trainsjoch von Süden [Zum Vergrößern anklicken] Das Trainsjoch ist ein hübscher Aussichtsgipfel auf der Grenze zwischen Bayern und Tirol südlich des Traithen, der im Sommer und Winter bestiegen werden kann. Das Bild zeigt das Trainsjoch von Süden (vom Ascherjoch). Der Gipfel wird entweder über den Westgrat (von links) oder über den Südrücken erreicht. Die Südostflanke bietet eine schöne Abfahrt für Skitourengänger.
Rotwand und Hochmiesing vom Trainsjoch [Zum Vergrößern anklicken] Ausgangspunkt ist der Ursprungspaß (836 m) kurz hinter der Grenze auf Tiroler Seite. Über die Forststraße entlang des Trockenbachs zur Trockenbachalm (oberhalb die bewirtschaftete Mariandlalm). Von dort nördlich zum Nesselberg Westgrat und über den Westgrat des Trainsjochs stets in östlicher Richtung zum Gipfel. Zunächst einfach, später recht steil. Ausreichend markiert. Abstieg auf dem Südrücken zum Sattel zwischen Trainsjoch und Ascherjoch (Semmelkopf, 1558 m) und von dort in der steilen Südflanke des Trainsjochs zurück zur Mariandlalm. Vom Gipfel eine schöne Aussicht auf Traithen (der den Wendelstein verdeckt), Brünnstein, Kaiser und über die Kitzbüheler Alpen in die Hohen Tauern, im Nordwesten die Gruppe von Rotwand und Hochmiesing (Bild).
Der übliche Winterzustieg verläuft nicht durch die steile Südflanke des Trainsjoch, sondern im Trockenbachtal, rechts des Bacheinschnitts in den Nordhängen des Ascherjochs. Der Westgrat ist ebenfalls bei Schneelage gangbar (kurze steilere Stellen, dort Vorsicht bei Vereisung). [4.12.2004]
BahnEin Bus vom Bahnhof Bayrischzell zur Bäckeralpe und zum Ursprungspaß fährt nur im Sommer an Wochentagen (Fahrplan)