Rofangebirge
Westliche Brandenberger Alpen - Sonnwendgebirge
Überblick | Rotspitz
| Dalfázer Wände | Hochiss
| Spieljoch | Rofanspitze
| Sagzahn | Vorderes
Sonnwendjoch | Haidachstellwand | Dalfázalm
und Klobenjochspitze | Kotalmjoch und Stuhljöchl
| Guffert | Unnütz | Diashow | Links
Überblick
Das
Gebirgsgruppe, die sich südlich der Bayerischen
Voralpen (genauer Tegernseer und Schlierseer
Berge) zwischen Achensee und Inn
erstreckt, führt offiziell den Namen Brandenberger Alpen, der allerdings
unter Bergsteigern kaum bekannt ist. Das kleine Rofangebirge bildet den
westlichen Teil der Brandenberger Alpen zwischen Achensee und Brandenberger
Ache (früher auch Sonnwendgebirge). Das Wort Rofan ist rätoromanischen
Ursprungs und wird auf der letzten Silbe betont (Bedeutung nach Finsterwalder
Berg mit Mure). Es erreicht in der Hochiss mit 2299 m seine höchste
Erhebung. Die östlichen Brandenberger Alpen sind erheblich niedriger
und zahmer, weshalb zahlreiche Gipfel im Schlierseer und Wendelsteingebiet
hervorragende Aussichten in die Zentralalpen bieten. Lediglich der Pendling
bei Kufstein wird häufiger bestiegen. Das Bild zeigt eine der berühmtesten
Ansichten im Rofan: Die Ostwand der Rofanspitze
über dem Zireiner See, hinter dem Sattel (Marschgatterl) die Hochiss.
Das
Bild zeigt den Blick von der Rofanspitze nach Westen über den Hauptkamm,
aus dem die Seekarlspitze und die Hochiss markant
hervortreten. Man erkennt den charakteristischen Aufbau des Rofans. Auf
der Nordseite steile Felsabstürze, südseitig reichen sanfte Grashänge
bis zum Gipfelniveau hinauf.
Das Rofangebirge besteht aus einer zentralen Gruppe und drei etwa abseits
stehenden Einzelgängern. Im Norden schiebt sich der mächtige
Guffert zwischen die Tegernseer Blauberge
und das zentrale Rofan. Östlich von Achenkirch am Nordende des Achensees
erhebt sich der Unnütz (2075 m), östlich von Maurach am Südende
das Ebener Joch (1957 m).
Das zentrale Rofan bildet vom Kotalmjoch im Westen bis zur Rofanspitze
im Osten eine lange Kette, die - insoweit dem Karwendel ähnlich -
mit steilen, hohen Wänden nach Norden abbricht (besonders schön
von Steinberg oder vom Guffert zu sehen) und nach Süden begrünte
Rücken und Seitenkämme entsendet. Nur an einer Stelle weist diese
Mauer eine Schwachstelle auf, die einen einfachen Übergang von Norden
ermöglicht. Über den Bettlersteig kann man von Norden (Steinberg)
den Hauptkamm westlich der Rofanspitze auf der Höhe der Grubascharte
erreichen.
Verkehrsanbindung
Seit 2002 gibt es wieder eine regelmäßige, ganzjährige Busverbindung von Tegernsee über Achensee bis Pertisau (Fahrplan: RVO 9556), mit Anschluss an einen Bus von Achenkirch nach Steinberg (VVT 7801). Damit werden die meisten Touren im Guffert auch ohne Auto gut als Tagestour zu machen.
Brixlegg und Jenbach
im Inntal sind mit der Bahn über Kufstein
zu erreichen. Nach Maurach am Achensee verkehrt die Achenseebahn
(Dampf-Zahnrad-Bahn). Von Jenbach gibt es auch Busverbindungen nach Maurach
und Buchau an der Südwestseite des
Rofan. Für Tagestouren wird es etwas knapp, denn die Ausgangspunkte
im Inntal liegen relativ tief und die Busse zum höhergelegenen Achensee
verkehren nicht allzu häufig. Eine Überschreitung von Buchau
nach Brixlegg ist aber auch als Tagestour möglich. Mit einer Übernachtung
auf einer der Hütten oder der Dalfázalm
kann man die große Rofanrunde als bequeme 2-Tagestour machen.
Die große Rofanrunde
Es sind weniger die einzelnen Gipfel, die den Reiz des zentralen Rofan
ausmachen, sondern die Möglichkeit, mehrere Gipfelbesteigungen zu
langen, abwechselungs- und aussichtsreichen Touren zu kombinieren. Bei
Benutzung der Rofan-Seilbahn zur Erfurter
Hütte der DAVS
Erfurt in Ettlingen lassen sich sogar im Laufe eines Tages 10 oder
mehr Gipfel aneinanderreihen. Die großen Rofanrunde kann man aber
mit einer Übernachtung auf der Erfurter
Hütte oder der Dalfázalm
auch auf 2 oder mehr Tage verteilen. Die große Überschreitung
kann an zahlreichen Stellen unterbrochen werden, so daß man auch
bei weniger sicherem Wetter einsteigen kann. Vom Streichkopfgatterl kann
man zur Dalfázalm
absteigen. Von den Gipfeln des zentralen Bereichs (Hochiss,
Spieljoch,
Haidachstellwand)
kann man recht schnell zur Erfurter
Hütte zurückkehren. Vom den Gipfeln des östlichen Teils
(Rofanspitze,
Sagzahn,
Vorderes
Sonnwendjoch) erreicht man ebenso recht schnell die Schermsteinalm.
Im folgenden werden die Gipfel im durch Rotspitz, Streichkopf, Rofanspitze
und Sonnwendjoch beschriebenen Rechteck im Uhrzeigersinn beschrieben. Die
Besteigung ist in der angegebenen Reihenfolge oder auch in der Gegenrichtung
möglich. Ausgangspunkt ist die Abzweigung Rotspitz, Dalfázer
Kamm auf etwa halber Strecke auf dem Höhenweg zwischen Dalfázer
Alm und Erfurter
Hütte.
Die Wege sind in der Regel einfach und gut bezeichnet und markiert.
Im Gipfelbereich finden sich jedoch oft kurze einfache Kletterstellen,
die z.T. mit Drahtseilen versichert sind. Das Gelände ist sehr übersichtlich,
bei guter Sicht ist die Orientierung unproblematisch.
Routenverlauf:
Erfurter
Hütte oder Dalfázalm
- Überschreitung der Dalfázer Wände
- Streichkopfgatterl - Hochiss -
Spieljoch
- Grubascharte - Rofanspitze - Sagzahn
- Vorderes Sonnwendjoch - Schermsteinalm
- Krahnsattel - Haidachstellwand - Erfurter
Hütte oder Dalfázalm
[26./27.5.2001]
Dalfázer Wände, Dalfázer
Joch (2233 m)
Rotspitz (2067 m), Dalfázer Roßkopf (2143 m), Dalfázer
Wand (2210 m), Dalfázer Köpfln (2208 m), Dalfázer Joch
(2233 m)
Die
westliche Seite bilden die Dalfázer Wände, die von Osten (z.B.
von der Erfurter
Hütte) besonders eindrucksvoll aussehen. Im Bild von links: Rotspitz,
Dalfázer Roßkopf (Gelbe Wand), Dalfázer Wand, Dalfázer
Köpfln und Dalfázer Joch.
Etwa auf halber Strecke auf dem Höhenweg zwischen Erfurter
Hütte und Dalfázalm
zweigt der Steig (Bezeichnung: Rotspitz, Dalfázkamm) zu den Dalfázer
Wänden ab. Auf dem guten Steig erreicht man über steile Serpentinen
den Kamm nördlich des Rotspitz
(2067 m, Gipfelkreuz, 30 Minuten). Mit kurzer leichter Kletterei (I) kann
man den Gipfel erklimmen, der eines der beliebtesten Ziele der Kletterer
im Rofan ist, und die schöne Aussicht ins Inntal und auf den Achensee
genießen.
Der
Weiterweg nach Norden führt auf der Westseite des Kammes durch Latschengassen
und bald hat man unschwierig den Dalfázer Roßkopf
(auch
Gelbe Wand genannt, 2143 m, z.T. wird auch 2163 m als Höhe genannt)
erreicht (Mast mit Wetterstation, im Bild von Norden).
Über eine brüchige Rinne (I, Seilversicherungen) abklettern
und weiter unschwierig auf dem grasigen Kamm den deutlichen Spuren folgen.
Die breite Dalfázer Wand (2210 m) wird westlich umgangen.
Bald steht man in der Scharte zwischen der Dalfázer Wand und den
Dalfázer
Köpfln (2208 m), bizarre Türmchen aus brüchigen Kalkplatten.
Auch diese kann man einfach westlich auf einem Steig im Schotter umgehen.
Man kann das höchste von ihnen (Kreuz) auch durch eine brüchige
Rinne von Norden in wenigen Minuten ersteigen (I, Gipfelkreuz).
Das breite Dalfázer Joch (2233 m), die höchste Erhebung
des gesamten Kammes, sollte man nicht auslassen. Es kann einfach von der
Westseite (Spuren) oder noch einfacher von Norden über den Grat erstiegen
werden. Den wenig aus der Gratverlauf herausragenden Gipfel schmückt
lediglich ein kleines Steinmandl. Man folgt dem Grat weiter nach Norden,
bis man das Streichkopfgatterl erreicht (von der Rotspitz ca. 1,5 Stunden),
wo man auf den von der Dalfázalm
heraufziehenden Weg trifft.
Hochiss (2299 m)
Die
Hochiss (auch Hochiß) ist der höchste Gipfel des Rofangebirges.
Nach Norden bricht sie mit senkrechter Wand ab, nach Süden bildet
eine felsige Pyramide den markanten Gipfelaufbau. Das Bild zeigt die Hochiss
von Südwesten (Dalfázer Joch). Vom Streichkopfgatterl ist er
einfach zu erreichen. Man quert auf einem guten Steig den Steilhang des
Streichkopfes. Durch eine kurze Rinne empor (Rotes Klamml, I, Versicherungen)
und weiter über Grashänge in östlicher Richtung zum Gipfel
(30 Minuten).
Der direkte Abstieg über den Ostgrat nach Osten weist Kletterstellen
des II. Grades auf. Man steigt daher ein kurzes Stück zurück
nach Westen bis zu der bezeichneten Abzweigung Erfurter Hütte. Der
Weg quert die Südseite der Hochiss, vorbei an mächtigen Felsen
(stellenweise I und Versicherungen) und die Geröllfelder auf der Südwestseite
des Spieljochs.
Spieljoch (2236 m)
Bald
erreicht man die Abzweigung zum Spieljoch. Der schmale Weg führt etwas
ausgesetzt im Bogen auf die grasige Gipfelfläche des Spieljoch und
weiter unschwierig auf den Gipfel (1 Stunde von der Hochiss). Vom Gipfel
hat man wegen der zentralen Lage des Spieljochs eine umfassende Aussicht.
Das Bild zwigt den Blick nach Westen auf die Hochiss
und einen Teil der Dalfázer Wände.
Vom Spieljoch kann man auf unschwierig über das flache Gipfelplateau
und dann über steiles Gras zwischen den senkrechten östlichen
Abbrüchen und den zum Teil steilen Schrofen der Westseite Richtung
Erfurter
Hütte absteigen (z.T. Spuren). Zuletzt westlich halten, bis man
den Weg von der Erfurter
Hütte zum Hochiss bei einer kurzen Steilstufe erreicht.
Der Weiterweg über den Hauptkamm verläuft durch die Südflanke
des Roßkopfes (2246 m) und der Seekarlspitze (zweithöchster
Gipfel des Rofan, 2261 m) zur Grubascharte (2102 m). Laut Führer stellenweise
Versicherungen, dieses Wegstück habe ich nicht begangen.
Rofanspitze (2259 m)
Die
Rofanspitze ist der dritthöchste Gipfel des Rofangebirges (nach
Hochiss
und Seekarlspitze) und namensgebend für die gesamte Gruppe. Sie bildet
den nordöstlichen Eckpunkt des Hauptkamms, der weiter über den
Sagzahn und zum Vorderen Sonnwendjoch zieht. Von Süden erscheint die
Rofanspitze als sanfter Grasmugel, nach Norden und Osten zeigt sie beachtliche
Felswände, die durchaus interessante Kletterei
bieten.
Im Rahmen der Gebietsdurchquerung überschreitet man den Gipfel
von der Grubascharte (dorthin auch direkt von der Erfurter Hütte,
1,5 Std.) zum Schafsteigsattel (dorthin auch von Osten, s.u.)
oder in Gegenrichtung. Von der Grubascharte (2102 m) über den schmalen
Wiesengrat direkt von Westen oder durch die grasige Südflanke einfach
zu erreichen. Im Bild (aufgenommen von der Haidachstellwand)
erkennt man ganz rechts die Rofanspitze, links Seekarlspitze und Roßkopf.
Die
Grubascharte erreicht man im Zuge der Überschreitung des Hauptkammes
vom Spieljoch durch die Südflanken von Roßkopf
und Seekarlspitze (s.o.) oder von der Erfurter
Hütte über den bezeichneten Weg 401 (Grubastieg). Im Zuge
der Überschreitung geht es weiter ostwärts hinab zum Schafsteigsattel.
Am Schafsteigsattel sollte man nicht versäumen, einen Blick auf die
eigenwillige Schokoladetafel (2165 m) zu werfen: Eine senkrecht
aufgerichtete und geschweifte Kalkplatte (Bild).
Von Norden
Die Rofanspitze auch sehr lohnend von Norden (Steinberg am Rofan) erstiegen
werden, ein schöner langer und ruhiger Weg, der auf überraschende
Weise die Nordwand am Bettlersteig überwindet. Zunächst fast
ohne Höhengewinn auf Forstwegen zur Schmalzenklausenalm (1173 m).
Weiter durch das Eselkar zur Ampmoosalm (1784 m) unter den Nordwänden
der Seekarlspitze. Kurz nach Osten und auf dem Bettlersteig durch eine
steile rutschige Rinne hinauf zum Kamm und weiter wie oben nach Osten zum
Gipfel (ca 4 Stunden von Steinberg). Nach Osten steil über den versicherten
Schafsteig zum Marschgatterl hinab und über die Angernalm zurück
zur Schmalzklausenalm (1484 m) und auf dem Anstiegsweg nach Steinberg (3
Stunden).
Von Osten
Von
Kramsach (Ortsteil Wittberg, Talstation der Sonnwendjochbahn) auf Wanderwegen
zum Sonnwendjoch (Bergstation der Bahn). Von dort weiter Richtung Roßkogel
am Zireiner See entlang (berühmte Aussicht, vgl. oben)
zum Marschgatterl (1905 m). Dorthin auch von der Talstation der Seilbahn
über Ludoialm (1479 m) und Zireinalm (1698 m). Vom Marschgatterl auf
dem Schafsteig unter der Ostwand der Rofanspitze nach Süden und zuletzt
steil hinauf zum Schafsteigsattel (Versicherungen, aber recht einfach).
Einfach über Gras zum bald sichtbaren höchsten Punkt. [14.9.2002]
Kletterrouten an der Rofanspitze
An der Ost- und Nordwand der Rofanspitze sowie am Rofanturm (im Bild rechts)
gibt es zahlreiche interessante Kletterrouten. Einige wurden von Werner
Lang saniert (vgl. hier).
Besonders lohnend die Schmid/Müller (V) im rechten Teil der
Ostwand nahe der Kante. Einstieg: Vom Schafsteig in wenigen Minuten über
Gras zur Wand (BH am Einstieg, markante Rampe nach links). Der weitere
Routenverlauf ergibt sich aus dem Topo.
Über die Route abseilen oder über das große Grasband nach
Süden zum Schafsteig absteigen. Weiter zum Gipfel über den Nordostkamm:
Auf dem großen Grasband in südwestlicher Richtung zur nächsten
Felsstufe. Diese kann einfacher überwunden werden, als es zunächst
den Anschein hat. Spuren führen in eine Rinne, die man links verläßt
(I-II). Weiter über Gras zum bald sichtbaren Gipfel.
Auch an der Schokoladetafel (2165 m) gibt es zwei schöne
Routen im rechten Teil der Felstafel, in dem ein markanter Kamin (Kaminweg,
IV+) und links davon ein Riß (Rißweg, VI-) erkennbar sind.
Von der südlichsten Kehre des Schafsteigs über Gras / Schrofen
zum Fuß der geschwungenen Felstafel. Einstieg etwa in der Mitte am
gebohrten Standhaken. Einfach über eine schrofige Rampe nach rechts
hinauf (II, Stand) und leicht linkshaltend zum 2. Stand (II - III). Dann
hat man die Wahl zwischen dem leichteren Kaminweg (IV+) und dem schwereren
Rißweg (VI-). Der letzte Zwischenstand, 10 m vor dem Ausstieg, kann
ausgelassen werden. Abseilen oder über Gras zum Schafsteigsattel und
über den Schafsteig absteigen. Topo
Den Zustieg kann man mit der Sonnwendjochbahn auf eine gute Stunde
verkürzen. Wenn man die letzte Bahn verpaßt, hat man jedoch
einen langen Abstieg nach Kramsach (rund 1700 m) vor sich.
Sagzahn (2228 m)
Vom
Schafsteigsattel zieht ein langer Kamm nach Süden bis zum Vorderen
Sonnwendjoch über dem Inntal. Der markante Felsgipfel des Sagzahns
bildet den nördlichsten Teil des Kammes. Vom Schafsteigsattel auf
gutem Steig an die Wand und auf einem gut gesicherten, aber einfachen Klettersteig
auf ausgesetzten Bänden durch die Westflanke zum Gipfel (30 Minuten,
Umgehung ausgeschildert). Der Klettersteig verläuft im Bild nahe der
Licht-Schattengrenze, in der Mitte der breite grasige Rücken des Vorderen
Sonnwendjochs.
Vorderes Sonnwendjoch (2224 m)
Das Vordere Sonnwendjoch schiebt sich weit nach Süden zum Inntal vor
und bildet dementsprechend hervorragende Aussichten über das Inntal.
Vom Sagzahn wandert man auf dem grasigen Rücken (schöne Einblicke
in die gewaltigen Ostwände) hinüber zum Gipfelkreuz des Vorderen
Sonnwendjochs (2224 m).
Vom Gipfel geht man über den schrofigen Südostgrat bis zur
Abzweigung zur Bayreutherhütte und folgt dann dem bezeichneten Steig
zur Schermsteinalm. Die Wegspuren im Gras führen auf den nach Südwesten
ziehenden Kamm auf der Iss. Dort wendet sich der Blick vom Inntal und den
dahinter sich staffelnden Firnbergen wieder in das Innere des Rofangebirges.
Bei einer Rast auf dem Issköpfl (1888 m) kann man eine pittoreske
Sicht auf das Rofangebirge genießen. Links im Westen die breite Haidachstellwand,
vor uns der spitze Gipfel der Grubalackenspitze und die Schermsteinalm,
die sich unter die überhängenden Felsen duckt, darüber die
Rofanspitze.
Der Weg führt zunächst hinab zur Schermsteinalm (1855 m)
und quert dann westlich unter der Grubalackenspitze, bevor über einige
steile Serpentinen der Krahnsattel (2102 m) zwischen der Grubalackenspitze
und der Haidachstellwand erreicht wird.
Haidachstellwand (2192 m)
Die
Haidachstellwand bildet den perfekten Abschluß (oder auch Auftakt)
der großen Rofanrunde, denn von ihrem Gipfel hat man wegen ihrer
zentralen Lage praktisch den gesamten Wegverlauf vor Augen (vgl. oben die
Bilder von Rofanspitze und Vorderem
Sonnwendjoch). Vom Krahnsattel führt der markierte Weg über
eine markante grasige Rampe unterhalb des Nordgrates zum Gipfelplateau.
Laut Führer ist dies der einfachste Anstieg auf die Haidachstellwand.
Am 27.5.01 war der direkte Ausstieg zum Gipfelplateau jedoch durch eine
steile Schneewechte gesperrt. An dieser konnte man sich in leichter Kletterei
(I-II) vorbeimogeln. Über das sanft geneigte Plateau einfach zum Gipfelkreuz.
Vom Gipfel bietet sich wie schon erwähnt eine fantastische Aussicht
auf den gesamten Verlauf der Rofanrunde.
Der Abstieg zur Erfurter
Hütte führt über das Gipfelplateau zu den Steilabbrüchen
in der Westflanke, die über einen kurzen interessanten und steilen
Klettersteig (Drahtseile und Stahlklammern) überwunden werden. Weiter
hinab über Grasflanken und durch schönes Felssturzgelände
mit Zirben zur Erfurter
Hütte, wo sich die Runde schließt.
Gehzeiten:
Dalfázalm und Klobenjochspitze
(2041 m)
Die
Dalfázalm liegt auf der Westseite des Rofans hoch über dem
Achensee und unter der Südwand des breiten Klobenjochmassivs. Sie
ist ein idealer Stützpunkt für Touren im westlichen Bereich des
Rofans (Hochiss, Dalfázer
Wände, Rotspitz). Von Buchau am Achensee
führt ein schön angelegter Weg in ziemlich direkter Linie hinauf
zur Dalfázalm (ca. 1:45). Schneller und bequemer erreicht man die
Dalfázalm auf dem aussichtsreichen Höhenweg von der Bergstation
der Rofanseilbahn (0:30). Dies erklärt den regen Tagesbetrieb auf
der Dalfázalm. Nach Betriebsschluß der Seilbahn kehrt wieder
Ruhe ein. Deshalb ist die Übernachtung auf der Dalfázalm sehr
zu empfehlen. Die Wirtsleute sind sehr gastfreundlich, das Essen gut (Telefon
Tal: 0043-(0)5243-5224, Alm: 0043-(0)663-9159807).
Hausberg
der Dalfázalm ist die Klobenjochspitze, deren breite Südwand
im obigen Bild den Hintergrund bildet. Die Südwand ist mit einem Netz
von Kletterrouten überzogen (eher schwierig, wenig bis V). Der einfachste
Weg von der Dalfázalm auf die Klobenjochspitze zweigt sofort vom
Weg zum Kotalmsattel ab und umgeht die steile Südwand westlich. Über
den Sattel zwischen Hechenbergjoch und Klobenjochspitze erreicht man den
Gipfel. Interessant ist auch das Steinerne Tor, ein Durchlaß zwischen
dem Klobenjochmassiv und einem östlich vorgelagerten Felsen. Dieses
erreicht man auf dem Weg, der von der Dalfázalm zum Kotalmsattel
und Streichkopfgatterl und weiter zum Hochiss führt. Noch vor dem
Kotalmsattel (1976 m) zweigt das Steiglein zum Steinernen Tor ab. Auf der
Nordseite des Steinernen Tores blickt man auf Nordwände der Klobenjochspitze,
die im Bild gerade von den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne beleuchtet
werden.
Kotalmjoch (2122 m) und Stuhljöchl (2157
m)
Die
beiden Gipfel sind relativ unscheinbare Kuppen auf dem vom Streichkopf
nach Nordwesten ausstrahlenden Kamm der zentralen Rofangruppe. Sie sind
vom Achensee einfach zu erreichen und insbesondere im Winter ein lohnendes
Ziel für Skitouren- und Schneeschuhgänger. Die Aussicht vom Gipfel
des Stuhljöhls auf die Rofannordwände ist eindrucksvoll: Im Bild
von links: Rofanspitze, Seekarlspitze, Hochiss.
Vom
Hotel Achenseehof (Parkplatz) auf der Forststraße (stellenweise etwas
ausgesetzt) zum Kotalm-Niederleger (der steile nordseitige direkte Weg,
der die Forststraße abkürzt, ist im Winter nicht zu empfehlen).
Weiter auf dem Weg 413, die weiten Kehren der Forststraße abkürzend,
durch den Wald hinauf zum Kotalm Mittelleger (1608 m). Der Kotalm Mittelleger
liegt in schöner sonniger und aussichtsreicher Lage, insbesondere
auf die Nordwände der Klobenjochspitze
(Bild). Weiter zunächst flach in südlicher Richtung, dann über
eine kurze Steilstufe hinauf zum verfallenen Kotalm Hochleger und im weiten
Bogen nach Osten und Nordosten zum Kamm zwischen Kotalmjoch und Stuhljöchl.
Links zur wenig ausgeprägten Gratschulter des Kotalmjochs oder rechts
zum etwas markanteren und höheren Stuhljöchl (ggf. Wächten
auf der steilen Nordwestseite des Kammes).
Die Tour ist relativ wenig lawinengefährdet.
Zunächst verläuft die Route größtenteils im Wald,
der südwest-ausgerichtete Gipfelhang erreicht kurz Neigungen von über
30 Grad.
Vom Gipfel bietet sich eine schöne Aussicht auf die Rofan Nordwände
von der Hochiss bis zur Rofanspitze,
über das gesamte Karwendel jenseits des
Achensee. Im Osten: Kaisergebirge Loferer und
Leoganger Steinberge und die Berchtesgadener
Alpen.
Nach dem AVF Rofan ist die Bezeichnung Stuhljöchl für den
P. 2157 auf der AV-Karte falsch. Der gesamte Grat vom P. 2122 bis zum P.
2157 sei korrekterweise als Kotalmjoch zu bezeichnen. Das Stuhljöchl
sei die unbedeutende Grateinsenkung, die das Kotalmjoch vom Stuhlböcklkopf
trennt. [7.4.2002]
Links:
Gehzeiten:
-
Achenseehof (936 m) - Stuhljöchl (2157 m): 1220 m, 3,5 Std.
-
Stuhljöchl - Achenseehof: 1220 m, 2 Std.
Guffert (2197 m)
Der Guffert (Karte - Wikipedia) ist ein Berg am Nordrand des Rofangebirges, der ziemlich frei zwischen den Tegernseer Blaubergen
und dem zentralen Rofan steht. Der markante Doppelgipfel ist von vielen
Bergen der bayerischen Voralpen und der benachbarten Gruppen einfach
auszumachen. Wegen seiner isolierten Stellung bietet er eine wunderbare
Aussicht in alle Richtungen, nicht nur auf die Kalkalpen, sondern auch
auf die firnbedeckten Gipfel der Zentralalpen. Der Guffert ist auf dem
Normalweg von Süden leicht zu besteigen und ist entsprechend beliebt
bei Münchener Bergsteigern. Einsamkeit wird man an schönen Tagen
vergeblich suchen. Der steile Südhang bleibt lange schneefrei, der
Guffert ist oft im Spätherbst ein lohnendes Gipfelziel. Im Sommer
sollte man die steilen Latschenhänge eher meiden. Im Bild die Südseite des Guffert im Winter, gesehen vom Vorderunnütz.
Von Steinberg am Rofan (1000 m) auf dem durchgehend gut markierten Weg erst
durch lichten Wald, dann durch steile Latschenhänge, zuletzt über
steilere schrofige Hänge und ein paar kurze (versicherte) einfache
Kletterstellen auf den Gipfel (ca. 1200 Hm, 2,5 - 3 Stunden). Abstieg auf dem
gleichen Weg (2 Stunden). Das Bild zeigt die
Aussicht vom Hauptgipfel über den Westgifel auf die Voralpen.
Unnütz (2078 m)
Der Unnütz (auch Unnutz genannt, Karte - Wikipedia) bildet ein mehrgipfeliges Massiv, das
direkt östlich von Achenkirch steil aufragt. Der südliche
Vorderunnütz (2078 m) ist der höchste und meist bestiegene
Gipfel des Massivs.
Ausgangspunkt
für die Besteigung ist der Ortsteil Achensee von Achenkirch an der
Nordspitze des Achensees. Bei Anreise mit dem Bus an der Haltestelle
Abzweigung Hotel Scholastika aussteigen, von dort zur
Bundesstraße und ein kurzes Stück an dieser entlang
(Fußweg) nach Norden bis zur Abzweigung Köglalm. Der
bezeichnete Forstweg führt hinauf bis zur Köglalm. Alternativ
kann man auch den ebenfalls bezeichneten Sommerweg nehmen, der auf ca.
1300 m bei
der große Linkskehre wieder auf den Forstweg trifft, bald darauf
zweigt der bezeichnete Steig zur Köglam wieder rechts ab (im
Winter bei fehlenden Spuren, ist der Steig allerdings nicht ganz
einfach zu finden). Die Köglalm (1428 m) ist ein schöner
Rastplatz in sonniger und aussichtsreicher Lage für eine (selbst
mitgebrachte) Brotzeit vor dem Gipfelstrum (Bild). Gehzeit (Winter):
ca. 3,5 - 4 Stunden
Weiter über den zunächst bewaldeten, später
latschenbestandenen Rücken in nördlicher Richtung zum Gipfel
(verschiedene Möglichkeiten, in der Regel Spuren). Zunächst
relativ flach, später auch über kurze steilere Passagen. Den
eigentlichen Gipfel des Vorderunnütz mit dem großen Kreuz
erkennt man erst sehr
spät, da er von anderen Kuppen verdeckt wird. Vom Gipfel
schöne Aussicht auf den Guffert im Nordosten und die
Rofanhauptkette im Süden. Im Bild der Hochunnütz (2075 m),
der durch einen Grat mit dem Vorderunnütz verbunden ist. Abstieg
auf dem Anstiegsweg, Gehzeit ca. 2 Stunden.
Weitere Informationen:
Speziell zum Rofan
Wetter, Karten, Bücher, Online-Ressourcen