Kaisergebirge
Teil 4: Der Westkaiser: Vom Zettenkaiser bis zum Treffauer
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Hintere
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| Scheffauer | Zettenkaiser
| Sonneck | Treffauer
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Der westliche Teil des Kaisergebirges ist recht einfach aufgebaut. Von
Westen nach Osten zieht ein wenig gegliederter Zackengrat vom Zettenkaiser
über Scheffauer, Hackenköpfe, Wiesberg
und Kopfkraxn bis zum Sonneck. Südlich vom
Sonneck baut sich der mächtige Bergstock des Treffauer
und Tuxegg auf (besonders schön vom Hintersteiner See). Der beliebteste
Gipfel im Westkaiser ist der Scheffauer, der
durch einen unschwierigen Bergsteig von Süden und einen Klettersteig
von Norden zu erreichen ist. Gern besucht wird ebenfalls das Sonneck,
das ebenfalls von Norden nach Süden oder umgekehrt überschritten
werden kann. Der Zettenkaiser ist wegen seiner
schönen plattigen Ostwand insbesondere bei Kletterern beliebt, kann
aber auch von geübten Wanderern erstiegen werden. Eine Besteigung
des Treffauers ist eine lohnende Unternehmung,
nicht nur wegen der umfassenden Aussicht vom dritthöchsten Kaisergipfel.
Stützpunkte
Der wichtigste Stützpunkt im westlichen Kaiser ist die Kaindlhütte
(1293 m, privat) im Gebiet der Steinbergalm, nördlich des Zettenkaisers.
Sie ist der günstigste Ausgangspunkt für die Besteigung von Zettenkaiser
und Scheffauer. Die gemütliche Hütte
bietet schöne Zimmer mit Federbetten und sehr gutes Essen (reichhaltiges
Frühstück mit Müsli, es werden vorwiegend Zutaten aus biologischen
Anbau verarbeitet). Zur Kaindlhütte kann man von Kufstein
über den bezeichneten Weg 814 aufsteigen (800 Hm, 2,5 Stunden). Bis
zum Brentenjoch kann man den Aufstieg mit dem Kaiserlift von Kufstein/Sparchen
abkürzen (fährt erst ab 9:00).
Schöner und etwas kürzer ist der Anstieg vom Hintersteiner
See im Süden. Mit dem Auto fährt man von Scheffau bis zum Parkplatz
in Bichl direkt am östlichsten Zipfels des Sees. Von dort auf dem
bezeichneten Steig zur Walleralm (1050 m) und weiter über das Hochegg
(1470 m) zur Kaindlhütte. 600 Hm Aufstieg und 170 Hm Abstieg zur Hütte,
ca. 1:45 Stunden. Mit dem Bus kann man nur bis Scheffau
fahren und muß eine knappe Stunde mehr einkalkulieren.
Für die Besteigung des Sonnecks von Norden
ist das Anton-Karg-Haus (Hinterbärenbad) der geeignete Stützpunkt.
Talorte, Verkehrsanbindung
Kufstein hat zwar den großen Vorteil, daß
es mit der Bahn hervorragend an München angebunden ist, leider liegt
es tief im Inntal (490 m). Die Ausgangsorte auf der Südseite liegen
höher, sind aber nur mit nicht allzu häufig verkehrenden Bussen
(Scheffau) und z.T. gar nicht mit öffentlichen
Verkehrsmitteln (Hintersteiner See) zu erreichen.
Scheffauer (2111 m)
Der
Scheffauer Kaiser ist nach dem Zettenkaiser der zweite Gipfel in der Kette
des Wilden Kaisers von Westen. Das Bild - aufgenommen vom Anstieg zum Treffauer,
also von Südosten - zeigt des Gratverlauf des westlichen Kaisers etwa
vom Scheffauer über den Wiesberg bis zum Aufschwung der Kopfkraxn.
Der Scheffauer kann von Norden über einen schönen Klettersteig
(Widauersteig) aus dem Friedhof - einem Geröllkar unter der Nordwand
- erreicht werden. Zum Friedhof gelangt man von Kufstein über Brentenjoch
und Kaindlhütte. Der lange Anstieg von Kufstein zum Brentenjoch läßt
sich durch Benutzung der Seilbahn (Kaiserlift)
von Kufstein zum Brentenjoch abkürzen. Von dort ca. 3 Stunden bis
zum Gipfel. Der Widauersteig ist ein Klettersteig mittlerer Schwierigkeit,
mit einer recht ausgesetzten drahtseilgesicherten Querung im unteren Teil.
Dann folgt anregende Kletterei (I) ohne Versicherungen durch die Schlucht,
die zwischen dem Scheffauer und dem westlichen Hackenkopf herunterzieht.
Vom Sattel einfach in wenigen Minuten zum Gipfel.
Von Süden (Scheffau) führt ein einfacher Weg über Steiner-Nieder-
und Hochalm auf den Scheffauer Kaiser. Die Kombination beider Anstieg ergibt
eine schöne Überschreitung, am besten in der Richtung von Norden
nach Süden durchzuführen.
Eine äußerst lohnende Tour mit alpinem Charakter für
erfahrene Bergsteiger ist die Gratüberschreitung vom Scheffauer Kaiser
über Hackenköpfe und Wiesberg zum Sonneck.
Kurze Kletterstellen (I - II), ansonsten Gehgelände, nicht markiert,
aber nicht allzu schwierig zu finden, häufig begangen (Rosenheimer
Internet Bergführer).
Anfahrt: Bahn bis Kufstein, bei Abstieg
nach Süden (Scheffau oder über
am Hintersteiner See entlang und die Steinerne Stiege zur Bundesstraße)
Bus oder notfalls mit Anhalter zurück nach Kufstein, da der Bus nur
bis gegen 18:00 verkehrt.
Zettenkaiser (1968 m)
Der
Zettenkaiser ist der westlichste Gipfel des Wilden Kaisers. Wegen seiner
plattigen Ostwand (Bild) ist er bei Kletterern sehr beliebt, die Alte
Ostwand ist der klassische Anstieg im vierten Grad im Kaisergebirge.
Die Route hat durch zahlreiche Sägeaktionen aus Protest gegen Sanierungen
trauige Bekanntheit erlangt. Kürzlich wurde sie wieder mit Bohrhaken
saniert (Stände und wichtige Zwischenhaken), hoffentlich diesmal auf
Dauer. Aber auch für geübte Wanderer ist der Zettenkaiser auf
dem Riegensteig zu ersteigen. Von der Kaindlhütte auf dem bezeichneten
Steig hinauf zum Großen Friedhof dem großen Kar nördlich
des Zettenkaisers. Unter der eindrucksvollen Ostwand (Bild) quert man an
den rechten Felsen hinüber zu einem grasigen Rücken, der den
Großen vom Kleinen Friedhof trennt. Den Kleinen Friedhof auf Spuren
zum westlichen Begrenzungsrücken queren und hinauf zu einem Sattel.
Von dort auf den Westgrat (rot markiert) und über diesen zum Gipfel
(Stellen I).
Beim Abstieg sollte man sich nicht verleiten lassen, zu früh auf
den Steigspuren vom Grat nach rechts (Norden) in die Nordflanke auszuqueren.
Der Steig über die Nordkante (verwaschene rote Markierungen) direkt
hinab zum Kleinen Friedhof ist deutlich schwieriger als der Riegensteig
(mehrere Stellen II, sehr ausgesetzt).
Von
Kufstein als Tagestour sehr lang, kürzer bei Auffahrt mit Kaiserlift
zum Brentenjoch. Ansonsten mit Übernachtung auf der Kaindlhütte.
Bei Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel empfiehlt sich die Überschreitung
von Süden nach Norden. Am Vormittag gibt es günstige Busanschlüsse
von Kufstein nach Scheffau. Abstieg
nach
Kufstein, dort gute Verbindung
nach München. Gesamtgehzeit Scheffau - Kaindlhütte - Zettenkaiser
- Kaindlhütte - Kufstein ca. 8-9 Stunden.
Zettenkaiser-Ostwand (IV)
Ein
paar Anmerkungen zur Zettenkaiser - Ostwand: Begehung am 29.6.2001 nach
der jüngsten Sanierung. Ein Topo ist im AVF Kaiser abgedruckt. Eine
schöne Route im IV. Grad. 40m-Wandl und die drei SL in der Gipfelwand
sind etwa gleich schwierig (IV - IV+). Der Rest einfacher, der Vorbau z.T.
jedoch wegen splittrigen Gesteins heikel. Haken aus dem Gedächtnis
am Gipfel notiert, es waren auf keinen Fall weniger, evtl. 1-2 mehr. Alle
Stände mit 2 Bohrhaken (Bühler), Zwischenhaken z.T. gebohrt,
zusätzliche Sicherungsmöglichkeiten für Keile und Schlingen
gegeben. Das Bild zeigt die Kaindlnadel zwischen Zettenkaiser und Scheffauer
aus der Ostwand.
Einstieg
Der Einstieg ist links des Felssporns, der tief in Kar herunterzieht
auf ca. 1650 m. Im Bild oben etwa an der rechten unteren Ecke des Schneefelds
an der Licht-Schatten-Grenze. Ca. 1 Stunde von der Kaindlhütte
1.-3. SL: Vorbau
Leicht links hinauf (I-II) auf die von der Grübler-Scharte herabziehende
Schlucht zu. Auf ca. 1700 nahe der Kante über Schlucht haben wir einen
NH vor einer etwas heiklen kleinsplittrigen Stelle gefunden. Dort angeseilt
und Stand gemacht. Ca 15 m höher kommt der erste neue Stand (2 BH).
Den nächsten Stand im Vorbau haben wir nicht gefunden und an einem
Block
Stand gemacht. Wir müssen zu weit links geklettert sein. Der Stand
exisitiert nach Auskunft anderer Kletterer. Dann Stand am Fuß des
40 m Wandls (2 BH), ca. 1780 m. Bis dort 2 SL II-III (+ 50 m ungesichert
+ 15 vom ersten NH zum ersten richtigen Stand).
4. SL: Das 40m-Wandl
Am 40m-Wandl haben wir den Weiterweg nicht direkt gefunden. Erst wollten
in das Rißsystem im rechten Teil der Wand einsteigen. Also vom Stand
leicht recht rauf. Dann hat eine andere Seilschaft versucht direkt vom
Stand hoch zu gehen (Verhauerhaken). Schließlich fanden wir heraus,
daß man vom Stand 8 m nach links muß (dort alter Stand mit
NH) und dann hoch. Mir ist
unbegreiflich, warum bei der Sanierung der Route der Stand vor dem
Wandl nicht direkt unter den Riß gesetzt wurde, in dem es weitergeht.
Das ganze 40m Wandl eine SL 40 m (ca. 3 BH, 1 NH). Von dort an ist der
weitere Routenverlauf offensichtlich.
5.-6. SL: Rinnen
5. und 6. SL: 2 SL durch Rinnen, II-III, 1.SL 1 BH, 2. SL, 1 NH,
einfach.
7.-10. SL: Gipfelwand
Sobald man jetzt in die Gipfelwand rausquert, wird es sehr luftig.
7. SL: Vom Stand nach rechts und rauf zur Nische. Nicht einfach
(IV), nur 1 BH und 1 NH, zusätzliche Sicherung an Felsköpfen
möglich. Stand in der schon von unten weithin sichtbaren Nische (siehe
auch das Bild oben).
8. SL: Links aus der Höhle raus, Querung (leicht hoch,
nicht runter, wie manchmal in Führern steht) gut mit 1 NH, 1 BH gesichert
(IV). Noch 2 BH bis zum nächsten Stand (kurze Länge 15-20 m).
9. SL: Vom Stand nach rechts, bis zu dem rechten Riß (nicht
zum linken Riß). Schlüsselstelle dort, wo der Riß sich
gabelt (IV+). Läßt sich aber gut ausspreizen und dann durch
einen Griff um die rechte Kante überlisten. 1 BH an der Schlüsselstelle,
3 NH vorher.
10. SL: Letzte Seillänge zum Gipfel kurz, einfach (I-II),
keine ZH.
Abstieg
Entweder über den Riegensteig (s.o. einfachster Abstieg) oder schneller
über die Nordkante. Der Weg in die Nordkante verläßt bald
den Grat nach Norden (schwache Markierungen) und es geht recht steil über
Schrofen mit einigen Kletterstellen (II, einzelne Haken) hinunter.
Sonneck (2261 m)
Das
Sonneck fällt mit einer imposanten Steilwand in das zwischen ihm und
dem Treffauer eingelagerte Schneekar ab (Bild). Man sollte sich durch diesen
Anblick nicht abschrecken lassen. Das Sonneck ist einer der am einfachsten
zu erreichenden Gipfel des Wilden Kaisers. Es bietet eine hervorragende
Aussicht auf den gesamten Haltstock, insbesondere kann der Verlauf des
Kaiserschützensteigs
komplett eingesehen werden. Von Süden (Scheffau) ist der Gipfel auf
dem einfachen, gut markierten, aber langen Steig über Kaiseralm und
Kaiserhochalm zu erreichen (ca. 3,5 h). Ein kurzer drahtseilgesicherter
Abstieg in die Scharte östlich der Kopfkraxen (im Bild ganz links)
ist die einzige nennenswerte Schwierigkeit kurz vor dem Gipfel. Von Norden
(Hinterbärenbad) führt der schöne Güttlersteig auf
das Sonneck (ca. 3,5 h). Dort muß man bis in den Frühsommer
hinein allerdings mit einem steilen Schneefeld im Gamskar rechnen. Ansonsten
bietet auch dieser Weg keine nennenswerte Schwierigkeiten. Die Kombination
beider Anstiege ergibt eine interessante Überschreitung des Wilden
Kaisers. Startet man von Süden, bietet es sich an, in Hinterbärenbad
zu nächtigen und am nächsten Tag von dort eine weitere Tour anzuschließen
(z.B. den Kaiserschützensteig
auf die Ellmauer Halt.)
Bei
Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel empfiehlt sich die Überschreitung
von Süden nach Norden. Am Vormittag gibt es günstige Busanschlüsse
von Kufstein nach Scheffau. Abstieg
von Hinterbärenbad nach
Kufstein
(ca. 2 h), dort gute Verbindung nach München. Gesamtgehzeit Scheffau
- Sonneck - Kufstein ca. 8-9 Stunden.
Treffauer (2304 m)
Nähert man sich dem Kaisergebirge von Süden über die Bundesstraße
von Kufstein nach St. Johann fällt er sofort ins Auge. Aus der gleichmäßig
aufgebauten Bergkette vom Scheffauer bis zum Sonneck drängt sich ein
mächtiges Bollwerk weit nach Süden vor, das den Blick in den
zentralen Kaiser verdeckt. Der höchste Punkt dieses Gebirgsstockes
ist der Treffauer Kaiser, mit 2304 m nach Ellmauer Halt und Ackerlspitze
der dritthöchste Gipfel des Kaisergebirges. Er ist kaum als solcher
zu erkennen, aus mancher Perspektive erscheint der Tuxegg (2226 m) oder
der vorgelagerte Gratkopf (2252 m) des Treffauers höher. Dies alles
trägt dazu bei, daß der Treffauer sich nicht gerade besonderer
Beliebtheit bei den Bergsteigern erfreut. Während sich Karawanen von
der Gruttenhöhe auf den Weg zur Ellmauer Halt machen, findet nur einzelne
Individualisten den Weg auf den Treffauer. Der Weg ist durchaus lohnend,
nicht sonderlich schwierig und die Aussicht vom Treffauer steht derjenigen
von der Ellmauer Halt kaum nach.
Für
diejenigen, die mit dem Bus anreisen, ist Scheffau (752 m) der Ausgangspunkt.
Autofahrer können bis zum Parkplatz beim Jägerwirt auf 900 m
hinauffahren. Von dort gibt es verschiedene Möglichkeiten, um zum
Eingang des zwischen Sonneck und Treffauer eingelagerten Schneekars zu
gelangen, wo der eigentliche Gipfelsturm beginnt. Am schönsten ist
der Weg über die Wegscheid Niederalm und Kaiseralm zur schön
gelegenen Kaiser Hochalm (1417 m, 1:30 Stunden). Von führt der Weg
an der Südwand des Sonnensteins entlang auf eine Graskuppe (1585 m),
die einen hervorragenden Überblick über den weiteren Wegverlauf
bietet. Ein kurzer Abstieg zu einem imposanten Wasserfall, der aus dem
Gestein interessante Formen herausmodelliert hat. Man sollte die Möglichkeit
nutzen, die Trinkflaschen aufzufüllen, der weitere Aufstieg ist noch
recht lang. Nun geht es recht steil hinauf zum Beginn des Schneekars empor
(1 Stunde). Hierin gelangt man auch von der Gruttenhütte über
den Wilder-Kaiser-Steig in ca. 1:30 Stunden (Das Bild zeigt das Massiv
von Tuxegg und Treffauer im ersten Sonnenlicht beim Aufbruch von der Gruttenhütte).
Die mächtige Steilwand in der Westflanke des Treffauer unterhalb
des Kars in der Multer wird durch eine z.T. etwas ausgesetzte Querung aus
dem Schneekar überlistet. Kurze ausgesetzte Kletterstellen erfordern
etwas Konzentration. Bald hat man die grasig, schrofige Flanke nördlich
des Hochkars in der Multer erreicht, in der man auf Steigspuren aufsteigt.
Bald erreicht man die grasige Kuppe (2252 m) am Beginn des Nordwestgrats.
Man folgt dem Grat einige Meter und weicht dann in die brüchige Südwestflanke
links aus und erreicht - immer einige Meter unter der Gratschneide kletternd
- nach 20 Minuten den Gipfel. Diese letzten Meter (I) sind der schwierigste
Teil der Tour. Vom Schneekar bis zum Gipfel ca. 1:30 Stunden.
Für
die Mühe des Aufstiegs wird man durch eine umfassende Aussicht reichlich
belohnt. Die gesamte westliche Kette des Wilden Kaisers vom Zettenkaiser
über Scheffauer, Hackenköpfe und Wiesberg bis zum Sonneck liegt
unter einem. Die Bilder vom Scheffauer und vom
Sonneck
wurden vom Treffauergipfel aufgenommen. Ein weiterer Blickfang ist das
tiefblaue Auge des Hintersteiner Sees, 1500 Meter unter uns. Direkt gegenüber
die mächtige Ellmauer Halt,
die den Treffauer noch um 40 Meter überragt. Der Wegverlauf des Kaiserschützensteigs
durch die Westflanke des Haltstockes läßt sich gut verfolgen.
Das Bild zeigt im Vordergrund Sonneck und Kleinkaiserl, im Hintergrund
den Zahmen Kaiser. Die Aussicht von der Kuppe am Beginn des Grates ist
übrigens kaum weniger gut. Wer sich die Gratüberschreitung nicht
zutraut, dem entgeht - was die Aussicht betrifft - kaum etwas.
Abstieg: Bis zum Wasserfall westlich des Schneekars muß
man auf dem Aufstiegsweg absteigen, denn der Übergang zum Tuxegg weist
kurze Kletterstellen des III. Grades auf. Beim Abstieg kann man die Tiefblicke
auf Scheffauer und Sonneck noch einmal genießen. Dort kann man zwischen
dem direktesten Abstieg nach Scheffau über Wegscheid Hoch- und Niederalm
und der Aufstiegsroute wählen. Oder man geht gemütlich auf dem
Wilder-Kaiser-Weg zur Gruttenhütte (ca. 270 Höhenmeter Gegensteigung).
Die Route auf den Treffauer ist bezeichnet und durchgehend rot markiert.
Insbesondere in der Querung aus dem Schneekar und am Gipfelgrat sind kurze
Kletterstellen des I. Grades zu überwinden, die allerdings teilweise
etwas ausgesetzt sind, ansonsten reines Gehgelände. Die Tour erfordert
jedoch eine gutes Kondition für längeres konzentriertes Steigen
im steilen Gras- und Schrofengelände. Die genannten Almen sind nicht
bewirtschaftet, aber man findet dort und am Wasserfall ausreichend Wasser
für die lange Tour. Früher Aufbruch ist im Hochsommer besonders
ratsam, damit man den Aufstieg hinter sich bringen kann, solange die Westflanke
noch im Schatten liegt. Ansonsten könnte es eine sehr schweißtreibende
Angelegenheit.
Gesamtgehzeiten: Von Scheffau zum Treffauer 1450 m + ca. 100
m Gegensteigung (4 Stunden, im Abstieg 3-3:30). Von der Gruttenhütte
685 m + ca. 270 m Gegensteigung (gut 3 Stunden).
Anfahrt: Bahn bis Kufstein, mit dem
Bus weiter nach Scheffau. Bei Abstieg
nach Scheffau Bus oder notfalls Anhalter zurück nach Kufstein, da
der Bus nur bis gegen 18:00 verkehrt. Die Gruttenhütte, die man ggf.
als Stützpunkt nimmt, ist am schnellsten von Ellmau
(Bus) zu erreichen. Autofahrer können bis zur Wochenbrunner Alm (1085
m) fahren.