Kaisergebirge
Überblick | Ellmauer
Tor und Jubiläumssteig |
Hintere
Goinger Halt | Steinerne Rinne
| Ellmauer Halt | Kaiserschützensteig
| Scheffauer | Zettenkaiser
| Sonneck | Treffauer
| Ackerlspitze | Pyramidenspitze
Überblick
Nähert man sich dem Kaisergebirge von Süden auf der Straße
von Kufstein nach St. Johann, kann man bei Ellmau die gesamte Kette des
Wilden Kaisers überblicken. Der Wilder Kaiser ist mit ca. 10 km Länge
eine der kleineren Gebirgsgruppen der Nördlichen Kalkalpen. Ganz im
Westen (links) Zettenkaiser und
Scheffauer
Kaiser (2111 m), Hackenköpfe und Wiesberg (auf dem Bild jedoch
nicht sichtbar). Das Bild beginnt am linken Rand mit dem Treffauer
Kaiser (2304 m, der dritthöchste Gipfel des Wilden Kaisers), der
das Sonneck (2261 m) verdeckt. Die nächste
markante Erhebung ist die Ellmauer Halt,
mit 2344 m der höchste Gipfel des Wilden Kaisers. Die Ellmauer Halt
ist gleich auf zwei interessanten Klettersteigen zu erreichen, über
den Gamsängersteig von Süden
oder den Kaiserschützensteig
von Norden aus dem Kaisertal. Rechts davon der berühmte Kopftörlgrat,
über den eine klassische Kletterroute im III.-IV. Grad führt.
Danach folgt die Vordere Karlspitze, die mächtige westliche Begrenzung
des Ellmauer Tors. Das Ellmauer Tor
erscheint hier in der Bildmitte als V-förmiger, spitzer Einschnitt,
ist aber in Wahrheit ein breites, rundes Joch, das den am häufigsten
begangenen Übergang über den Wilden Kaiser von Süden nach
Norden vermittelt. Während das Ellmauer Tor von Süden über
einen guten Weg einfach erreicht werden kann, darf der nordseitige Zustieg
vom Stripsenjoch über den Eggersteig durch die Steinerne
Rinne nicht unterschätzt werden. Rechts vom Ellmauer Tor ist die
Vordere Goinger Halt sichtbar, der weniger häufig besuchte Zwilling
der Hinteren Goinger Halt
(2192 m), die allerdings nicht sichtbar ist. Die Hintere Goinger Halt ist
ein recht einfaches und beliebtes Gipfelziel im Wilden Kaiser. Den rechten
Teil des Bildes nimmt der sogenannte Ostkaiser ein. Diesen dominiert die
Ackerlspitze,
die mit 2329 m die zweithöchste Erhebung des Wilden Kaisers bildet
(im Bild im Schatten, lediglich der Gipfel ist von der Sonne bestrahlt).
Die Tour auf die Ackerlspitze ist die anspruchsvollste unter den hier vorgestellten.
Den östlichen Abschluß des Wilden Kaisers bildet schließlich
die Maukspitze, ein gerne zusammen mit der Ackerlspitze besuchter Gipfel.
Die
Pyramidenspitze
im Zahmen Kaiser bietet die besten Aussichten in die Nordwände des
Wilden Kaisers, die bis zu 800 m (Kleine Halt) in das Kaisertal abfallen.
Auf dem Bild - aufgenommen von der Steingrube im Anstieg zur Pyramidenspitze
erkennt man in der Mitte den Haltstock (kleine
Halt dem Betrachter zugewandt), rechts davon - durch die Scharlinger Böden
getrennt - das Sonneck und den Kamm,
der über Wiesberg und Hackenköpfe zum Scheffauer
verläuft.
Hütten
Die beiden wichtigen Stützpunkte im Süden des Kaisergebirges
sind die Gruttenhütte
(1620 m) und die Gaudeamushütte
(1267 m), beide von der Wochenbrunner Alm oberhalb von Ellmau (Parkplatz,
am Ende mautpflichtig 35 öS) über bezeichnete Wege schnell zu
erreichen. Auf der Nordseite ist das Stripsenjochhaus
(1577 m) auf dem Stripsenjoch gelegen, daß Kaiser- und Kaiserbachtal
scheidet, der wichtigste Stützpunkt. Besonders einladend ist das Anton-Karg-Haus
(Hinterbärenbad, 829 m, Info auch hier)
im Kaisertal. Es liegt zwar relativ niedrig, erleichtert eine Übernachtung
dort die Begehung den Kaiserschützensteig nicht unerheblich.
Tourenmöglichkeiten
Die hier vorgestellten Routen auf Gipfel des Wilden Kaisers sind allesamt
nicht ganz einfach und zum Teil sogar sehr anspruchsvoll. Am einfachsten
ist der Anstieg auf den Scheffauer Kaiser
von Süden, kaum schwieriger beide Wege auf das Sonneck
und der Anstieg auf die Hintere
Goinger Halt. Etwas schwieriger ist der Anstieg auf den Treffauer
Kaiser.
Mäßig schwierige Klettersteige, die erfahrene Bergsteiger
ohne Klettersteigsicherung begehen können, sind der Gamsängersteig
auf die Ellmauer Halt, der Eggersteig
durch die Steinerne Rinne und
der Widauersteig auf den Scheffauer Kaiser.
Deutlich schwieriger ist der Kaiserschützensteig
über die drei Halten, an dem zumindest an den schwierigsten Stellen
eine Selbstsicherung empfehlenswert ist. Am anspruchsvollsten ist der südseitige
Anstieg auf die Ackerlspitze, der
nicht klettersteigartig versichert ist. Der sehr steile Aufschwung zwischen
Nieder- und Hochsessel ist nur durch einige Griffringe entschärft.
Ein Steinschlaghelm ist auf allen Klettersteigen zu empfehlen.
Die beste Jahreszeit für Touren
im Wilden Kaiser ist Frühsommer bis Herbst. Auch Ende Oktober sind
die meisten beschriebenen Touren noch möglich. Die Gipfel werden relativ
früh schneefrei, während sich in den Karen noch lange der Schnee
halten kann. Im Kübelkar unterhalb des Ellmauer Tors muß man
noch im Juli mit größeren Schneefelder, im August mit Schneeresten
rechnen. Gutes Schuhwerk und Teleskopstöcke sind dann sehr nützlich.
Verkehrsanbindung
(Fast) alle Wege ins Kaisergebirge führen über Kufstein,
das mit guten Bahnverbindungen an München angebunden ist. Touren ins
Kaisertal beginnen direkt in Kufstein-Sparchen, das vom Bahnhof in ca.
30 Minuten zu Fuß zu erreichen ist. Zu den Talorten Scheffau
und
Ellmau auf der Südseite des
Wilden Kaiser bestehen gute Busverbindungen von Kufstein.
Tagestouren im zentralen Bereich des Wilden Kaisers (Ellmauer
Halt, Ellmauer Tor) lassen sich mit dem Auto sehr bequem machen, da
mit Wochenbrunner Alm (1085 m) ein günstig hoch gelegener Ausgungspunkt
zur Verfügung steht. Bei Anreise mit dem Bus nach Ellmau ist es nicht
so einfach, da keine öffentliche Busverbindung zur Wochenbrunner Alm
besteht und der letzte Bus am Nachmittag von Scheffau und Ellmau nach Kufstein
recht früh abfährt. Es ist dann zu empfehlen, nach Norden ins
Kaisertal und von dort nach Kufstein abzusteigen. Als Übergänge
kommen insbesondere das Ellmauer Tor/Steinerne Rinne, die Rote-Rinn-Scharte
und das Kopftörl in Betracht. Den langen Talhatscher durch das Kaisertal
nach Kufstein kann man z.B. am Pfandlhof
für eine Einkehr unterbrechen.
Die Nordseite des Zahmen Kaiser ist ebenfalls durch eine Buslinie erschlossen.
Günstiger Ausgangspunkt ist Walchsee-Durchholzen.
Kaiserblicke
Von zahlreichen Gipfel des Mangfallgebirges und der Chiemgauer Alpen hat
man eine hervorragende Aussicht auf das Kaisergebirge, das durch seine
charakteristische Gestalt leicht zu identifizieren ist.
Der
Gipfel des Brünnstein jenseits
des Inntals bietet vielleicht den besten Kaiserblick. Das Bild zeigt den
Wilden Kaiser, gut zu erkennen ist der Haltstock (Kleine, Gams-, Ellmauer
Halt) im linken Bilddrittel, rechts davon Sonneck und etwas verdeckt der
Treffauer und dann bis zur Kapelle der Gratverlauf Wiesberg, Hackenköpfe,
Scheffauer.
Auch
aus den Chiemgauer Alpen - hier von der Kampenwandhöhe
- bieten sich hervorragende Aussichten auf das Kaisergebirge (rechts davor
der Geigelstein mit seiner markanten Pyramide).
Fortsetzung
Teil 2: Ellmauer
Tor, Steinerne Rinne und Hintere
Goinger Halt
Teil 3: Zwei Wege auf den höchsten Gipfel
- die Ellmauer Halt
Teil 4: Der Westkaiser: Scheffauer,
Sonneck,
Treffauer
Teil 5: Der Ostkaiser: Ackerlspitze
und Griesener Kar
Teil 6: Der Zahme Kaiser: Pyramidenspitze
Weitere Informationen:
Speziell zum Kaisergebirge
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