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Steinfalk (2348 m), Falkengruppe

Der Steinfalk ist der einzige Gipfel der Falkengruppe, auf den ein bezeichneter Weg führt. Das Bild zeigt die gesamte Falkengruppe, aufgenommen vom Gipfel der Birkkarspitze. Die Steinfalk ist der felsige Gipfel rechts von der Bildmitte. Der Weg von der Falkenhütte zum Gipfel führt zunächst über die sanften Grashänge am rechten Bildrand und dann über den felsigen Grat auf den Gipfel. Dieser Weg ist zwar recht lang (ca. 3,5 - 4 h von der Eng bis zum Gipfel), aber außerordentlich reich an wechselnden Landschaftseindrücken und bis kurz vor dem Gipfel sehr einfach.
Grubenkarpfeiler [Zum Vergrößern anklicken] Vom stets gut gefüllten Parkplatz in der Eng verläuft der Weg zunächst durch Ahornwald zum Hohljoch (1794 m), das die Gamsjochgruppe mit der Hauptkette verbindet. Dann quert man über ein Geröllkar unter der Laliderer Wand hinüber zur Falkenhütte. Die Laliderer Wand ist der imposanteste Teil der mächtigen Nordabstürzen der Karwendel-Hauptkette (Bild: Grubenkarpfeiler). Aus den brüchigen Wänden hört man den Steinschlag herunterprasseln, der den Weg allerdings zum Glück nicht erreicht. Die Falkenhütte  stets vor Augen, zieht sich die Querung länger, als man denkt. Will man keinen Gipfel stürmen, kann man die Tour zur Falkenhütte zu einer gemütlichen Rundwanderung ausbauen. Durch das Laliderertal kann man zum Rißtal und von dort durch den großen Ahornboden zur Eng zurückkehren. Ansonsten bietet sich die Falkenhütte für eine Halbzeitrast vor dem Weiterweg zur Steinfalk an.
Herzogkante  [Zum Vergrößern anklicken]Direkt oberhalb der Falkenhütte erhebt sich die Herzogkante der Lalidererspitze, eine klassische Genußkletterei im IV. Grad (im Bild an der Licht-Schatten-Grenze). Leider wurden die von der DAV Sektion Oberland angebrachten Bohrhaken an den Standplätzen von Unbekannten umgeschlagen (Stand: 1998). Ein trauriges Kapitel im Streit um die zeitgemäße Sanierung klassischer Routen. So ist es kaum verwunderlich, daß das Tourenbuch in der Hütte kaum noch Besteigungen registriert, und die Mehrzahl der wenigen Besteigungen sind Solo-Begehungen. Insgesamt ist das Karwendelgebirge wegen der nicht immer zuverlässigen Gesteinsqualität bei den Kletterern nicht so beliebt, wie das zum Beispiel das Kaisergebirge oder der südliche Wetterstein um Schüsselkar- und Scharnitzspitze. Die Falkenhütte ist ein beliebter Stützpunkt für Wanderer, die das Karwendelgebirge von Westen nach Osten durchqueren (z.B. auf der Route Scharnitz, Karwendelhaus, Falkenhütte, Eng, Lamsenjochhütte, Pertisau oder Schwaz).
In weiteren zwei Stunden kann der Steinfalk (2348 m) von der Falkenhütte erreicht werden. Der Weg ist durchgehend markiert und - bis auf den unmittelbaren Gipfelaufschwung (Stellen I) sehr einfach. Zunächst quert man lange unterhalb des Ladizköpfl und Mahnkopf (2093 m, kann auch bestiegen werden) bis zum sogenannten Falkenstand (Fotostandort). Dann an der tief eingeschnittenen, wilden Schlucht der Arzklamm vorbei zum Gipfelgrat, der teilweise westlich umgangen wird.
Laliderer Wand vom Steinfalk (22.6.03) [Zum Vergrößern anklicken]Relativ wenig begangen ist die Steinfalk eine hervorragende Aussichtskanzel, vor der sich die Karwendel-Hauptkette von der Lamsenspitze bis hinter der Birkkarspitze ausbreitet. Das Bild zeigt den Abschnitt von der Spritzkarspitze bis zur Sonnenspitze, in der Mitte die mächtige Wand, die über den Laliderer Reißen den gewaltigen Abschluß des Laliderer Tales bildet: Vom vorspringenden Pfeiler der Grubenkarspitze über die Dreizinkenspitze und Laliderer Wand bis zur Laliderer Spitze. Nach Norden hat man interessante Einblick in das einsame Herz der Falkengruppe (siehe unten Risser Falk).

Risser Falk (2414 m)

Risser Falk vpm Steinfalk (22.6.03) [Zum Vergrößern anklicken]Der zweithöchste Gipfel der Falkengruppe. Kein markierter Weg, nicht einfach zu erreichen. Alle Touren erfordern gutes Orientierungsvermögen, Kletterfertigkeit und Ausdauer. Das Bild zeigt den Risser Falk vom Steinfalk, dazwischen der Verbindungsgrat zum Verzeigungspunkt (P. 2317 m), der in seiner Westflanke (links) einfach überschritten werden kann, rechts das Blausteigkar.
Gipfelanstieg von der Grünen-Rinn-Scharte (2290 m) über den Südgrat (II), teilweise schöne Kletterei in festem Fels. Im AVF eingehend und im Wesentlichen zutreffend beschrieben, einzelne Steinmandl und Spuren. Nach der ersten Querung in die Ostflanke durch eine Rinne zurück auf den Grat, diesen verfolgen, bevor es wieder in die Ostflanke geht. Erst dann kommt die im AVF erwähnte Rinne mit dem markanten Klemmblock. Weiter wie im AVF beschrieben durch die Ostflanke in leichter Kletterei (I) und über Schutt zum Gipfel mit dem großen Steinmann und Gipfelbuch (ca. 45 Minuten von der Grünen-Rinn-Scharte).
Zur Grünen-Rinn-Scharte kommt man am einfachsten vom Steinfalk. Vom Gipfel auf dem breiten Nordwestrücken absteigen, bis man einfach auf Spuren ins Talelekirchkar queren kann. Zum Verbindungsgrat und in der Westflanke nach Norden queren. Die Grathöhe wird am tiefsten Punkt kurz berührt und von dort hat man schöne Blicke in das einsame Blausteigkar. Über einige Rippen und Rinnen zur Grünen-Rinne und zur Scharte. Durchgehend schwach rot markiert, kurze Stellen I und Gehgelände.
Von Hinterriß durch's Falkenkar: Schwierige Orientierung im unteren Falkenkar. Den Weg vom Bachbett zum Wasserfall haben wir nicht gefunden und uns irgendwie an der östlichen Seite des Kars hochgeschlagen (teilweise sehr heikel). Dann weiter einfach durch Latschengassen und das bald offene Kar (zahlreiche Steinmandl), am Ende sehr mühsam im lockeren Schutt in den äußersten westlichen Winkel des Kar. Die linke grüne Rinne mit den Disteln empor (I). Auf der Nordseite sehr exponierte Querung auf einem Band und dann über einen steilen Hang mit erdigen Absätzen hinauf zur Grünen-Rinn-Scharte (Vorsicht bei Nässe). Die Darstellung des Gebiets um die Grüne-Rinn-Scharte ist in der AV-Karte nicht korrekt.
Die Laliderer Spitze über der Ladizalm (22.6.2002) [Zum Vergrößern anklicken]Die Kombination beider Anstiege ergibt eine großartige Durchquerung der Falkengruppe. Aufstieg durch das Falkenkar, Abstieg über Steinfalk, Ladizalm und Johannestal zurück nach Hinterriß. Über der Ladizalm die Herzogkante der Laliderer Spitze, rechts davon die Ladiztürme, Bockkarspitze und der Nordgipfel der Sonnenspitze (Bild). Ingesamt ca. 1700 Hm und ca. 10 Stunden Gehzeit. [22.6.2003]

Gehzeiten:

Ausgangspunkt Eng (ab Juni 2001 wieder gute Busverbindung von Lenggries). Ansonsten ist die Falkenhütte mit langem Talhatscher von Scharnitz erreichbar.