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Pleisenspitze (2567 m)

Pleisenspitze (2567 m) von der Brunnsteinspitze [Zum Vergrößern anklicken]Die Pleisenspitze ist der westlichste Gipfel in der mächtigen Karwendel-Hauptkette. Durch ihre günstige Lage ist sie von Scharnitz aus ohne langen Talhatscher als Tagestour zu "machen". Eine etwas mühsame, aber einfache und wegen der hervorragenden Aussicht sehr lohnende Tour. Auch bei Schneelage ist der einfache Weg auf die Pleisenspitze gut zu bewältigen, daher ist es eine ideale Tour für schöne Tage, wenn die ersten Herbststürme den ersten Schnee über dem Karwendel abgeladen haben. Auch im Winter ist die Pleisenspitze ein beliebtes Ziel für Skitouren- und Schneeschuhgänger. Sie ist der einzige Gipfel in der mächtigen Hauptkette, der auch im Hochwinter erreicht werden kann. Die anderen klassischen Skitouren im Karwendel werden eher im Frühjahr unternommen. Das Bild zeigt die Westansicht der Pleisenspitze von der Brunnsteinspitze, links von der Pleisenspitze erkennt man die Vogelkarspitze und die Östliche Karwendelspitze in der Nördlichen Karwendelkette.
Von Scharnitz nimmt man zunächst den Weg ins Hinterautal, von dem nach ca. 20 Minuten beim Schönwieshof der Hüttenweg zur Pleisenhütte abzweigt (gut bezeichnet). Auf dem bequemen Forstweg erreicht man nach ca. 2 Stunden die gemütliche Pleisenhütte (1757 m, privat, Huber Weisse), die in wunderbar sonniger Lage auf dem Ausläufer des Vorderen Pleisengrats gelegen ist. Man kann die ausholenden Kehren des Forstwegs z.T. auf gebahnten Pfaden abkürzen. Nach der Überquerung des Wasserlegrabens auf einer Brücke (ca. 1180 m) zweigt rechts ein Pfad ab (auch im Winter meist gespurt), der später wieder auf die Fahrstraße einmündet. Schon von der Hütte dort kann man die prachtvolle Aussicht auf die Gleiersch-Halltal-Kette, die Erlspitzgruppe und die Solsteine, die Hohe Munde in den Miemingern und das Wetterstein genießen.
Hinterer Pleisengrat [Zum Vergrößern anklicken]Von der Hütte führt der Weg über den Hinteren Pleisengrat zum Gipfel. Der Grat fällt nach Osten steil hat, bildet aber auf der Westseite, durch die der Weg verläuft, einen sanften Rücken. Somit ist der Weg bis auf den Gipfel durchaus bequem und war auch Mitte September mit bis zu einem halben Meter Neuschnee kein nennenswertes Problem. Am Nachmittag kann allerdings der Abstieg über die durchfeuchtete und stellenweise dünne Schneedecke auf der Grasunterlage zu einer Rutschpartie werden, die ein wenig Vorsicht erfordert. [23.9.2000]
Wörner und Hochkarspitze von der Pleisenspitze [Zum Vergrößern anklicken]Die Aussicht von der Pleisenspitze ist grandios. Im Westen und Norden kann man die Nördliche Karwendelkette vollständig überblicken. Markant die schöne Pyramide der Tiefkarspitze, daneben der Wörner (im Bild etwas links der Mitte über dem breiten Hochkar).
Vogelkarspitze und Östliche Karwendelspitze von der Pleisenspitze [Zum Vergrößern anklicken]Östlich vom tiefen Einschnitt des Bäralpls erkennt man die Vogelkarspitze und die Östliche Karwendelspitze.
Im Osten sieht man den westlichen Teil der Hauptkette, die Ödkarspitzen, Birkkarspitze, Kaltwasserkarspitze. Die Gleiersch-Halltal-Kette kann man vollständig überblicken, hinter der breiten Einsattlung des Lafatscher Jochs sieht man die Speckkarspitze, die zwei Grate hinab zum Joch entsendet, dahinter die Bettelwürfe (ganz rechts im Bild). Erlspitzgruppe und Solsteine sind ebenso sichtbar.

Die einzelnen Gipfel sind aus dieser ungewohnten Perspektive nicht so einfach zu benennen. Daher folgende Liste:

Im Winter

Die Pleisenspitze ist auch ein beliebtes Tourenziel im Winter, da sie der einzige Gipfel in der Karwendelhauptkette ist, der auch im Hochwinter gut zu erreichen ist. Zur Beliebtheit der Tour trägt sicher auch bei, daß die gemütliche Pleisenhütte ganzjährig an Wochenenden geöffnet ist. Einsamkeit wird man an schönen Wochenendtagen bei sicherer Lawinenlage daher kaum finden. Der Winteranstieg ist für Schneeschuhgänger ebenso attraktiv wie für Skitouristen. Zu Fuß ist der Gipfelanstieg bei hoher Schneelage in der Regel nicht zu empfehlen (einige versuchten sich, aber niemand erreichte den Gipfel). An schönen Tagen weicht der Schnee in der Sonne stark auf, außerdem finden sich zwischen den verschneiten Latschen oft tückische Hohlräume, in die man tief einbrechen kann. Das Gelände ist größtenteils mäßig steil (kurze Hänge bis rund 30 Grad) und gut mit Schneeschuhen zu begehen. Der Anstieg folgt dem Sommerweg. Da die Tour häufig begangen wird, wird man in der Regel zahlreiche Spuren finden. Die Orientierung ist aber auch ansonsten unproblematisch. Bis zur Hütte kann man dem Forstweg folgen, wenn die Abkürzungen nicht gespurt sind, von der Hütte ist der Gipfelanstieg im wesentlichen zu überblicken.
Von der Hütte auf den Hinteren Pleisengrat (eher ein gemütlicher Rücken) gibt es mehrere Varianten. Auf ca. 1900 Hm sperrt ein markanter Felsriegel den Zugang. Üblicherweise wird dieser Riegel links umgangen. Man kann aber auch unter dem Riegel nach Osten queren und dann über schönes Gelände mit kleinen Mulden und Kuppen in nördlicher Richtung den Rücken erreichen. Dadurch umgeht man auch den etwas steileren Westhang (rund 30 Grad), diese Variante dürfte daher etwas lawinensicherer sein. Auf dem Rücken hinauf zum stets sichtbaren Gipfel. Auch der Gipfelhang steilt nochmal auf rund 30 Grad auf. Diese Hänge erfordern je nach Lawinenlage entsprechende Vorsicht. Der Hüttenzustieg ist im wesentlichen sicher, allerdings war auf der letzten Querung zur Hütte der Weg durch einen kleinen Naßschneerutsch verlegt.
Abstieg auf dem Anstiegsweg ca. 3 Stunden. [02.02.2002 - Bay. LLB vom 2.2.2002, natürlich sollte man auch die Tiroler LLB anschauen]

Gehzeiten:

Karte: Alpenvereinskarte 5/1: Karwendelgebirge Westliches Blatt - Topographische Karte - Karwendelgebirge, Werdenfelser Land - 1:50.000 des Bayerischen Landesvermessungsamts
Buch: Schneeweiß, Schneeschuhtouren Nr. 12

Links:

Ausgangspunkt ist der Bahnhof Scharnitz. Bequeme Direktverbindung von München (ca. 2 Stunden). Leider kein Stundentakt. Morgens: 5:53, 8:00 ab München, nachmittags zurück um 17:46, 19:49 (2002).