Steinmandl.de | Bayerische Voralpen | Bilder | Diashow

Bayerische Voralpen - Schlierseer Berge

Überblick - Brecherspitze - Bodenschneid - Rotwand und Hochmiesing - Aiplspitze und Jägerkamp - Baumgartenschneid und Riederstein - Ruchenköpfe

Überblick

Die Schlierseer Berge sind der Teil des Mangfallgebirges rund um den Schlier- und Spitzingsee. Die höheren Berge sind südlich des Schliersees zwischen der Weißen Valepp und der Leitzach zu finden, darunter die berühmte Rotwand, mit 1884 m der höchste Berg der gesamten Gruppe. In der linken Bildhälfte (aufgenommen vom Schönfeldjoch) erkennt man die Rotwand, in der rechten den breiten Latschenrücken des Hochmiesings, davor die langgestreckte Maroldschneid und die Auerspitz. Das Gebiet zwischen Tegern- und Schliersee ist dagegen eher für einfache Bergwanderungen geeignet (Baumgartenschneid, Gindelalmschneid, Neureut). An den Ruchenköpfen unweit der Rotwand bieten sich zahllose Klettermöglichkeiten aller Schwierigkeitsgrade. Das Gebiet um Spitzingsee und Rotwand ist oft überlaufen, während auf der Nord- und Ostseite (z.B. durch das Aurachtal auf die Aiplspitz oder Geitau zum Soinsee) etwas ruhiger ist. Auch in den Schlierseer Bergen gibt es zahlreiche Touren, die auch während des Winters durchgeführt werden können (Brecherspitze, Bodenschneid, Baumgartenschneid, Rotwand, Hochmiesing).
Karte: Bay. Landesvermessungsamt: UK 2, 1:25.000, Tegernsee/Schliersee
Das Gebiet ist durch die beiden Linien der Bayerischen Oberlandbahn nach Bayrischzell und Tegernsee, sowie die Buslinien zur Valepp und zum Spitzingsee gut erschlossen.

Brecherspitze (1683 m)

BrecherspitzeDie Brecherspitze ist ein markanter Gipfel zwischen Schliersee und Spitzingsee, der auf mehreren Wegen leicht erstiegen werden kann und sich entsprechender Beliebtheit erfreut. Am schnellsten und einfachsten kann der Gipfel vom Spitzingsattel erreicht werden (1100 m). Von dort bis zur Oberen Firstalm folgt man der Forststraße in Richtung Westen. Weiter geht es entlang des Skiliftes zum Vorgipfel (1600 m) und über den Westgrat zum Hauptgipfel (insgesamt ca. 1,5 - 2 h). Das Bild zeigt den Hauptgipfel vom Vorgipfel, im Vordergrund rechts der Westgrat, links der Nordgrat. Der Wanderung über die ganzjährig geöffnete Firstalm zur Brecherspitze ist auch im Winter eine beliebte Tour. Bis zum Vorgipfel ist der Weg auch bei Schneelage völlig unproblematisch, der Übergang über den Westgrat zum Hauptgipfel erfordert je nach Schneelage etwas Vorsicht oder kann sogar gänzlich ungangbar sein. Der Verzicht auf den Hauptgipfel fällt jedoch leicht, da man schon vom Vorgipfel eine großartige Rundumsicht genießen kann.
Blick von der BrecherspitzeVom Gipfel bietet sich eine prachtvolle Aussicht über das Alpenvorland im Norden, das gesamte Spitzingseegebiet und darüber hinaus nach Süden. Auf dem Bild sind Taubenstein und Rotwand erkennbar (von links).
Brecherspitze [Zum Vergrößern anklicken]Lohnend ist auch die direkte Besteigung von Neuhaus über die Ankelalm (1311 m) und die Umrundung  des Kessels. Vom Bahnhof Neuhaus den Markierungen folgen, durch den Ort Richtung Süden dann auf der Forststraße gemütlich hinauf bis zur Ankelalm (1311 m) im Kessel unter der Brecherspitze. Von der Alm nach links und über den Kamm, am Ende etwas steiler über Felsen zum Gipfel (2 Std. vom Bahnhof). Über den Grat (einige Stellen etwas ausgesetzt mit Drahtseilen) Richtung Vorgipfel. Weiter rund um den Kessel Richtung Osten weiter, an der Kapelle vorbei und wieder etwas steiler runter in den Kessel zur Ankelalm (1,5 Std.). Dort kann man sich bei einem Weißbier oder einer Buttermilch stärken, bevor man den gemütlichen Abstieg nach Neuhaus in Angriff nimmt (45 Minuten). Insgesamt eine schöne aussichtsreiche Runde. [15.5.2005]
Anfahrt: Mit der Bayerischen Oberlandbahn nach Fischhausen/Neuhaus (Ausgangspunkt für den Anstieg über Ankelalm) bzw. mit Bahn und Bus zum Spitzingsattel (umsteigen in Schliersee).

Bodenschneid (1669 m)

Bodenschneid von der Firstalm [Zum Vergrößern anklicken]Die Bodenschneid bildet einen langen Kamm (eine Gipfelschneid), der sich von Nordwesten nach Südosten erstreckt. Sie ist aus allen Richtungen (Schliersee, Spitzingsattel, Rottachtal) auf einfachen Wegen im Sommer und im Winter zu erreichen. Die verschiedenen Anstiege lassen sich zu Überschreitungen oder Rundtouren kombinieren. Im Winter ist sie auch ein beliebtes Ziel der Skitourengänger. Das Bild zeigt die Bodenschneid von der Oberen Firstalm, der Hauptgipfel ist ganz rechts zu erkennen.
Um ein paar Höhenmeter zu sparen, kann man mit dem Bus bis zum Spitzingsattel hinauffahren, schöner ist es aber, in Neuhaus zu starten. Vom Bahnhof Fischhausen/Neuhaus geht man über die Bodenschneidstraße nach Südwesten Richtung Pfannilift und weiter auf der Straße bis zum Beginn der Forststraße ins Dürnbachtal (dort Parkplatz). Man folgt der guten Beschilderung und erreicht im wesentlichen auf Forstwegen nach etwa 1,5 Stunden das Bodenschneidhaus (ganzjährig bewirtschaftet) nördlich des Gipfels. Von dort blickt man steil hinauf zu dem stattlichen Gipfelkreuz. Um zum Gipfel zu gelangen, geht man ein kurzes Stück auf dem Weg Richtung Firstalm und folgt dann dem bezeichneten Steig, der steil durch die Flanke zum Gipfelgrat hinauf und weiter zum Gipfel führt.
Von Südosten führt ein schöner, aussichtsreicher Weg über den langen Kamm bis zum Gipfel. Von der Unteren Firstalm läuft man rechts vom Skilift hinauf zum Sattel zwischen Stümpfling und Bodenschneid am Suttenstein. Der Blick nach Süden und Westen auf die Tegernseer Berge mit dem Risserkogel öffnet sich. Vom Sattel auf dem bezeichneten Steig stets auf dem Kamm, zunächst im Wald, später mit freiem Blick mit geringen Gegensteigungen bis zum Gipfel (1,5 Stunden von der Firstalm). Man kommt an einem mit einem schmiedeeisernen Kreuz geschmückten Vorgipfel vorbei.
Die Untere Firstalm erreicht man bequem vom Spitzingsattel über einen im Winter geräumten Forstweg. Vom Ausgangspunkt Neuhaus gibt es einen längeren und abwechslungsreicheren Zustieg zur Firstalm über Freudenreichalm und -sattel. In Neuhaus nimmt man den oben beschriebenen Weg Richtung Bodenschneidhaus bis zu der Abzweigung, die mit Freundenreichalm bezeichnet ist. An der Alm vorbei geht es mäßig steil hinauf zum Freudenreichsattel. Bis hierher kann es (im Winter) durchaus passieren, daß man niemandem begegnet. Wenn man jedoch auf der anderen Seite in wenigen Minuten hinab zur Oberen und weiter zur Unteren Firstalm gegangen ist, befindet man sich inmitten eines Skigebiets. Der Skizirkus ist hier allerdings relativ beschaulich geblieben. Man muß nicht befürchten, daß einem stampfende Diskomusik von der Liftstation entgegenschallt. Die beiden beschriebenen Anstiege lassen sich also zu einer Rundtour mit Ausgangs- und Endpunkt Neuhaus kombinieren.
Vom Gipfel der Bodenschneid hat man einen umfassenden Ausblick auf die umgebenden Schlierseer und Tegernseer Berge und das Alpenvorland. Weiter in der Ferne kann man die Zugspitze und etliche Karwendelgipfel ausmachen und sogar den Großvenediger, dessen stumpfe Gipfelpyramide im Südosten majestätisch den Horizont dominiert.
Wie schon oben erwähnt, läßt sich die Bodenschneid auch im Winter gut besteigen. Am sichersten ist der oben beschriebene Weg von der Firstalm über den Kamm. Er ist wenig ausgesetzt und wegen der Kammlage auch nicht von Lawinen gefährdet. Der steilere Direktanstieg vom Bodenschneidhaus sollte nur bei sicheren Lawinenverhältnissen begangen werden. [14.1.2001]

Gehzeiten:

Anfahrt: Mit der Bayerischen Oberlandbahn nach Fischhausen/Neuhaus (Ausgangspunkt für den Anstieg über Bodenschneidhaus) bzw. mit Bahn und Bus zum Spitzingsattel (umsteigen in Schliersee). Abstieg auch nach Südwesten nach Kistenwinterstube/Hufnagelstube im Rottachtal möglich.

Rotwand (1884 m) und Hochmiesing (1883 m)

Siehe eigene Seite.

Aiplspitz (1759 m) und Jägerkamp (1746 m)

Aiplspitz von Westen [Zum Vergrößern anklicken]Aiplspitz und Jägerkamp liegen im nördlichen Spitzingseegebiet, wo es noch etwas ruhiger ist als rund um die Rotwand. Die Aiplspitz ist eine formschöne Felspyramide (besonders von Westen, siehe Bild), deren Grate anregende einfache Kletterei (I) bieten. Sie kann von allen Seiten erreicht werden und ermöglicht bei der Anreise mit der Bahn zahlreiche interessante Überschreitungen.
Von Aurach: Ausgangspunkt ist Aurach (15 Minuten vom Bahnhof Fischbachau, Haltepunkt in Hammer). Von dort führt ein schöner schattiger Weg durch das Aurachtal nach Süden zunächst recht flach, später steiler in der Westflanke des Nordgrates der Aiplspitze hinauf. Nach kurzer, einfacher, aber anregender Kletterei (I) über den Nordgrat erreicht man den Gipfel der Aiplspitze (2,5 Std.)
Von Geitau über Geitauer Alm: Vom Bahnhof Geitau durch den Ort zum Parkplatz am Südende und auf dem gut bezeichneten Almweg B5 zur Geitauer Alm (1330 m, 1 Std.). Dann auf dem rot markierten Steig hinauf zum Sattel (ca. 1570 m) auf dem Nordgrat und über diesen zum Gipfel (s.o.). Insgesamt ca. 1000 m, 2 Std. [17.5.2003]
Von Geitau über Mieseben und Krottenthaler Alm: Einfachster Zustieg, durchgehend bezeichnet, lange Forstwege, dann Steige im Almgelände.
Übergang zum Jägerkamp über das Tanzeck: Trittsicherheit erforderlich. Über den Südwestgrat zum Tanzeck (eine drahtseilgesicherte Stelle), weiter unterhalb des Benzingspitz (1735 m) auf gutem Steig zum Jägerkamp (1746 m, großes Kreuz mit Kruxifiz).
Abstiege vom Jägerkamp: Über den Nordgrat durch Latschengassen (bez.) zum Sattel (1568 m), nach Osten steil hinab zur Benzingalm (1346 m) und durch das Aurachtal nach Aurach. Oder über Jägerbauernalm direkt nach Westen zur Spitzingseestraße. Von dort entweder zum Spitzingsattel (Bus nach Schliersee) oder über die alte Spitzingstraße nach Josefstal und weiter zum Bahnhof Fischhausen/Neuhaus.

Anfahrt: Mit der Bayerischen Oberlandbahn Fischbachau, Haltepunkt Hammer, oder Geitau, Abstieg vom Jägerkamp nach Fischhausen/Neuhaus möglich.

Baumgartenschneid (1448 m) und Riederstein (1207 m)

Gipfelanstieg zur Baumgartenschneid [Zum Vergrößern anklicken]Die Baumgartenschneid ist der höchste Berg zwischen Tegernsee und Schliersee, der Hausberg von Ludwig Thoma, der an seinem Südhang ein Haus hatte. Die Baumgartenschneid zählt zu den Schlierseer Bergen wird aber am besten direkt von Tegernsee (Bahnhof) angegangen. Eine schöne einfache Wanderung, auch im Winter meist möglich und kaum lawinengefährdet. Recht kurz (3,5 - 4 Stunden Gehzeit), daher auch noch für Kurzentschlossene. Schöne Aussicht auf die umliegenden Berge, den Tegernsee, den Wendelstein, ins Karwendel, ins Alpenvorland bis München. Im Bild: Erst auf den letzten Metern auf dem Westrücken zum Gipfel verläßt man den Wald.
Galaun und Riederstein [Zum Vergrößern anklicken]Vom Bahnhof Tegernsee auf verschiedenen, gut beschilderten Wegen zum Wirtshaus Riederstein am Galaun (1060 m), z.B. über Alpbachtal und Auerbauer (dorthin auch von Rottach-Egern, Schwaighof, für Bahnfahrer weniger interessant). Weiter über den Kreuzweg mit Stufen hinauf zum Riederstein mit der Kapelle (1207 m, 1 Stunde von Tegernsee). Wenige Schritte zurück, dann weiter im Wald über den Rücken zum Rohrkopf (1315 m) und in östlicher Richtung über den Rücken zum kreuzgeschmückten Gipfel (45 Minuten, der höchste Punkt liegt einige Meter weiter östlich, unschwer zu erreichen und freiere Sicht). Der Weg verläuft im Wald bzw. auf einem Rücken und ist kaum lawinengefährdet.
Baumgartenalm [Zum Vergrößern anklicken]Abstieg auf dem gleichen Weg oder über Baumgartenalm (1368 m, Bild) und Alpbachtal. Vom Gipfel bei Schneelage am besten nicht auf dem Sommerweg durch die Nordostflanke (oft eingeweht), sondern direkt auf dem Nordrücken (meist freigeblasen) hinunter zur Baumgartenalm (schöner geschützter Brotzeitplatz). Kurz auf einem Rücken weiter in nordöstlicher Richtung, dann recht steil im Wald hinab zum Sagfleckl (1154 m, Unterstand). Auf Forstwegen hinunter ins Alpbachtal und durch dieses nach Tegernsee (1,5 Stunden). Je nach Lawinenlage Vorsicht am Gipfelhang, wie beschrieben am besten auf dem Nordrücken bleiben. [12.2.2000, 23.11.2002, 3.1.2009]
Varianten: Vom Sagfleckl Übergang durch Stadeltal nach Schliersee möglich oder über Kreuzbergalm, Gindelalmschneid, Neureut nach Tegernsee.

Gehzeit:

Mit der Bayerischen Oberlandbahn nach Tegernsee, vom Bahnhof kurz in südlicher Richtung, bis man auf die Wegweiser stößt.

Ruchenköpfe (1805 m)

Ruchenköpfe WestwandDie Ruchenköpfe (im Bild von der Rotwand) sind ein berühmter Kletterberg der Bayerischen Voralpen. Es gibt zwei Anstiege, die keine Kletterei erfordern, aber weder bezeichnet noch markiert sind. Wanderer verirren sich daher selten auf die Ruchenköpfe, während an schöne Tagen zahlreiche Kletterer die Routen an der Süd- und Westwand bevölkern. Die berühmtesten Genußtouren sind der Dülfer- (IV+) und der Münchner Riß (III+). Detaillierte Beschreibung hier