Die
Schlierseer Berge sind der Teil des Mangfallgebirges rund um den Schlier-
und Spitzingsee. Die höheren Berge sind südlich des Schliersees
zwischen der Weißen Valepp und der Leitzach zu finden, darunter die
berühmte Rotwand, mit 1884 m der höchste
Berg der gesamten Gruppe. In der linken Bildhälfte (aufgenommen vom
Schönfeldjoch)
erkennt man die Rotwand, in der rechten den breiten
Latschenrücken des Hochmiesings,
davor die langgestreckte Maroldschneid und die Auerspitz.
Das Gebiet zwischen Tegern- und Schliersee ist dagegen eher für einfache
Bergwanderungen geeignet (Baumgartenschneid,
Gindelalmschneid, Neureut). An den Ruchenköpfen
unweit der Rotwand bieten sich zahllose Klettermöglichkeiten aller
Schwierigkeitsgrade. Das Gebiet um Spitzingsee und Rotwand ist oft überlaufen,
während auf der Nord- und Ostseite (z.B. durch das Aurachtal auf die
Aiplspitz
oder Geitau zum Soinsee) etwas ruhiger ist. Auch in den Schlierseer Bergen
gibt es zahlreiche Touren, die auch während des Winters
durchgeführt werden können (Brecherspitze, Bodenschneid, Baumgartenschneid,
Rotwand, Hochmiesing).
Die
Brecherspitze ist ein markanter Gipfel zwischen Schliersee und Spitzingsee,
der auf mehreren Wegen leicht erstiegen werden kann und sich entsprechender
Beliebtheit erfreut. Am schnellsten und einfachsten kann der Gipfel vom
Spitzingsattel erreicht werden (1100 m). Von dort bis zur Oberen Firstalm
folgt man der Forststraße in Richtung Westen. Weiter geht es entlang
des Skiliftes zum Vorgipfel (1600 m) und über den Westgrat zum Hauptgipfel
(insgesamt ca. 1,5 - 2 h). Das Bild zeigt den Hauptgipfel vom Vorgipfel,
im Vordergrund rechts der Westgrat, links der Nordgrat. Der Wanderung über
die ganzjährig geöffnete Firstalm zur Brecherspitze ist auch
im Winter eine beliebte Tour. Bis zum Vorgipfel ist der Weg auch bei Schneelage
völlig unproblematisch, der Übergang über den Westgrat zum
Hauptgipfel erfordert je nach Schneelage etwas Vorsicht oder kann sogar
gänzlich ungangbar sein. Der Verzicht auf den Hauptgipfel fällt
jedoch leicht, da man schon vom Vorgipfel eine großartige Rundumsicht
genießen kann.
Vom
Gipfel bietet sich eine prachtvolle Aussicht über das Alpenvorland
im Norden, das gesamte Spitzingseegebiet und darüber hinaus nach Süden.
Auf dem Bild sind Taubenstein und Rotwand erkennbar (von links).
Lohnend
ist auch die direkte Besteigung von Neuhaus über die Ankelalm
(1311 m) und die Umrundung des Kessels. Vom Bahnhof Neuhaus den
Markierungen folgen, durch den Ort Richtung Süden dann auf der
Forststraße gemütlich hinauf bis zur Ankelalm (1311 m) im
Kessel unter der Brecherspitze. Von der Alm nach links und über
den
Kamm, am Ende etwas steiler über Felsen zum Gipfel (2 Std. vom
Bahnhof). Über den Grat (einige Stellen etwas ausgesetzt
mit Drahtseilen) Richtung Vorgipfel. Weiter rund um den Kessel Richtung
Osten weiter,
an der Kapelle vorbei und wieder etwas steiler runter in den Kessel zur
Ankelalm (1,5 Std.). Dort kann man sich bei einem Weißbier oder
einer Buttermilch stärken, bevor man den gemütlichen Abstieg
nach Neuhaus in Angriff nimmt (45 Minuten). Insgesamt eine schöne
aussichtsreiche Runde. [15.5.2005]
Die
Bodenschneid bildet einen langen Kamm (eine Gipfelschneid), der sich von
Nordwesten nach Südosten erstreckt. Sie ist aus allen Richtungen (Schliersee,
Spitzingsattel, Rottachtal) auf einfachen Wegen im Sommer und im Winter
zu erreichen. Die verschiedenen Anstiege lassen sich zu Überschreitungen
oder Rundtouren kombinieren. Im Winter ist sie auch ein beliebtes Ziel
der Skitourengänger. Das Bild zeigt die Bodenschneid von der Oberen
Firstalm, der Hauptgipfel ist ganz rechts zu erkennen.
Aiplspitz
und Jägerkamp liegen im nördlichen Spitzingseegebiet, wo es noch
etwas ruhiger ist als rund um die Rotwand. Die Aiplspitz ist eine formschöne
Felspyramide (besonders von Westen, siehe Bild), deren Grate anregende
einfache Kletterei (I) bieten. Sie kann von allen Seiten erreicht werden
und ermöglicht bei der Anreise mit der Bahn zahlreiche interessante
Überschreitungen.
Anfahrt:
Mit der Bayerischen Oberlandbahn Fischbachau,
Haltepunkt Hammer, oder Geitau, Abstieg
vom Jägerkamp nach Fischhausen/Neuhaus
möglich.
Die Baumgartenschneid ist der
höchste Berg zwischen Tegernsee und Schliersee, der Hausberg von Ludwig
Thoma, der an seinem Südhang ein Haus hatte. Die Baumgartenschneid
zählt zu den Schlierseer Bergen wird aber am besten direkt von Tegernsee
(Bahnhof) angegangen. Eine schöne einfache Wanderung, auch im Winter
meist möglich und kaum lawinengefährdet.
Recht kurz (3,5 - 4 Stunden Gehzeit), daher auch noch für Kurzentschlossene.
Schöne Aussicht auf die umliegenden Berge, den Tegernsee, den Wendelstein,
ins Karwendel, ins Alpenvorland bis München.
Im Bild: Erst auf den letzten Metern
auf dem Westrücken zum Gipfel verläßt man den Wald.
Vom Bahnhof Tegernsee auf verschiedenen, gut beschilderten Wegen zum Wirtshaus Riederstein
am Galaun (1060 m), z.B. über Alpbachtal und Auerbauer (dorthin
auch von Rottach-Egern, Schwaighof, für Bahnfahrer weniger interessant).
Weiter über den Kreuzweg mit Stufen hinauf zum Riederstein
mit der Kapelle (1207 m, 1 Stunde von Tegernsee). Wenige Schritte zurück,
dann weiter im Wald über den Rücken zum Rohrkopf (1315 m) und
in östlicher Richtung über den Rücken zum kreuzgeschmückten
Gipfel (45 Minuten, der höchste Punkt liegt einige Meter weiter östlich,
unschwer zu erreichen und freiere Sicht). Der Weg verläuft im Wald bzw. auf einem Rücken
und ist kaum lawinengefährdet.
Abstieg auf dem gleichen Weg oder über Baumgartenalm (1368
m, Bild) und Alpbachtal. Vom Gipfel bei Schneelage am besten nicht auf dem Sommerweg
durch die Nordostflanke (oft eingeweht), sondern direkt auf dem Nordrücken
(meist freigeblasen) hinunter zur Baumgartenalm (schöner geschützter
Brotzeitplatz). Kurz auf einem Rücken weiter in nordöstlicher
Richtung, dann recht steil im Wald hinab zum Sagfleckl (1154 m, Unterstand).
Auf Forstwegen hinunter ins Alpbachtal und durch dieses nach Tegernsee
(1,5 Stunden). Je nach Lawinenlage Vorsicht am Gipfelhang, wie beschrieben
am besten auf dem Nordrücken bleiben. [12.2.2000, 23.11.2002, 3.1.2009]
Die
Ruchenköpfe (im Bild von der Rotwand) sind
ein berühmter Kletterberg der Bayerischen Voralpen. Es gibt zwei Anstiege,
die keine Kletterei erfordern, aber weder bezeichnet noch markiert sind.
Wanderer verirren sich daher selten auf die Ruchenköpfe, während
an schöne Tagen zahlreiche Kletterer die Routen an der Süd- und
Westwand bevölkern. Die berühmtesten Genußtouren sind der
Dülfer- (IV+) und der Münchner Riß (III+). Detaillierte
Beschreibung hier.