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Risserkogel (1826 m)

Der Risserkogel ist der zweithöchste Gipfel der Tegernseer Berge (nach der Halserspitze im Blaubergkamm) und auf verschiedenen Anstiegen von allen Seiten zu erreichen. Da gute Busverbindungen von Tegernsee zu den Ausgangspunkten bestehen, kann man die Anstiege zu interessanten Überschreitungen kombinieren. Von ganz besonderem landschaftlichen Reiz ist die Überschreitung vom Rottach- zum Weißachtal über Sieblialm, Riederecksattel, Risserkogel und Setzberg. Direkt nördlich des Risserkogels liegt der Plankenstein, ein fast reiner Kletterberg (Normalweg II, sehr abgegriffen). Von Westen und Osten zeigen sich die beiden Gipfel als ungleiches Gespann, der rundliche Latschenberg des Risserkogels neben dem scharf geschnittenen Kalkriff des Plankensteins (Im obigen Bild aufgenommen von der Bodenschneid oder weiteres Bild von der Rotwand).
Von Kreuth oder Wildbad Kreuth kann man den Gipfel über das Grubereck auch im Winter ersteigen. Die Gegend um den Riederecksattel und insbesondere die steilen Nordhänge der Schneeböden sind dagegen sehr lawinengefährdet, dort haben sich schon mehrfach tödliche Lawinenunfälle (1954, 1998) ereignet. Von einer Winterbegehung wird abgeraten.

Zugang von Westen aus dem Weißachtal

Vom Wallberghaus im Sattel zwischen Wallberg und Setzberg führt eine interessante und aussichtsreiche Gratwanderung über das Grubereck zum Risserkogel. Bei Anreise mit dem Bus erreicht man das Wallberghaus (1507 m) von der Talstation der Wallbergbahn (774 m). Mit dem Auto kann man auf der Wallberg-Mautstraße bis zum Wirtshaus Wallbergmoos (1113 m) im Scharlinger Moos hinauffahren und den Anstieg zum Wallberghaus damit verkürzen. Von der Talstation der Wallbergbahn geht man auf dem breiten Forstweg (auch für MTB geeignet) in 1,5 Stunden bequem hinauf zum Wallberghaus.
Risserkogel und Plankenstein von Westen [Zum Vergrößern anklicken9Vom Wallberghaus kann man den Setzberg östlich umgehen oder überschreiten, dann geht es stets auf dem Grat ("Auf der Wurz", Alpenlehrpfad) zunächst nach Süden bis zum Grubereck und dann nach Osten auf den Risserkogel (ca. 2,5 h vom Scharlinger Moos, 3 h von der Talstation der Wallbergbahn). Der aussichtsreiche Weg bietet wechselnde Blicke auf den Risserkogel und den Plankenstein (Bild). Der Weg ist einfach, lediglich auf dem letzten Stück über den Westgrat auf den Gipfel ein oder zwei felsige Stellen (sogar mit Drahtseil).
Das Grubereck erreicht man auch von Westen (Kreuth) oder Süden (Wildbad Kreuth) auf bezeichneten Wegen. Der südseitige Anstieg ist der übliche Winteranstieg mit Skiern oder Schneeschuhen (s.u.) und wird recht früh schneefrei.

Zugang von Osten aus dem Rottachtal

Plankenstein und Risserkogel vom Riederecksattel [Zum Vergrößern anklicken]Von Osten führt ein schöner Weg zum Riederecksattel und weiter über den Ostgrat oder über den Plankensteinsattel zum Gipfel des Risserkogels. Ausgangspunkt ist der Bushalt Kistenwinterstube / Hufnagelstube an der Mautstraße von Rottach zur Valepp (ebenfalls großer Parkplatz). Man geht die Forststraße hoch, bis links eine Abzweigung kommt (ausgeschildert). Weiter über einen Forstweg bis zur Siebli-Alm - dort oft frische Milch und andere Getränke zur Selbstbedienung. Weiter Richtung Süden den steiler werdenden Weg hinauf zum Riederecksattel (1500 m). Der Weg ist praktisch immer etwas matschig, also nicht unbedingt nach ergiebigen Regenfällen zu empfehlen. Kurz bevor man den Riederecksattel erreicht hat, kommt der Plankenstein langsam in den Blick. Schritt für Schritt wird die Aussicht besser. Der Riederecksattel bietet eine der schönsten Aussichten in den Bayerischen Voralpen: Die kühnen Zacken des Plankensteins neben dem behäbigen Risserkogel, tief unten der kleine Riederecksee (Bild). Im Vordergrund das Marterl als Erinnerung an ein Lawinenunglück, bei dem 1951 Mitglieder und Freunde der Familie Hettlage zu Tode kamen.
Vom Riederecksattel quert man fast ohne Höhenunterschied in der Schneeböden genannten Mulde nach Westen. Sobald man den ersten markanten Latschenriegel erreicht hat, kann man über den steilen Hang den Ostgrat des Risserkogel erreichen und in wenigen Minuten den Gipfel. Man kann auch weiter bis zum Plankensteinsattel (1692 m) direkt unter der eindrucksvollen Plankensteinnadel queren und von dort über den steilen, stellenweise versicherten Steig zum Westgrat und links zum Gipfel steigen. [12.5.2001]

Zugang von Süden (üblicher Winterzustieg zum Grubereck)

Der Risserkogel kann auch von Süden erreicht werden. Die Tour ist bis zum Grubereck (vgl. unten) eine recht beliebte Skitour und auch für Schneeschuhgänger zu empfehlen. Ausgangspunkt ist Schanz bei Wildbad Kreuth (wo sich die B 307 nach Westen wendet, Bushalt, Parkplatz, mit dem Auto kann man auch noch ein Stück Richtung Schwaiger Alm fahren, Parkplatz vor Beginn des Fahrverbots). Auf der flachen Forststraße in die Langen Au an der Schwaiger Alm vorbei bis links ein Karrenweg abzweigt (Wegweiser: Ableitenalm, Risserkogel). Bald darauf zweigt wiederum links ein Steig ab (Wegweiser). Auf dem Steig durch dichten Wald hinauf zur Scheuerer Alm (1050 m). Weiter im nun lichteren Wald in nordöstlicher Richtung im deutlichen Abstand zum tiefen Ableitengraben zur Ableiten Alm (1454 m). Von dort über die nur noch mit wenigen Bäumen bestandenen Hänge hinauf zum Grat zwischen Grubereck und Risserkogel. Dort öffnet sich der Blick in alle Richtungen, besonders markant auch aus dieser Perspektive das Paar von Risserkogel und Plankestein (im Bild).
Der Grat zum Risserkogel ist bei Schneelage nicht einfach zu begehen, eine ausgesetzte Stelle kann ausgesprochen gefährlich sein (Hinweisschild). Daher sollte man sich im Winter mit der Begehung des Gruberecks (1664 m), das man in wenigen Minuten über den breiten Rücken in westlicher Richtung erreicht, begnügen (ca. 3 Std.).
Die Südhänge des Risserkogel sind teilweise knapp über 30 Grad steil und daher nicht lawinensicher. Insbesondere im offenen Gelände oberhalb der Ableiten Alm ist entsprechende Vorsicht geboten. Wegen der südseitigen Ausrichtung findet man auch im Hochwinter nach einigen Tagen starker Sonneneinstrahlung oft schon Firnverhältnisse. Im Frühling apern die Hänge schnell aus. [6.1.2002, 2.12.2006]
Blick vom Risserkogel auf die Südwand des Plankenstein [Zum Vergrößern anklicken]Der Gipfel des Risserkogel ist der perfekte Logenplatz, um bequem die Kletterer in der Südwand des Plankensteins zu beobachten. Auch die Aussicht auf das gesamte Mangfallgebirge, den Tegernsee und darüber hinaus ist sehenswert. Auf dem Bild erkennt man die Südseite des Plankensteins, von der Nadel ganz links bis zu den Ostgrattürmen ganz rechts. Dahinter der Wallberg und ganz links ist ein Zipfel des Tegernsees zu erkennen.
Plankenstein von Süden vom Risserkogel [Zum Vergößern anklicken]Das gleiche Bild im Hochwinter aufgenommen. Die Mulde zwischen Plankenstein und Risserkogel im Schatten, dort finden sich die lawinengefährdeten Schneeböden, die man im Winter tunlichst meiden sollte.
Plankenstein vom Risserkogel (2.12.2006) [Zum Vergrößern anklicken]Die gleiche Ansicht im schneearmen Winter 2006 (aufgenommen am 2.12.2006).


Gehzeiten:

Karte: Topographische Karte - Tegernsee, Schliersee - 1:25.000 des Bayerischen Landesvermessungsamts
Buch: Demmel/Schneider, Bayerische Alpen, Skitouren, Rother, Nr. 13
Anfahrt mit der Bahn nach Tegernsee und von dort mit dem Bus zur Haltestelle Wallberg, Kreuth, Wildbad Kreuth (Weißachtal) oder Kistenwinterstube/Hufnagelstube (Rottachtal).