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Rotwand (1884 m)

Hochmiesing (1883 m) - Auerspitz (1810 m)

Rotwand von Auerspitz (23.10.2004) [Zum Vergößern anklicken]Die Rotwand östlich des Spitzingsees ist die höchste Erhebung der Schlierseer Berge. Ihren Namen verdankt sie dem rötlichen Gestein der Südwände der felsigen Erhebungen (siehe Bild unten) westlich des grasigen, gipfelgeschmückten Hauptgipfels. Die Rotwand ist im Sommer und Winter eines der beliebtesten Tourenziele in den Bayerischen Voralpen. Einsamkeit wird man an einem schönen Wochenendtag hier selten finden, am ehesten noch auf den längeren Anstiegen aus dem Leitzachtal.
RotwandVon der Bergstation der Taubensteinbahn ist die Rotwand auf einem aussichtsreichen Weg in knapp 1,5 h leicht erreichbar und dementsprechend beliebt bei den Bergwanderern. Bergeinsamkeit wird man auf der Rotwand vergeblich suchen. Insoweit ist einem mit ihrem nordöstlichen Nachbarn, dem Hochmiesing, besser gedient. Dieser breite, latschenbedeckte Rücken ist zwar praktisch genauso hoch und bietet eine ebenso schöne Aussicht, wird aber in Ermangelung eines klingenden Namens erheblich seltener besucht.
Anstieg zur Rotwand (30.12.2006) [Zum Vergrößen anklicken]Die gleiche Ansicht im schneearmen Winter 2006, praktisch schneefrei, nur etwas Eis auf dem Weg.
Wenn man den Massen ausweichen will, sollte man nicht den bequemen Weg von der Bergstation der Taubensteinbahn nehmen, sondern Geitau als Ausgangspunkt wählen. Zunächst geht es auf Forstwegen über Mieseben zur Kleintiefenthalalm (1559 m). Auch bei Schneelage im späten Frühjahr ist der Weg gut gangbar. Weiter geht es auf gutem Weg recht steil hinauf zum Sattel zwischen Hochmiesing und Rotwand (1720 m). Dort muß man sich entscheiden, ob man auf den Hochmiesing oder die Rotwand steigen will. Der Weg zur Rotwand führt erst durch Latschen, wird dann immer steiler und kurz vor dem Gipfel gibt es eine kurze Kletterstelle (von Geitau 3-3,5 h). Alternativ von Geitau über den Soinsee und die Großtiefentalalm zum Miesingsattel und weiter wie oben.
Ruchenköpfe WestwandDie Aussicht von der Rotwand ist überragend. Eine große Aussichtsplatte auf den Gipfel hilft bei der Identifikation der zahlreichen Gipfel. Direkt gegenüber die eindrucksvolle, mehrstufige Westwand der Ruchenköpfe (im Bild). Im Süden die breite Mauer des Hinteren Sonnenwendjoches, an dem vorbei die Aussicht weit in die Zentralalpen reicht. Auf dem oberen Bild kann man Risserkogel und Plankenstein schemenhaft im Hintergrund erkennen.
Gumpen im Pfandlgraben [Zum Vergrößern anklicken]Direkt südlich des Gipfels steht das Rotwandhaus (1737 m), das zu einer Einkehr einläd. Von dort führt ein bequemer Weg in 1,5 h direkt hinunter nach Spitzingsee (14.5.2000). Schöner, aber auch deutlich länger ist der Weg durch den Pfandlgraben mit seinen Gumpen. Vom Rotwandhaus steil hinab in den Graben (bezeichneter Steig, wenn man vom Auerspitz kommt, geht man den Südrücken hinunter bis ca. 1670 m und quert auf guten Spuren nach Westen, bis man auf den vom Rotwandhaus kommenden Steig trifft) und dann auf breiter Schotterpiste entlang des tief eingeschnitten Pfandlgrabens zur Straße von Spitzing zur Valepp. Über die Straße nach Spitzingsee oder über Blecksteinhaus und Albert-LInk-Hütte auf Wanderwegen (ca. 2,5 Stunden insgesamt, 23.10.2004).

Im Winter (Rotwand Reib'n mit Schneeschuhen)

Rotwandhaus im Winter (15.2.03) [Zum Vergrößern anklicken]Bei den Skitourengängern ist die sogenannte Rotwand Reib'n, eine Tour mit mehreren Anstiegen und Abfahrten rund um die Rotwand, äußerst beliebt. Auch für Schneeschuhgänger ist das Gelände gut geeignet. Die Tour ist reich an wechselnden Landschaftseindrücken. Von der Wurzhütte über die Wildfeldalm (1607 m) zum Rotwandhaus (Bild, im Winter meist Ratrakspur, auch zu Fuß gut gangbar, bei Lawinengefahr am besten nicht durch die Südhänge, sondern durch die Mulde westlich des Rotwandhauses).
Zum Rotwandgipfel ist es nur noch ein kurzer Abstecher über den mittelsteilen Gipfelhang, der im Winter meist von zahllosen Skispuren durchpflügt ist (Bild, im Hintergrund in der Mitte: Risserkogel und Plankenstein)..
Blick von der Rotwand über Ruchenköpfe und Auerspitz (15.2.03) [Zum Vergrößern anklicken] Das Bild zeigt die Aussicht vom Rotwandgipfel nach Osten: Im Mittelgrund von links: Ruchenköpfe, Maroldschneid, Auerspitz, dahinter links Kleiner und Großer Traithen, am Horizont das Kaisergebirge. Die schöne Nordabfahrt zieht diagonal vom Auerspitz nach links unten herab zur Großtiefentalalm.
Blick vom Auerspitz auf die Südwand der Ruchenköpfe (15.2.03) [Zum Vergrößern anklicken]Vom Rotwandhaus steil hinunter in eine Senke, weiter zur Kümpflscharte (1695 m) und auf den Auerspitz (1811 m). Vom Auerspitz hat man eine sehr schöne Aussicht in die Südwand der Ruchenköpfe. Rechts im Hintergrund der Wendelstein, links Ausläufer des Hochmiesings.
Ruchenköpfe Westwand (15.2.03) [Zum Vergrößern anklicken]Nach Norden zwischen Sebaldstein und Ruchenköpfen hinab zur Großtiefentalalm (1500 m), besonders schöne Blicke auf die imposante Westseite der Ruchenköpfe (Bild). Wieder hinauf zum Miesingsattel (1704 m, ggf. Abstecher zum Hochmiesing, ca. 20 Minuten), hinab zur Kleintiefentalmalm und wieder hinauf zum Taubensteinhaus. Ein kleiner Schönheitsfehler ist der letzte Abstieg am Rand der Piste zur Talstation der Taubensteinbahn (Bus). Um dies zu vermeiden, kann man auch nach Geitau absteigen. Von Großtiefental zwischen Ruchenköpfen und Miesing zum Soinsee und von dort im wesentlichen entlang des Sommerwegs hinab nach Geitau (ohne Spur  eventuell nicht so einfach zu finden - Beschreibung hier). Man quert dort allerdings recht steile Hänge, so dass eine Begehung nur bei entsprechender Lawinenlage zu empfehlen ist [6.2.2005].
Link: Beschreibungen der Tour als Skitour: Tourentipp.de

Gehzeiten:

 Anfahrt: Mit der Bayerischen Oberlandbahn nach Geitau oder mit der Oberlandbahn nach Schliersee und weiter mit dem Bus nach Spitzingsee. Überschreitung in beiden Richtungen problemlos möglich. Der ambitioniertere Wanderer wird das tiefergelegene Geitau als Ausgangspunkt wählen.